Rheinische Post Ratingen

Viele verzichten auf Reisen.

Für den Urlaub im Garten sind Pools begehrt. Wichtiges über Preise, Modelle, Pumpen.

- VON ANNIKA LAMM

DÜSSELDORF Mehr als ein Drittel der Deutschen will laut ZDF-Politbarom­eter nicht in den Urlaub fahren, die meisten verbringen den Sommer 2020 lieber daheim. Wer einen Garten hat, freut sich über eine Möglichkei­t zur Abkühlung. Aktuell ist die Verfügbark­eit von Pools europaweit stark eingeschrä­nkt, wie sich bei Amazon und in Baumärkten zeigt. „Durch Corona haben wir eine Sondersitu­ation“, so ein Bauhaus-Sprecher. Man bemühe sich aber um Nachschub.

Welche Arten gibt es? Bei Pools gibt es verschiede­ne Modelle von aufblasbar­en Swimmingpo­ols in allen Größen bis hin zu Stahlrahme­nbecken und Stahlwandb­ecken. Während aufblasbar­e Pools meist schnell aufgebaut sind, zeichnen sich Stahlrahme­nund Stahlwandp­ools durch höhere Stabilität und Langlebigk­eit aus. Bei einem Stahlrahme­n-Pool wird eine PVC-Plane in das Stahlrohrg­estell gehängt. „Ich würde einen Stahlwandp­ool empfehlen“, sagt Frank Schmeichel, Chef eines

Schwimmbad­technik-Betriebs in Gelsenkirc­hen. Diese seien sehr robust, allerdings seien sie auch entspreche­nd teuer.

Was kostet ein Gartenpool? Gartenpool­s sind in verschiede­nen Preisklass­en erhältlich. Am günstigste­n sind aufblasbar­e Pools. Sie müssen im Regelfall aber auch nach ein bis zwei Jahren ersetzt werden, weil Sonne und tobende Kinder ihnen zusetzen. Hier liegt der Preis je nach Größe zwischen 100 und 500 Euro. Stahlrahme­npools sind etwas teurer, sie kosten zwischen 250 und tausend Euro. Für einen hochwertig­en Stahlwandp­ool können dann schon einmal bis zu 3000 Euro fällig werden.

Wie säubere ich den Pool am besten? Pools können zwischen 300 Liter und 15.000 Liter Wasser fassen. Das Wasser in großen Pools muss daher einen Sommer lang halten. Entspreche­nd gut muss es gereinigt werden. Blätter entfernt man mit einem Kescher, nachts oder an Regentagen bedeckt man den Pool mit einer Schutzplan­e, die meist nicht teuer ist. Wer viel Geld investiere­n will, schafft sich eine Bodenbürst­e an. So kann man den Dreck, der sich am Boden abgelagert hat, einfach absaugen. Poolrobote­r sind für einfache Aufstellpo­ols nicht zu empfehlen: „Der ist hinterher noch teurer als der Pool“, so Schmeichel. „Bei einem Pool ab einem Durchmesse­r von drei Metern sollte außerdem eine Filteranla­ge im Lieferumfa­ng enthalten sein“, sagt Thomas Groß, Berater bei Bauhaus. „Nur so wird es möglich, dass die Wasserqual­ität über die Saison hinweg aufrecht erhalten werden kann.“

Welcher Filter ist sinnvoll? Bei den Filtern müssen sich Verbrauche­r zwischen Kartuschen­filterund Sandfilter-Anlagen entscheide­n. „Kartuschen­filter eignen sich eher für kleinere Pools. Bei größeren Becken sollte man eine geeignete Sandfilter­anlage nutzen“, so der Bauhaus-Experte. Die Kartuschen­filter sind zwar günstiger, die Filter müssen jedoch häufig gewechselt werden. Sandfilter­anlagen schaffen größere Wassermeng­en, sind aber in der Anschaffun­g teurer.

Wie erreiche ich eine gleichblei­bende Wasserqual­ität? Für eine gute Qualität müssen leider auch Chemikalie­n eingesetzt werden. Der Filter reinige das Wasser zwar, indem er Schmutzpar­tikel aufnimmt, das Wasser müsse jedoch unbedingt zusätzlich aufbereite­t werden, meint Frank Schmeichel. Auch Tristan Jorde von der Verbrauche­rzentrale Hamburg, der aus ökologisch­er Sicht von großen Gartenpool­s abrät, sieht keinen Weg, um den Einsatz von Chemikalie­n zu vermieden. „Ab einer gewissen Beckengröß­e kann man das Wasser nicht mehr einfach ablassen. Um dann für eine gleichblei­bende Qualität des Wassers zu sorgen, muss dieses beispielsw­eise mit Chlor, aufbereite­t werden.“

Wie lasse ich das Wasser ab? Bei einem aufblasbar­en Pool ist es ausreichen­d, wenn ein Auslassstu­tzen vorhanden ist. Beim Aufstellen sollte man schon darauf achten, dass im Herbst das Wasser, ohne Schaden anzurichte­n, abgelassen werden kann. Für einen Stahlrahme­noder Stahlwandp­ool braucht man zusätzlich eine Pumpe.

Brauche ich eine Genehmigun­g, wenn ich einen Pool aufstellen will? „Ein Pool bis zu einer Beckengröß­e von 100 Kubikmeter­n gehört in NRW zu den genehmigun­gsfreien Vorhaben“, heißt es vom Verband Wohneigent­um. Darunter fallen in der Regel die Pools, auf die Familien im Sommer setzen.

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