Gottes Segen kann uns stärken
Noch nie war die Zahl der an Covid19-Erkrankten höher als jetzt. Täglich höre ich als Pfarrer von Menschen jeden Alters, die sich angesteckt haben. Andere mussten sich in Quarantäne begeben, weil sie Kontakt zu einem Infizierten hatten. Und es ist zu befürchten, dass bis Weihnachten noch viele Menschen in Deutschland auf Grund von Corona sterben werden. Jede und jeder ist einer zu viel.
Großen Respekt habe ich für die Menschen, die in medizinischen und pflegenden Berufen arbeiten. Die sich täglich der Gefahr aussetzen, selbst angesteckt zu werden. Ebenso dankbar bin ich für alle, die im Alltag umsichtig und rücksichtsvoll leben, um Leben zu schützen. Was sie alle täglich für unsere Gemeinschaft leisten, ist unbezahlbar und unendlich wichtig.
Trotzdem ist es ernüchternd, mit dieser Perspektive in die beginnende Adventszeit zu gehen. Vielen Menschen fällt das schwer, weil sich vorweihnachtliche Freude und Besinnlichkeit nicht einstellen wollen. Einige fragen sogar vorwurfsvoll den Blick zum Himmel gewandt: Gott wo bist du gerade? Am vergangenen Sonntag, dem Ewigkeitssonntag, haben evangelische Christen im Gottesdienst ihrer Verstorbenen gedacht. In Ratingen West wurde dabei das Lied „Ubi caritas et amor, Deus ibi est“gespielt. Das kann man so wiedergeben: „Wo Liebe und Güte wohnt, da ist unser Gott.“
Wenn wir Christen Gottes Kommen im Advent erwarten, dann wird Gott sich nach meiner Überzeugung dort finden lassen, wo Menschen einander in Liebe, mit Fürsorge, Respekt und Einfühlungsvermögen begegnen. Auf diese Art und Weise wird Gottes Segen auch in dieser schwierigen Adventszeit spürbar sein und uns Menschen so stärken und ermutigen können.