Rheinische Post Ratingen

DEG sinnt auf Revanche gegen Wolfsburg

Die DEG ist lange noch nicht komplett

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Wenn es darum geht, Aufmerksam­keit zu generieren, greift die Deutsche Eishockey Liga (DEL) immer wieder auf die „Mutter aller Derbys“zurück. Zwei der vier Freiluftsp­iele in großen Fußballsta­dien stiegen zwischen KEC und DEG. Und wenn die DEL am 17. Dezember in ihre lange Zeit unsichere Saison startet, dann natürlich mit dem größten aller möglichen Spiele: Köln gegen Düsseldorf.

Die 228. Auflage des ewigen Duells dürfte allerdings gewöhnungs­bedürftig werden, es werden ja auch dann keine Fans in der Halle sein. Und trotzdem freut sich Harold Kreis, der Trainer der DEG, schon jetzt drauf: „Die alte Rivalität zwischen den Haien und der DEG birgt immer noch und immer wieder Brisanz und Spannung. Gerade zum Auftakt dieser besonderen Saison 2020/21“, sagt der 61-Jährige in einer Vereinsmit­teilung und erwartet wegen des engen Spielplans der Corona-Saison „intensive Eishockey-Monate, ein Derby zum Auftakt passt da perfekt“.

Bis es soweit ist, stehen aber noch mindestens drei Vorbereitu­ngsspiele an. Das erste davon steigt an diesem Samstag um 17 Uhr daheim gegen die Grizzlys Wolfsburg. Also gegen jenes Team, das die DEG beim Auftakt des „Magenta-Sport-Cups“vor zwei Wochen nach allen Regeln der Kunst herspielte. Am Ende hieß es 7:0 für die Niedersach­sen.

Rekonvales­zenten Ken-André Olimb und Alexander Karachun sind auf dem Weg der Besserung und sollen noch während der Vorbereitu­ng für die DEG einsatzber­eit sein.

Langzeitve­rletzter Victor Svensson wird noch länger ausfallen, aber auch bei ihm könnte es bis zum Saisonstar­t am 17. Dezember noch klappen. Zudem fehlt noch ein Verteidige­r, der ist allerdings noch nicht verpflicht­et.

Überbewert­en wollte das aber niemand, fehlten der DEG doch gleich zehn Spieler. Nun sieht das anders aus, bis auf Ken-André Olimb, Alexander Karachun und Victor Svensson waren alle schon wieder am Dienstag dabei. Da stieg das erste Heimspiel seit achteinhal­b Monaten. Und es endete mit dem ersten Sieg: 2:1 gegen die Krefeld Pinguine.

Da waren sie hinterher „extrem glücklich, weil die ersten beiden Spiele nicht leicht für uns waren“, sagte Siegtorsch­ütze Max Kammerer. Neu-Stürmer Matt Carey sprach von einem „sehr soliden Spiel mit vier guten Reihen“. Nun lässt sich über den Wert von Ergebnisse­n in Testspiele­n streiten, aber nach der Zwangspaus­e und zwei Niederlage­n zum Auftakt des Turniers befand auch Trainer Kreis den Sieg für „wichtig“– vor allem für die Psyche der Spieler.

Rundum glücklich war er dennoch nicht. Co-Trainer Thomas Dolak und er hätten nun „genug zu tun in der Nacharbeit­ung“, sagte Kreis nach dem Spiel. „Wir haben ein paar Sachen gut gemacht, wir haben ein paar Sachen gemacht, die wir besser machen können. Wir hätten öfters schießen müssen, besonders im zweiten Drittel.“

Da flogen gerade mal sechs Schüsse auf das Krefelder Tor, weil die DEG es oft zu komplizier­t machte. Insgesamt hapert es ja noch in der Offensive. In den ersten drei Spielen schoss die DEG nur sechs Tore, auch die knapp 45 Schüsse pro Spiel, rund 23 davon aufs Tor, sind mindestens ausbaufähi­g. Geht es nach Max Kammerer liegt das aber vor allem am Verhalten in der eigenen Zone. „Wir verbringen zu viel Zeit hinten und tun uns schwer, hinten raus zu kommen. Und dann fehlt uns auch vorne ein bisschen die Kraft.“

Gegen Wolfsburg soll das nun anders laufen. Auch, weil sie da „noch etwas gut zu machen“hätten, wie Manager Niki Mondt sagt. „Das 0:7 spiegelt nicht unseren wahren Leistungss­tand wider. Das wollen und werden wir beweisen.“Doch letztlich ist der Test gegen die Grizzyls auch nur eine weitere „gute Gelegenhei­t, sich weiter einzuspiel­en“, sagt Mondt. Für das große Spiel gegen die Haie.

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