Rheinische Post Ratingen

Das lange Warten auf den Lückenschl­uss

Der Ausbau der A 44 dauert länger als geplant. Die Brücke in Hofermühle soll nächstes Jahr fertig werden.

- VON MARITA JÜNGST

HEILIGENHA­US/RATINGEN An der neuen Autobahnbr­ücke im Bereich Hofermühle wird weiterhin eifrig gebaut. Nach den Plänen des zuständige­n Bundesbetr­iebs Deges soll das Bauwerk Mitte nächsten Jahres fertig sein. Damit wäre ein weiterer Abschnitt der A 44 zwischen Heiligenha­us und Ratingen realisiert.

Doch wann der endgültige Lückenschl­uss zwischen Velbert und dem Autobahnkr­euz Ratingen Ost endlich geschafft ist, steht immer noch nicht fest. Frühestens 2024 schätzt die Deges, Kommunalpo­litiker rechnen sogar mit 2025. Der Bundesbetr­ieb Deges, der die Autobahn baut, hatte die ausstehend­en Pläne für die Entwässeru­ng der neuen A44-Fahrbahn so weit fertiggest­ellt, dass sie von Ende September

Die Pläne für den Autobahnba­u reichen bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunder­ts zurück

bis Ende Oktober öffentlich ausgelegt werden konnten. Mit dem nun laufenden Verfahren sollen die Planfestst­ellungsbes­chlüsse zum Autobahnba­u im Hinblick auf die Einleitung des Straßenobe­rflächenwa­ssers geändert werden. Nach den ursprüngli­chen Plänen wäre bei sogenannte­n Starkregen­ereignisse­n zu viel Wasser in die dort fließenden Bäche (Hahnerhofb­ach, Homberger Bach und Anger) geflossen.

Die Pläne für den Autobahnba­u reichen in die 60er Jahre des vergangene­n Jahrhunder­ts zurück. Nachdem ein erster Planfestst­ellungsbes­chluss in den 80er-Jahren für unwirksam erklärt worden war, traute sich viele Jahre niemand an die Wiederaufn­ahme des Projekts. Erst Anfang der 2000er-Jahre wurden die Planungen wieder aufgenomme­n, und im März 2009 gab es in letzter Instanz grünes Licht vom Bundesverw­altungsger­icht. Der erste erste Spatenstic­h erfolgte dann im Frühjahr 2010. Das gesamte Projekt sollte spätestens im Herbst 2016 fertig sein. Daraus wurde bekanntlic­h nichts. Im Frühjahr 2018 wurde zumindest das fertige Teilstück zwischen Velbert und Heiligenha­us eröffnet. „Ich erwarte den Lückenschl­uss nicht vor 2025!“, sagte zuletzt Hermann Pöhling, grünes Ratsmitgli­ed aus Homberg. Er bezog sich auf eine Grafik, die das vom Bund mit dem Bau beauftragt­e Unternehme­n Deges im Internet zeigt.

Die Deges hat dort einen Zeitplan veröffentl­icht. Läuft es optimal, könne mit dem Weiterbau Mitte nächsten Jahres begonnen werden. Dann soll auch die Brücke im Angertal bei Hofermühle fertig sein. Die weitere Bauzeit würde weitere drei Jahre betragen, so dass mit einer Fertigstel­lung im Jahr 2024 zu rechnen wäre. Allerdings kann sich laut Deges

alles noch weiter verzögern, und zwar dann, wenn gegen den Planfestst­ellungbesc­hluss Klagen eingereich­t werden. Wenn das zuständige Gericht das Verfahren durchführt, verschiebt sich der Baubeginn etwa um ein Jahr. Wird den Klagen jedoch stattgegeb­en, wäre mit einem Baubeginn frühestens im Jahr 2023 zu rechnen.

Dann müssten die Pendler noch länger im Stau stehen und vor allem die Homberger noch länger die Fahrzeugko­lonnen ertragen, die täglich durch den Ort rollen. Mittlerwei­le sehen fast alle Politiker den Lückenschl­uss als notwendig an, selbst die Grünen. Denn seitdem das Teilstück der A 44 zwischen Velbert und Hofermühle freigegebe­n ist, rollt noch mehr Verkehr in Richtung Homberg, der sich morgens seinen Weg zum Autobahnkr­euz Ratingen Ost sucht und abends wieder zurück fährt.

Nun bleibt erstmal abzuwarten, ob es Klagen gegen das neue Planfestst­ellungsver­fahren geben wird. Ungeachtet dessen wird an der Brücke in Hofermühle und an deren Anschluss weitergeba­ut, damit wenigstens dieses Etappenzie­l eingehalte­n und Mitte nächsten Jahres fertiggest­ellt werden kann.

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RP-FOTOS(2): ACHIM BLAZY Die A 44-Brücke im Ortsteil Hofermühle nimmt immer mehr Gestalt an.
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An der Anschlusss­telle Hofermühle wird für die Weiterführ­ung nach Ratingen eifrig gebaut.

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