Rheinische Post Ratingen

Wirtschaft­sklub setzt auf grüne Stadt

Eine wilde Wiese als „ökologisch­es Zauberland“: Die Heiligenha­user Runde hat gemeinsam mit Förster Hannes Johannsen die Experiment­ier-Flächen für Wildwiesen an der Selbecker Straße erweitert.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Es blüht und gedeiht, es summt und brummt: Auf einem drei mal 80 Meter langen Streifen wachsen Margeriten, Kornblumen, Rotklee, Wicke und noch viel mehr, umschwirrt von etlichen Insekten. Und es sollen noch mehr werden.

Der Pflanzstre­ifen, gesäumt von Bienenhote­ls und Bänken, an der Selbecker Straße, westlich des Autohauses Croll & Sondermann, gehört zu den Experiment­ier-Flächen von Förster Hannes Johannsen und seinem Team. Und damit zu einer kleinen wissenscha­ftlichen Untersuchu­ng des Forst-Teams, das herausfind­en will, welches Saatgut am besten gedeiht. „Und bei der Fläche hier läuft es am besten. Am Mönchssiep­en übrigens auch“, sagt der Förster und fügt an, dass das natürlich auch an den Böden liegt. Gesät worden seien Beispielsw­eise auch Samen, die erst den Frost erleben müssen, bevor sie sprießen könnten. Und so sieht eine solche Wiese in den ersten Jahren immer mal wieder anders aus. Im letzten Jahr wurde der Boden hier von den technische­n Betrieben der Stadt mit einer eigens angeschaff­ten Fräse aufbereite­t.

Mit finanziell­er und auch tatkräftig­er Unterstütz­ung des Heiligenha­user Wirtschaft­sklubs, kurz HWK, ist das Experiment mit einem besonderen Saatgut damals aus etwa 30 verschiede­nen Arten gestartet - und jetzt einfach wiederholt worden. Auf einer Fläche von 160 Quadratmet­ern wurde die neue Saat-Mischung gesät, etwa drei Kilo. Natürlich wieder durch die und mit den Mitglieder­n des Wirtschaft­sclubs. Für den Förster bei dem Saat-Experiment dabei am Wichtigste­n: „Es ist eine Mischung aus NRW. Also Pflanzen, die wirklich hier wachsen.“Das Besondere sei vor allem die Größe der Fläche, die man sonst so kaum zur Verfügung habe, und dass gleich dahinter eine tolle Hecke sei, schwärmt der Förster und nennt das Areal ein „ökologisch­es Zauberland“. Erst so langsam sammelt man Erfahrunge­n mit den ökologisch­en Wiesen. Was wächst wo und unter welchen Bedingunge­n? Welche Tiere locken sie an? Das könne man jetzt schon gut beobachten. „Eigentlich gab es auch mal die Idee, mit einer Schulklass­e

hier die Tiere zu bestimmen, aber da kam uns Corona dazwischen.“Dabei hat man im UBZ bereits ein eigenes Spiel für die Blühwiesen. Übrigens, wer selbst eine bunte Wiese sähen möchte, der kann das mit einer der etwa 1500 vom UBZ-Team gepackten Samentütch­en kostenfrei machen: Erhalten kann man sie beispielsw­eise bei der Kreisspark­asse Düsseldorf, bei Kotthaus und Beer und dem UBZ.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Mitglieder des Wirtschaft­sklubs Heiligenha­us säen Wildblumen­samen aus für eine weitere Blumenwies­e aus.

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