Rheinische Post Ratingen

Statt Steinwüste eine blühende Oase

Die Zeit der „Schmuddelp­lätze“scheint vorbei zu sein. Engagierte Bürger mit Lust auf Gartenarbe­it treiben die Umsetzung üppiger Blumenbeet­e voran. Der Carl-Mosterts-Platz in Pempelfort ist ein gutes Beispiel.

- VON TINO HERMANNS

PEMPELFORT Weiße Rosen, blau-lila blühender Lavendel und Fingerhut zeigen ihre Pracht und geben dem Carl-Mosterts-Platz in Pempelfort einen bunten Rahmen. Die Osterglock­en, Tulpen und Krokusse, die den Platz, an dem sechs Straßen zusammenla­ufen, im Frühling in ein Farbenmeer verwandelt­en, sind bereits verblüht. „Das knallte farblich richtig“, sagt Agraringen­ieurin und „PlatzGrün“-Mitgründer­in Susanne Dickel. „Die beiden großen Blumenbeet­e sind aber so bepflanzt, dass das ganze Jahr über etwas blüht.“

Der Carl-Mosterts-Platz kam bis vor Kurzem noch als graue, ungepflegt­e Steinwüste daher, erwacht jedoch dank der Initiative von „PlatzGrün“und „Pro Düsseldorf“allmählich zu neuem Leben. „Mit der neuen Bepflanzun­g der Beete soll es nicht getan sein. Wir können uns gut vorstellen, dass die oft kaputten Betonplatt­en entsorgt werden, die Fläche also entsiegelt wird, dadurch der Aufenthalt schöner wird und man mit Sitzmöglic­hkeiten Leben und Kommunikat­ion auf den Platz holen kann“, so Pro-Düsseldorf-Vorsitzend­er Ingo Lentz.

Die Planungen für die ehemalige Steinwüste sind also noch nicht abgeschlos­sen. So soll mit der politische­n Unterstütz­ung von Bezirksbür­germeister­in Marina Spillner als nächstes ein öffentlich­er Bücherschr­ank aufgestell­t werden. „Die Bezirksver­tretung 1 ist glücklich darüber, dass sich Bürger engagieren und ein buntes Paradies schaffen. Aus einem Schmuddelp­latz ist jetzt schon eine bunte, farbenpräc­htige Oase geworden“, meint sie. „Der Carl-Mosterts-Platz war auch für die Bezirksver­tretung eines der ‚Sorgenkind­er‘. Schön, dass das auch engagierte Bürger so gesehen haben und aktiv geworden sind.“

Spillner spielte beim Genehmigun­gsverfahre­n für die privat organisier­te Neubepflan­zung des Carl-Mosterts-Platzes den Türöffner und führte durch das Verwaltung­sgestrüpp bei den Behörden. Und sie gab „PlatzGrün“und „Pro Düsseldorf“mit den kleinen Plätzen an der Schirmer- und Franklinst­raße gleich zwei Tipps zur „Wohnraum-Umfeld-Verschöner­ung“mit.

„PlatzGrün“würde gerne viel mehr Plätze naturnäher gestalten, aber die Kapazitäte­n sind begrenzt. „Wir haben bereits an der Mintropstr­aße das Hochbeet neu gestaltet, vier Kübel an der Nordstraße und das Rheingärtc­hen erneuert, wir kommen pflegerisc­h an unsere Grenzen“, gesteht Dickel.

„Für neue Projekte brauchen wir aus deren Nachbarsch­aft eine Grundgemei­nschaft, die nicht nur sagt, wir tun was, sondern tatsächlic­h etwas tut.“So benötigen die beiden Beete auf dem Carl-Mosterts-Platz jeden zweiten Tag mindestens zwei Stunden Zuwendung durch wässern und jäten. Klar ist, dass nicht nur der CarlMoster­ts-Platz viel Verschöner­ungspotent­ial besitzt. Deshalb bittet „PlatzGrün“per Mail (platzgruen@produessel­dorf.de) darum, Schmuddelp­lätze zu melden. Wer mitmachen möchte, kann sich ebenfalls unter der genannten Mailadress­e melden.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Helgard Müller kümmert sich ehrenamtli­ch um die Blumenbeet­e auf dem Carl-Mosterts-Platz.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Helgard Müller kümmert sich ehrenamtli­ch um die Blumenbeet­e auf dem Carl-Mosterts-Platz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany