Armin Laschet
Insektensterben Insektensterben Schlachtbetriebe
Als nicht CDU Wähler habe ich großen Respekt vor der Arbeit Armin Laschets. Er hat als erster immer wieder die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der sogenannten Corona-Maßnahmen gestellt. Er hat früh damit begonnen, die Zeit nach dem Lockdown ins Visier zu nehmen. Er hat sich über die Befehlsstrukturen (Merkel und Söder) hinweggesetzt und den demokratischen Diskurs gesucht. Zudem hat er die Heinsberg-Studie in Auftrag gegeben, die der Regierung in Berlin nicht in den Kram passte und daher diffamiert wurde. Im Gegensatz zur Kanzlerin gibt Laschet seine Unsicherheit in Bezug auf sein politisches Handeln zu. (Das hätte auch dem RKI ganz gut getan. Doch die Herren Wieler und Drosten dürfen sich stets widersprechen.). Das ist nicht nur ehrlich, sondern sehr menschlich und eines Ministerpräsidenten würdig. Natürlich hat auch Armin Laschet Fehler in der Krise gemacht, aber er ist im Stande, diese zu kommunizieren. Ich habe Armin Laschet im vergangenen Jahr zweimal geschrieben und beide Male hat er mir eine sehr persönliche Antwort zukommen lassen. Dafür danke ich ihm. Er ist nicht nur menschlich, sondern auch ein Demokrat und Christ.
Thomas J. Birgel per Mail
Umdenken
Zu „Vom Verschwinden der Schmetterlinge“(RP vom 20. Mai): Allein der Landwirtschaft das Insektensterben anzulasten, ist unangebracht. Kommunen und Häuslebauer tragen auch dazu bei.
Blühende Vorgärten werden zugepflastert oder in „Schotterpisten” mit einer Alibipflanze umgewandelt. Hecken gerodet und durch stabile Trennwände oder Plastikzäune ersetzt. Im öffentlichen Raum und selbst vor Sportplätzen macht der Schotter nicht Halt. Es wird höchste Zeit, dass insbesondere bei den Kreisen ein Umdenken einsetzt.
Uta Steinfeld Krefeld
Bio unterstützen
Wie ambivalent unsere Gesellschaft mit dem Thema Insektenund Artensterben umgeht, erkennt man bereits an der Berichterstattung der RP. Während am 20. Mai „Vom Verschwinden der Schmetterlinge“zu lesen war, so ging es nur wenige Tage zuvor im Mettmanner Lokalteil um die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. In martialischer Sprache („… im Duell mit der Raupe“) wird völlig unkritisch über den Einsatz des Bacillus thuringiensis-Präparates berichtet. Dieses tötet aber nicht nur den Prozessionsspinner, sondern auch die Schmetterlingsraupen aller anderer Arten, die damit in Kontakt kommen. Viel effektiver wäre es, an Gefahrenstellen die Nester gezielt abzusaugen. Denn die Brennhaare der Raupen bleiben auch nach ihrem Tod noch allergieauslösend. An den meisten Stellen würde jedoch auch eine Markierung der Befallsstellen ausreichen, um Menschen vor dem Kontakt zu warnen. Ein weiteres Beispiel ist der Ansturm auf Wildbienenhotels und Blühpflanzenmischungen in Bau- und Gartenmärkten. Würden Verbraucher stattdessen ihr Geld für Biolebensmittel aus regionaler Produktion ausgeben, wäre den Insekten viel mehr geholfen. Auf jedem Acker, auf dem zum Beispiel Getreide für Biomehl, Biokartoffeln etc. angebaut wird, werden keine Pestizide mehr eingesetzt. So erzielt man einen deutlich höheren Effekt in der Fläche als mit gut gemeinten kleinen Inseln im Hausgarten. Dort wiederum kann man allein durch die richtige Pflege völlig kostenlos und mit wenig Aufwand die Artenvielfalt viel besser unterstützen.
Markus Schink Erkrath
Es ist wohl ein Justizskandal, dass das Verfahren eingestellt wurde. Aber die Staatsanwaltschaft ist ja weisungsgebunden durch das Landesjustizministerium, das Land ist Miteigentümer bei VW und der Herr Ministerpräsident sitzt im Aufsichtsrat. Der zweite Skandal ist die Übernahme der Zahlungen durch die Firma und deren Verbuchung als steuersparende Betriebsausgabe. Dagegen stehen Abertausende Berufskraftfahrer, die im Interesse oder sogar auf Anweisung ihrer Chefs Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen bezahlen müssen, ohne dass diese vom Arbeitgeber übernommen werden dürfen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Gustav Schaal Krefeld
Einfach absurd
Zu „Die Gefahr von Hotspots“(RP vom 19. Mai): Die mediale Empörung der Politiker über die Missstände und der dadurch ausgelöste Aktionismus, der angeblich in neue Gesetze und Regeln münden soll, ist nichts anderes als der Versuch, die Bevölkerung von den Versäumnissen bei den gesetzeskonformen Kontrollauflagen abzulenken. Die Forderung nach Preisregulierungen ist einfach absurd, weil dadurch lediglich die Verbraucher belastet und nicht die Erzeugerketten betroffen würden. Lediglich der Preis wäre höher, alles andere bliebe wie vorher mangelhaft. Wenn die sowieso schon bestehenden Gesetze und Auflagen
in der Fleischindustrie auf ihre strikte Einhaltung kontrolliert würden, könnten kostenwirksame und transparente Preise am Markt auch normal durchgesetzt werden.
Volker Frisch Isselburg
Heuchelei
Zu „Aus für Werkverträge in der Fleischindustrie“(RP vom
21. Mai): Wieviel verlogene Heuchelei mutet uns die Politik noch zu, erst im Zuge der Pandemie von den für Mensch und Vieh katastrophalen Zuständen in der Fleischindustrie erfahren zu haben? Vor nicht langer Zeit wurden die Investigativ-Journalisten, die über die Missstände berichtet haben, von der vereinigten Polit- und Wirtschaftslobby scharf verurteilt und wegen Hausfriedensbruch vor Gericht gezerrt! Und was die angekündigten Verschärfungen angeht, darf man sicher sein, dass sie, wie immer, so viele Hintertürchen enthalten, dass sich letzten Endes gar nichts ändert! Man fragt sich, wie lange „die da oben“das Wahlvolk noch für dumm verkaufen wollen!
Johannes Rückert Moers
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