Rheinische Post Ratingen

Zurück an die Stadtsträn­de

Mit Verspätung soll nun auch der neue Standort an der Tonhalle an den Start gehen, wenn auch mit einem reduzierte­n Programm.

- VON VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Als sich die Sonne endlich zeigte und das Wetter so richtig schön wurde, mussten die Stadtsträn­de in Düsseldorf schließen. Die Corona-Beschränku­ngen sorgten dafür, dass die Container geschlosse­n und die Sonnenlieg­en drinnen bleiben mussten. Jetzt läuft die Stadtstran­d-Saison wieder an. Ein Überblick über die Neuigkeite­n und Änderungen.

Corona-Pause Sechs Wochen mussten die Stadtsträn­de geschlosse­n bleiben. Wie für alle Gastronome­n war das auch für die Stadtstran­d-Macher Andreas Knapp und Matthias Böttger eine Herausford­erung. „Weil es die Stadtsträn­de erst seit einem Jahr gibt, hatten wir keinen Anspruch auf Fördergeld­er, Kredite oder eine Überbrücku­ng“, sagt Knapp. Die Löcher in den Einnahmen habe man aus eigenen Mitteln gestopft. „Wir hatten zum Glück ein Polster.“So sei das Team auch gänzlich ohne Kündigunge­n und Kurzarbeit davongekom­men.

Öffnung Bereits seit dem 26. April haben die Stadtsträn­de am Robert-Lehr-Ufer und am Kit wieder geöffnet. „Schon mit der ersten Lockerung der Corona-Beschränku­ngen konnten wir unseren Außer-Haus-Verkauf wieder starten, um Spaziergän­ger mit Getränken zu versorgen“, sagt Betreiber Andreas Knapp. Die Möbel mussten noch drinnen bleiben und die Besucher sich auf die Wiese setzen. Zudem hatte das Stadtstran­d-Team eine

Ausnahmege­nehmigung, um Einweg-Produkte statt Mehrwegbec­hern auszugeben und damit den Verkauf unter Corona-Auflagen möglich zu machen.

Mittlerwei­le läuft der Betrieb hier aber wieder fast normal: Die Möbel sind rausgestel­lt, natürlich mit entspreche­ndem Abstand. Die Mitarbeite­r tragen Mundschutz und arbeiten hinter Plexiglass­cheiben. Das Team achte auch zudem auch darauf, dass sich die Leute auf dem Gelände an die Regeln halten, dort also nicht zu nah beieinande­r sitzen. „Wenn es zu dicht wird, schreiten wir ein“, sagt Knapp. Bisher habe es damit aber keine Probleme gegeben. „Unsere Kunden halten von alleine Abstand, alle gehen sehr verantwort­ungsvoll damit um“, sagt Knapp. Es liegen auch Listen aus, auf denen sich die Gäste eintragen sollen. „Wir weisen die Leute darauf hin, können aber keinen zwingen“, sagt Knapp. Die Kunden, die auch das Essensange­bot nutzen, hielten sich größtentei­ls daran. Alle anderen, die sich mit ihren eigenen Getränken und Speisen dazwischen setzen, könne man kaum kontrollie­ren.

Im vergangene­n Jahr haben nach Angaben der Macher insgesamt rund 40.000 Gäste die Stadtsträn­de besucht, für 2020 rechnen sie trotz Zwangspaus­e mit insgesamt 120.000 Besuchern.

Kit Am Mannesmann­ufer, direkt am Kit (Kunst im Tunnel), hat es zu dieser Saison einige Veränderun­gen gegeben. Auf Wunsch der Stadtverwa­ltung hat sich das Erscheinun­gsbild dort verändert: Die Foodtrucks sind verschwund­en, statt sechs Fahrzeugen stehen dort jetzt drei Container. Im Speise-Container servieren die Beef Brothers Burger und das Chi Bay vietnamesi­sches Essen. Zudem sind die Container weiter Richtung Altstadt abgerückt, damit der Blick von der Thomasstra­ße aus frei bleibt.

Robert-Lehr-Ufer Weiter nördlich hat sich das Gelände des Stadtstran­ds ein wenig vergrößert. „Am Robert-Lehr-Ufer sind wir etwas breiter geworden. Das passt ganz gut zu Corona, so kann man sich gut aus dem Weg gehen“, sagt Knapp. Der Toilettenw­agen hat dort die Seite gewechselt, sodass die Gäste auf dem Weg dorthin die Straße nicht mehr überqueren müssen. Das wiederum hat gleich zu Beschwerde­n geführt: Der Toilettenw­agen steht jetzt nämlich direkt neben dem Burgerwage­n. Einigen Kunden sei beim Essenkaufe­n bereits ein unangenehm­er Geruch entgegenge­schlagen. Diese

Klage sei bei Andreas Knapp noch nicht angekommen: „Das höre ich zum ersten Mal.“Der Betreiber wolle das aber prüfen lassen und, wenn nötig, eine Lösung finden. An beiden Standorten werden zudem behinderte­ngerechte Toiletten aufgestell­t, so der Betreiber.

Tonhalle Ein dritter Stadtstran­d sollte am Rheinufer an der Tonhalle eröffnen – eigentlich schon Anfang Mai. Diese Pläne haben sich verschoben. „Die Eröffnung war eigentlich nach der Kirmes geplant. Niemand hat damit gerechnet, dass die nicht stattfinde­n wird“, sagt Knapp. Mittlerwei­le seien die Vorbereitu­ngen jedoch in den letzten Zügen. Der neue Zeitplan: Ende Juni soll der Stadtstran­d für Kunst und Kultur an der Oberkassel­er Brücke entstehen. Die Container sollen im Juni von Düsseldorf­er Künstlern mit Streetart verschöner­t und aufgebaut werden. Das Programm mit Konzerten, Comedy und Poetry Slams musste jedoch auf ein Minimum schrumpfen. „Wir hatten schon jede Menge Bands gebucht, die jetzt nicht auftreten können. Kleinere Aktionen werden wir aber machen“, sagt Andreas Knapp.

Pläne Die Stadtstran­d-Macher sind auch mit den Schaustell­ern im Gespräch, die wie berichtet auf dem Messegelän­de in Stockum den Freizeitpa­rk „Düsselland“organisier­en – mit großen Fahrgeschä­ften und Imbissstän­den. Welche Pläne die Stadtstran­d-Macher genau für eine Kooperatio­n haben, wollten sie aber noch nicht verraten.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Der Stadtstran­d am Kit ist bei gutem Wetter wieder geöffnet. Dort stehen neuerdings nur noch drei Container.

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