SPD: Sozialer Dienst braucht Verstärkung
Der Seniorenrat berichtete nach vielfachen Gesprächen mit Senioren in Ratingen, dass eine Verstärkung des Sozialen Dienstes im Amt für Soziales, Wohnen und Integration der Stadt notwendig sei. Nun muss der Rat entscheiden.
RATINGEN Mehr Personal muss her – und zwar möglichst schnell. Dies ist die politische Botschaft der SPD-Fraktion, die sich auf Initiative des Seniorenrates intensiv mit der Ausstattung des Sozialen Dienstes beim Sozialamt beschäftigt hat. Der Seniorenrat berichtete, dass aus vielfachen Erfahrungen und Gesprächen mit Senioren in Ratingen eine Verstärkung des Sozialen Dienstes im Amt für Soziales, Wohnen und Integration der Stadt Ratingen notwendig und geboten sei.
Im Wegweiser „Informationen für Senioren“wird auf Seite 25/26 und 32/33 das Aufgabenportfolio gut beschrieben: „Zielstellung der Beratungsangebote ist, die selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung älterer Menschen zu unterstützen und sie bei Problemen kompetent zu beraten. Wir beraten und informieren Sie bei wirtschaftlichen und persönlichen Schwierigkeiten, altersbedingten Problemen und Krisensituationen. Wir leisten persönliche Hilfen und vermitteln Sie weiter. Wir unterliegen der Schweigepflicht und arbeiten neutral und unabhängig.“
Für diese ambitionierte und wichtige Aufgabe beträgt die Sollausstattung nach Angaben der SPD aktuell vier Vollzeitstellen. Hinzu kommt eine Stelle für die Pflegeberatung laut Stellenplan, die auch Teilaufgabenbereiche der Wohnberatung übernimmt.
Hauptzielsetzung der Beratungsangebote ist es, den Grundsatz ambulant vor stationär konsequent umzusetzen. Nach den Angaben der Statistikstelle sind 24,9 Prozent (rund 23.060 Bürger) der Bevölkerung über 65 Jahre alt (Stand 31.12.2018) – mit einem erheblichen Anteil Hochbetagter, von denen viele noch allein in ihren Wohnungen leben. Die allgemeine demografische Entwicklung weist auf weiteren erheblichen Zuwachs hin und damit auf eine zusätzliche Steigerung des Beratungsbedarfs.
Zwischen den Sozialdezernenten und dem Kreis Mettmann wurde nach den Qualitätsstandards für die Aufgabenstellungen der Pflegeund Wohnberatung verabredet, den Schlüssel von einer Beratungsfachkraft pro 10.000 Einwohner über 60 Jahre anzulegen. „Den erreichen wir in Ratingen nicht. Insofern ergibt sich hier ein Bedarf von mindestens einer zusätzlichen Stelle“, betont SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow.
Daher hat die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, für den Stellenplan 2021 den Sozialen Dienst um eine Vollzeitstelle aufzustocken.
Der Seniorenrat genießt in Rat und Verwaltung hohes Ansehen. Seine Mitglieder vertreten seit mehr als 40 Jahren die Interessen der über 60-jährigen Bürgerinnen und Bürger, die in Ratingen mit rund 30 Prozent der Bevölkerung eine große und stetig wachsende gesellschaftliche Gruppe bilden.
„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger immer ein offenes Ohr zu haben“, sagt Ingrid Herden, die neue Vorsitzende.
Wer Sorgen, Nöte oder auch Anregungen hat, wer einfach nur mal reden und sich austauschen möchte, der erreicht zu den üblichen Tageszeiten unter der Nummer 0157 33360422 eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner.
Wer sich für die Arbeit des Seniorenrates interessiert oder einen Kontakt sucht, der wird auch unter www.ratingen-seniorenrat.de fündig.