Jetzt gibt es keine Ausreden mehr
Fortuna hat sich selbst Zeit verordnet. Der Umbruch erfordere Geduld, haben die Verantwortlichen immer wieder betont. Aber hinter vorgehaltener Hand hat man bei dem ein und anderen auch ein wenig Enttäuschung gespürt. Denn spielerisch war das bislang trotz aller Turbulenzen mitunter erschreckend schwach, was der Bundesliga-Absteiger abgeliefert hat. Viel Gewürge, einige Enttäuschungen, kein richtiger Glanz.
Nun muss einiges besser werden. Uwe Rösler hat hat große Teile des Kaders wieder zur Verfügung, die meisten Spieler müssen aufgrund der geringen Belastung frisch genug sein, um richtig angreifen zu können. Das Duell gegen den SV Sandhausen am Samstag (21. November, 13 Uhr) ist schon ein wichtiger Stimmungstest. Ein Heimsieg ist fest eingeplant, es geht vor allem um das „wie“. Denn so allmählich werden auch die internen Ansprüche an Rösler und seinen Stab steigen. Der Trainer hat richtigerweise die Möglichkeit bekommen, seine Idee vom Spiel mit dem Kader weiterzuentwickeln. Hätte man an seinem Weg nur leise gezweifelt, hätte man nach dem 1:1 beim 1. FC Nürnberg die Konsequenzen daraus ziehen müssen. Es war vernünftig, Ruhe zu bewahren.
In den kommenden Tagen müssen alle den Ernst der Lage erkennen und für das große Ziel arbeiten: Weiterentwicklung des Großen und Ganzen. Zeigen, dass man willens ist, sich in jeden Zweikampf reinzulegen, als gehe es um alles. Eine Grundtugend im Unterhaus des deutschen Fußballs, die auch nicht immer umgesetzt worden ist.
Der Kader ist gut genug. Stimmen aus dem Umfeld, die suggerieren, das Problem sei die Transferpolitik, dem sei ein intensiver Vergleich mit den Kadern der 17 Konkurrenten empfohlen. Fortuna hat erstklassige Spieler in den eigenen Reihen. Ein Grundgerüst ist vorhanden, das schon seit Jahren zusammenspielt, dazu ein paar sehr interessante Zugänge. Sollte Leonardo Koutris über einen längeren Zeitraum fit bleiben, könnte er der entscheidende Unterschiedsspieler werden.