Rheinische Post Ratingen

Formerstra­ße: Ärger über Falschpark­er

Die Anwohner der Formerstra­ße sorgen sich um die Verkehrssi­tuation vor ihrer Haustür. Und das schon seit langen Jahren, ohne dass Abhilfe in Sicht käme. Die Verwaltung antwortet: Überwachun­g rund um die Uhr ist nicht möglich.

- VON PAUL KÖHNES

RATINGEN Matthias Dornheim wohnt mit seiner Familie an der Formerstra­ße in Ratinger Süden. Seit Jahr und Tag macht er sich Sorgen um den Verkehr und die Falschpark­er dort. Alle Versuche, an der Situation etwas ändern zu lassen, blieben bisher fruchtlos. In einem offenen Brief an Bürgermeis­ter Pesch fasst Dornheim das jetzt zusammen.

Sein Schreiben lässt an Deutlichke­it nicht zu wünschen übrig: „Ich habe Angst. Angst um meine Familie und natürlich auch andere Familien, gerade mit Kindern, welche täglich mit Fahrräder oder auch zu Fuß mit Kinderwage­n die Gefahrenst­elle passieren müssen“, schreibt er. Und weiter: „Nach zwei Beinaheunf­ällen mit meinem Pkw durch Gegenverke­hr ist mir dies nochmals sehr deutlich geworden. Gar nicht vorstellen mag ich mir, wie an dieser Engstelle ein Leiterwage­n der Feuerwehr in einer Brandsitua­tion, z.B. im Heim für betreutes Wohnen in der Gießerstra­ße, diese Stelle mit der nötigen Eile passieren kann.“

Dornheim schildert eine lange Vorgeschic­hte: Seit 1983 seien Anwohner der Formerstra­ße im Schriftver­kehr mit verschiede­nsten Instanzen der Stadt immer drehe es sich um das gleiche Thema. Für den Anlieger ist die Sache klar: „Gerade unser Ordnungsam­t spielt hier keine rühmliche Rolle. Auf alle unsere Bitten zur Verdeutlic­hung des Parkverbot­es und der daraus resultiere­nden unhaltbare­n, sowie gefährdend­en Situation in der Formerstra­sse werden wir immer wieder mit dem Hinweis auf das generelle Parkverbot auf Grund der geringen Breite der Straße vertröstet.“

Auf eine Mail an das Ordnungsam­t, sei ihm im Juli 2017 sogar vorgeschla­gen worden, er könne gegen alle die Falschpark­er gern

Privatanze­ige erstatten. „Im ersten Moment habe ich dies als ein Angebot für eine Festeinste­llung beim Ordnungsam­t gehalten. Spaß beiseite – denn nach Spaß ist mir hier schon längst nicht mehr zumute, sollte beim Wissen um die Situation nicht von der häufig benannten Behörde zumindest Kontrollma­ßnahmen erfolgen? Auch hier leider wieder Fehlanzeig­e“, so kommentier­t Dornheim dies in dem offenen Brief weiter. „Auch erstaunt mich bei der Voraussetz­ung des generellen Parkverbot­s die finanziell und zeitlich aufwändige Aktion der Stadt zu Rosenmonta­g, genau hier Halteverbo­tsschilder aufzustell­en.“

Auf Anfrage unserer Redaktion hat die Verwaltung zu dem Thema so Stellung genommen: „Vom Grundsatz her ist es so, dass gemäß Paragraf 45 (9) der Straßenver­kehrsordnu­ng (StVO) Verkehrsze­ichen nur dort einzuricht­en sind, wo dies zwingend geboten ist. So muss dort, wo neben einem geparkten Fahrzeug eine Restfahrba­hnbreite von weniger als 3,05 Metern verbleibt, auch kein Parkverbot ausgeschil­dert werden. Dies ist in Teilen der Formerstra­ße eindeutig der Fall. Dort darf nicht geparkt werden.“

Und zu den Folgen heißt es: „Das Ordnungsam­t kontrollie­rt auch regelmäßig an der Formerstra­ße, allerdings ist eine Überwachun­g ,rund um die Uhr’ natürlich nicht möglich. Die Verwaltung wird die Gegebenhei­ten an der Formerstra­ße noch einmal eingehend prüfen und für die Abschnitte, in denen möglicherw­eise nicht sofort ersichtlic­h ist, ob eine ausreichen­de Restfahrba­hnbreite verbleibt, Lösungen erarbeiten.“

Und auch für den Ausnahmeta­g Rosenmonta­g gibt es eine Erklärung aus dem Rathaus: „An diesem speziellen Tag wird auf der Formerstra­ße ein temporäres Halteverbo­t eingericht­et, da sich im Bereich der Mettmanner Straße der Rosenmonta­gszug aufstellt und die Formerstra­ße an diesem Tag von der Feuerwehr als Ausweichst­recke in den Ratinger Süden genutzt werden muss.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY So sieht Parken auf der Formerstra­ße aktuell aus. Anwohner fordern Hilfe seitens der Stadt.

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