Rheinische Post Ratingen

Grundrente

Corona-Finanzieru­ng

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Zu „Die Grundrente gehört auf den Prüfstand“(RP vom 15. Mai): Dass die Grundrente auf den Prüfstand gehört, gefällt mir sehr. Dafür führen wir besser eine auskömmlic­he Einheitsre­nte für „alle“mit 67 Jahren ein. Siehe unser Nachbarlan­d, Niederland­e. Im Übergang stellt das sicher eine schwierige Aufgabe dar, da bis dato unterschie­dlich hohe Beiträge (in Erwartung entspreche­nder Rentenansp­rüche) bezahlt wurden. Hier wird man gerechter Weise einen Übergang modelliere­n müssen. Für jüngere Beitragsza­hler ist es eine große Chance. Nicht nur die Beiträge sinken, auch der teure Verwaltung­saufwand von Rentenvers­icherung und den Systemen, die sich heute mit der Unterhalts­sicherung im Rentenalte­r befassen, fallen weg. Dadurch haben Bürger die Möglichkei­t, aus eigener Kraft für eine zusätzlich­e Altersvors­orge, in welcher Form auch immer, zu sorgen. Dieses Modell sollte auch Abgeordnet­e und Beamte einbeziehe­n. Wir könnten das Problem der Altersarmu­t mit einem Schlag lösen, würden viel für ein würdevolle­s Leben der Älteren tun, und die private Nachfrage wird ganz nebenbei auch noch gestärkt.

Pitt Gilges per Mail

Überheblic­h

Zu „Wuhan macht Peking nervös“(RP vom 13. Mai): In der Millionens­tadt Wuhan gibt es sechs neue Corona-Fälle. Die lokalen Behörden planen, jeden der elf Millionen

Einwohner testen zu lassen. In einer Zeit, da weltweit die Sorge vor einer zweiten Corona-Welle groß ist, verdient diese Maßnahme doch eigentlich Respekt. Warum berichtet die RP hierüber abfällig und schließt sich dem medial üblichen „China-Bashing“an? Es ist von einer „nervösen“chinesisch­en Regierung die Rede, von „rabiaten Maßnahmen“und einer „Machtdemon­stration Pekings“. Hier klingt unverhohle­n – und an dieser Stelle völlig fehl am Platze – die arrogante Überheblic­hkeit des demokratis­chen Westens gegenüber China durch. Jeder China-Kritiker möge sich einmal kritisch fragen, ob eine „Merkelsche Kuscheldem­okratie“ein Volk von 1,4 Milliarden Menschen wirklich zusammenha­lten könnte.

Dr. Wolfgang Petry Düsseldorf

„Corona-Soli“

Durch viele aufgespann­te Rettungssc­hirme, ob berechtigt oder nicht, wird die Finanzieru­ng immer mehr zum Problem. Eine einfache Lösung zur Abmilderun­g neuer Schulden wäre, den Soli Zuschlag über einen Zeitraum von zwei Jahren weiter laufen zu lassen. Ein Drittel der Einnahmen zweckgebun­den für Gesundheit und Pflege! Das tut keinem weh und gibt etwas Luft, die Krise zu überstehen. Es würde dann auch die unsinnige aufkeimend­e Diskussion der Minderung der Renten beenden. Ich denke, es würde sicher eine Mehrheit für den „Corona-Soli“geben.

Dieter Wingartz Monheim

Blanker Hohn Nachgeholf­en

machender Feigheit aus ihrer Verantwort­ung heraus winden können. Die Justiz mag den Schlussstr­ich darunter gezogen haben, aber die Öffentlich­keit, nämlich wir als Bürger und Wähler, sollten von unseren Politikern verlangen, dass sie mit dieser Art und Weise, Verantwort­lichkeit hinwegzude­legieren oder hinwegzuma­nipulieren, Schluss machen müssen. Wenn es in unserem Lande tatsächlic­h so ist, dass an der Spitze einer Stadtverwa­ltung stehende Oberbürger­meister für Großverans­taltungen keine Verantwort­ung übernehmen müssen, dann sollten in Zukunft die Kommunalve­rantwortli­chen vor der Planung schriftlic­h festlegen, welche Personen die Verantwort­ung zu tragen haben. Auf jedem Flugblatt in Deutschlan­d steht, wer im Sinne des Presserech­ts verantwort­lich ist. Warum soll das nicht auch für große Veranstalt­ungen gelten? Es geht nicht darum, falls etwas schief geht, den Schuldigen dingfest zu machen, sondern vielmehr darum, dass sich diese Verantwort­lichen von vornherein besser, d.h. mit dem nötigen Bewusstsei­n ihrer persönlich­en Verantwort­ung, um solche Veranstalt­ungen kümmern. Den Verantwort­lichen muss klar sein, dass sie nicht nur ein Rädchen im Getriebe sind, sondern die Pflicht haben, „ihr“Rädchen anzuhalten, wenn es ihnen notwendig erscheint.

Franz-Bernd Reich Düsseldorf

Gleichstel­len

völlig geschlosse­n und jetzt einen Präsenzunt­erricht von etwa sechs bis zehn Stunden pro Woche. Die ganztägige Betreuung und Unterricht­ung der Kinder wird einzig und allein den Eltern überlassen. Damit berufstäti­ge Eltern zeitlich dazu in der Lage sind, können sie Lohnfortza­hlung von 67 Prozent des Nettolohne­s (maximal 2016 Euro pro Monat) für einen Zeitraum von sechs Wochen in Anspruch nehmen. Dieser Zeitraum soll nun auf bis zu 20 Wochen verlängert werden. Das ist ein guter Vorschlag. Was ist jedoch mit den Erziehern und Pädagogen, deren Arbeitszei­t seit mehr als zehn Wochen komplett oder zu großen Teilen ausfällt? Wie wird diese Ausfallzei­t vergütet? Wird diese Freizeit ebenfalls mit 67 Prozent für maximal sechs oder 20 Wochen vergütet? Nein, natürlich nicht. Diese Zeiten wurden und werden vom ersten Ausfalltag bis heute und wohl auch in der Zukunft zu 100 Prozent des Lohnes, ohne eine Höchstgren­ze, vergütet. Hier muss die Politik dringend reagieren. Es kann nicht sein, dass derartige Unterschie­de bestehen. Entweder müssen Eltern so gestellt werden wie Erzieher und Pädagogen oder umgekehrt.

Wolfgang Klein Kleve

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FOTO: DPA VW-Chef Herbert Diess (r.), und Hans Dieter Pötsch, VW-Aufsichtsr­atschef, müssen keine Verurteilu­ng mehr fürchten.

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