TuS-Handballer im „Homeoffice“
Der Verbandsligist denkt darüber nach, wie die Hinrunde beendet werden kann.
LINTORF Die sofortige Aussetzung der Handballsaisons, wie sie im Laufe dieser Woche beschlossen wurde, ist rundherum ärgerlich für den TuS 08 Lintorf. Die Grün-Weißen hatten sich auf diese Spielzeit über einen langen Zeitraum vorbereitet, schon gegen Ende der Vorsaison, denn da reichte es einfach nicht für ganz oben. Als die Verbandsliga-Spielzeit Mitte Mai dieses Jahres abgebrochen wurde, stand die Mannschaft nur auf Platz fünf, es standen noch acht Spiele aus, und der begehrte Zug nach oben war total abgefahren.
Aber Männer wie den Handball-Chef Kalle Töpfer, Co-Trainer Dirk Bauerfeld und der neu zum Cheftrainer beförderte Ralf Trimborn warf das nicht um. Alle Leistungsträger konnten gehalten werden, vor allem beim vielfältig umworbenen Bastian Thole war das nicht einfach, und einige richtig gute Handballer kamen dazu. Da sind vornean Gerrit Kuhfuß zu nennen oder der aus Kaldenkirchen gekommene Nico Arend. Nun haben die Lintorfer alle sechs Auftaktspiele gewonnen, alle klar und deutlich, und dass viermal auswärts gespielt wurde, haben sie locker verkraftet. Es bedeutet die Tabellenspitze, und der einzig wirkliche Konkurrent aus bisheriger Sicht scheinen die ebenfalls noch verlustpunktfreien Bergischen Panther II zu sein.
Aber jetzt sind überall die Hallen gesperrt, in diesem Jahr wird es nichts mehr mit Handball, und frühestens Anfang Dezember kann wieder mit dem Training begonnen werden. Wann die Punktspiele aber wirklich beginnen, steht völlig in den Sternen. „Wir alle sind gespannt, wann unser Landesvaters sein Okay gibt für offene Hallen“, sagt Dirk Bauerfeld. Er meint damit Ministerpräsident Armin Laschet. Der Co-Trainer zeigt aber vollstes Verständnis für die Härte der Politik.
Ralf Trimborn und Bauerfeld haben jedenfalls gezielte Trainingspläne erstellt, wie sich die Handballer halbwegs fit halten können. „Alle haben Hanteln zu Hause oder auch andere Kraftgeräte“, berichtet Bauerfeld. „Und laufen geht zu jeder Zeit. Egal ob im Sprintbereich oder in der Ausdauer. Training zu zweit ist schließlich erlaubt, das macht die Sache zusätzlich interessant.“Homeoffice nennt er das, was er seinen Spielern aufgetragen hat.
Und dann hat Bauerfeld, der einstige Junioren-Nationalspieler, noch eine fein klingende Idee: „Die Saison, wie sie im Spätsommer geplant wurde, kann so nicht mehr durchgeführt werden. Wir können aber, wenn es nach den Wünschen aller geht, etwa ab Februar die Hinrunde zu Ende spielen. Dort stehen schließlich noch acht Spiele aus. Darin wird dann der Meister und der Aufsteiger ermittelt und freilich auch die beiden Absteiger.“Der 63-jährige Linkshänder ist überzeugt, dass die anderen Vereine ähnlich denken. Auf Nachfragen regte sich dazu kein Widerspruch bei den anderen Klubs.