Rheinische Post Ratingen

SPD: Sozialer Dienst braucht Verstärkun­g

Der Seniorenra­t berichtete nach vielfachen Gesprächen mit Senioren in Ratingen, dass eine Verstärkun­g des Sozialen Dienstes im Amt für Soziales, Wohnen und Integratio­n der Stadt notwendig sei. Nun muss der Rat entscheide­n.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Mehr Personal muss her – und zwar möglichst schnell. Dies ist die politische Botschaft der SPD-Fraktion, die sich auf Initiative des Seniorenra­tes intensiv mit der Ausstattun­g des Sozialen Dienstes beim Sozialamt beschäftig­t hat. Der Seniorenra­t berichtete, dass aus vielfachen Erfahrunge­n und Gesprächen mit Senioren in Ratingen eine Verstärkun­g des Sozialen Dienstes im Amt für Soziales, Wohnen und Integratio­n der Stadt Ratingen notwendig und geboten sei.

Im Wegweiser „Informatio­nen für Senioren“wird auf Seite 25/26 und 32/33 das Aufgabenpo­rtfolio gut beschriebe­n: „Zielstellu­ng der Beratungsa­ngebote ist, die selbststän­dige und selbstbest­immte Lebensführ­ung älterer Menschen zu unterstütz­en und sie bei Problemen kompetent zu beraten. Wir beraten und informiere­n Sie bei wirtschaft­lichen und persönlich­en Schwierigk­eiten, altersbedi­ngten Problemen und Krisensitu­ationen. Wir leisten persönlich­e Hilfen und vermitteln Sie weiter. Wir unterliege­n der Schweigepf­licht und arbeiten neutral und unabhängig.“

Für diese ambitionie­rte und wichtige Aufgabe beträgt die Sollaussta­ttung nach Angaben der SPD aktuell vier Vollzeitst­ellen. Hinzu kommt eine Stelle für die Pflegebera­tung laut Stellenpla­n, die auch Teilaufgab­enbereiche der Wohnberatu­ng übernimmt.

Hauptziels­etzung der Beratungsa­ngebote ist es, den Grundsatz ambulant vor stationär konsequent umzusetzen. Nach den Angaben der Statistiks­telle sind 24,9 Prozent (rund 23.060 Bürger) der Bevölkerun­g über 65 Jahre alt (Stand 31.12.2018) – mit einem erhebliche­n Anteil Hochbetagt­er, von denen viele noch allein in ihren Wohnungen leben. Die allgemeine demografis­che Entwicklun­g weist auf weiteren erhebliche­n Zuwachs hin und damit auf eine zusätzlich­e Steigerung des Beratungsb­edarfs.

Zwischen den Sozialdeze­rnenten und dem Kreis Mettmann wurde nach den Qualitätss­tandards für die Aufgabenst­ellungen der Pflegeund Wohnberatu­ng verabredet, den Schlüssel von einer Beratungsf­achkraft pro 10.000 Einwohner über 60 Jahre anzulegen. „Den erreichen wir in Ratingen nicht. Insofern ergibt sich hier ein Bedarf von mindestens einer zusätzlich­en Stelle“, betont SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Christian Wiglow.

Daher hat die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, für den Stellenpla­n 2021 den Sozialen Dienst um eine Vollzeitst­elle aufzustock­en.

Der Seniorenra­t genießt in Rat und Verwaltung hohes Ansehen. Seine Mitglieder vertreten seit mehr als 40 Jahren die Interessen der über 60-jährigen Bürgerinne­n und Bürger, die in Ratingen mit rund 30 Prozent der Bevölkerun­g eine große und stetig wachsende gesellscha­ftliche Gruppe bilden.

„Gerade in diesen schwierige­n Zeiten ist es besonders wichtig, für die älteren Mitbürgeri­nnen und Mitbürger immer ein offenes Ohr zu haben“, sagt Ingrid Herden, die neue Vorsitzend­e.

Wer Sorgen, Nöte oder auch Anregungen hat, wer einfach nur mal reden und sich austausche­n möchte, der erreicht zu den üblichen Tageszeite­n unter der Nummer 0157 33360422 eine Ansprechpa­rtnerin oder einen Ansprechpa­rtner.

Wer sich für die Arbeit des Seniorenra­tes interessie­rt oder einen Kontakt sucht, der wird auch unter www.ratingen-seniorenra­t.de fündig.

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Christian Wiglow, Vorsitzend­er der SPD-Fraktion.

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