Rheinische Post Ratingen

„Die Spielpause ist blöd, wir hatten gerade einen Lauf“

Horst „Hotte“Wessing ist Co-Trainer des Rather SV, der als Spitzenrei­ter der Fußball-Landesliga auf dem bestem Weg in die Oberliga ist.

- VON DANIEL MERTENS

Er ist ein echtes Rather Urgestein: Hotte Wessnig hat fast sein gesamtes Sportlerle­ben beim Rather SV verbracht und ist im Moment auf dem besten Weg, mit der Mannschaft den Sprung in die Fußball-Oberliga zu schaffen. Seit 2014 ist Wessnig wieder beim Rather SV als Co-Trainer tätig, nachdem er zuvor einen Abstecher zum TSV Eller gemacht hatte und dort drei Jahre als Chefcoach der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A tätig war.

Manfred Keusen, heute der erste Vorsitzend­e des Rather SV, lotste ihn jedoch zurück zu den Wurzeln: „Ich habe mit ihm noch zusammen Fußball gespielt und wir sind gut befreundet“, schildert Wessnig sein Verhältnis zum Vorstand. Beim RSV durchlief er, der früher eine Ausbildung bei Mannesmann absolviert­e, heute aber hauptberuf­lich in der Glas- und Gebäuderei­nigung tätig ist, als Aktiver alle Mannschaft­en von der Jugend über die Erste, Zweite und die Alten Herren.

Für Horst Wessing, den alle nur Hotte rufen, war es eine Rückkehr ins eigene Wohnzimmer. Geboren in Düsseldorf, wuchs der heute 54-Jährige in Rath auf und wohnt heute auch nur einen Steinwurf entfernt vom Rather Waldstadio­n in Mörsenbroi­ch. „Ich kann mit dem Fahrrad zum Training fahren“, lacht der sympathisc­he Trainer, der beim Rather SV hinter dem Chefcoach Andreas Kusel und zusammen mit dem Torwarttra­iner Heiko Dräger ein eingespiel­tes Trio bildet.

„Wir verstehen uns gut im Team“, lobt Wessnig das Verhältnis untereinan­der. In den vergangene­n Wochen rückte er sogar verstärkt in den Fokus, vertrat den auf der Arbeit stark eingebunde­nen Kusel auf dem Trainingsp­latz

– und auch an der Seitenlini­e. Beim Nachholspi­el in der Landesliga gegen Giesenkirc­hen (3:0) betreute Wessnig das Team federführe­nd. „Andreas lässt mir in solchen Momenten freie Hand“, berichtet er. Die Abstimmung im Vorfeld erfolge selbstvers­tändlich gemeinsam: „Andreas hat dann natürlich das letzte Wort.“

Hätte es nicht die aktuelle Unterbrech­ung des Spielbetri­ebs gegeben, so hätte man den markanten Kahlkopf vermutlich in diesen Wochen noch häufiger in vorderster Funktion an der Rather Seitenlini­e erleben dürfen, da Andreas Kusel beruflich bedingt häufiger abwesend gewesen wäre. Das möchte Wessnig jedoch gar nicht groß thematisie­ren: „Es kommt immer wieder mal vor, dass einer von uns nicht kann. Dann springen die anderen beiden ein.“So verpasste Wessnig jüngst das 12:0-Schützenfe­st im Verbandspo­kal beim TuS Drevenack. „Es ist natürlich blöd, dass wir jetzt eine Pause haben, weil wir gerade einen Lauf hatten“, ärgert sich der Co-Trainer über die Unterbrech­ung und vermutet zugleich, „dass wir erst Ende Januar weiterspie­len werden“.

Unvorberei­tet geht der Rather SV jedoch nicht in die Pause: „Die Jungs haben Trainingsp­läne bekommen.“Das Trainertri­o bleibe währenddes­sen ebenfalls weiter in Kontakt, wenn auch ausschließ­lich virtuell und nicht persönlich. Grundsätzl­ich ist Wessnig vom Charakter der Mannschaft begeistert: „Sie arbeitet sehr profession­ell und ist leicht zu trainieren. Natürlich knallt es auch schon mal, aber der Zusammenha­lt ist grundsätzl­ich riesig.“Und als Teil dieser verschwore­nen Gemeinscha­ft möchte Wessnig im kommenden Jahr den Aufstieg in die Oberliga schaffen.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Klub-Urgestein Horst „Hotte“Wessnig (rechts) ist Assistent von Cheftraine­r Andreas Kusel.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Klub-Urgestein Horst „Hotte“Wessnig (rechts) ist Assistent von Cheftraine­r Andreas Kusel.

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