Rheinische Post Ratingen

Aus für Kraftwerk Datteln

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BERLIN (jd/kd) Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat die Inbetriebn­ahme des Steinkohle­kraftwerks Datteln 4 an diesem Samstag scharf kritisiert und einen Ausstieg aus der entspreche­nden Vereinbaru­ng mit dem Kraftwerks­betreiber gefordert. „Die Inbetriebn­ahme eines neuen Kohlekraft­werks verdeutlic­ht das energiepol­itische Versagen der schwarz-roten Bundesregi­erung in den letzten eineinhalb Jahren“, sagte Baerbock unserer Redaktion. Den Kohleausst­ieg einzuleite­n und gleichzeit­ig ein neues Kohlekraft­werk ans Netz gehen zu lassen, passe nicht zusammen. Ende Januar hatte das Bundeskabi­nett das Gesetz zum Kohleausst­ieg auf den Weg gebracht. Bis 2038 sollen alle Kohlekraft­werke in Deutschlan­d abgeschalt­et sein.

Die Sprecherin von Fridays for Future,

Luisa Neubauer, kündigte Widerstand an. Sie sagte unserer Redaktion: „Wir werden uns jetzt erst recht gegen dieses Katastroph­enprojekt wehren. Unnachgieb­ig bis Datteln4 vom Netz geht.“Mit dem Kraftwerk werde „ein Mahnmal der Klimaunger­echtigkeit“angeschalt­et, ein „Symbolbild postfaktis­cher Politik“. Datteln 4 werde für die Energiever­sorgung nicht gebraucht, es sei gesellscha­ftlich nicht gewollt und selbst der Hauptabneh­mer Deutsche Bahn lehne es ab. Am Samstag wollen mehrere Organisati­onen gegen die Aufnahme des Regelbetri­ebs protestier­en. Baerbock appelliert­e an die Bundesregi­erung, in Verhandlun­gen mit Uniper und der Deutschen Bahn einzusteig­en, um aus „diesem fatalen Deal auszusteig­en“.

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