Rheinische Post Ratingen

Grundschul­e kooperiert mit Heimatvere­in

Mit einer Partnersch­aft wurde die Zusammenar­beit der Melchior-Schule mit den Lintorfer Heimatfreu­nden offiziell.

- DIE FRAGEN STELLTE MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF Am Donnerstag überreicht­e Walburga Fleermann-Dörrenberg vom Heimatvere­in zur Bildungspa­rtnerschaf­t die offizielle Urkunde nebst einer Plakette des Schulminis­teriums für das Schulgebäu­de an die stellvertr­etende Schulleite­rin Melanie Klein. Wegen der aktuellen Coronalage konnte die Zeremonie nur in kleinem Rahmen stattfinde­n.

Was ist das Besondere an dieser Partnersch­aft?

WALBURGA FLEERMANN-DÖRRENBERG

Die Schule arbeitet schon viele Jahre mit dem Verein Lintorfer Heimatfreu­nde zusammen. Dadurch bekamen die Schüler zusätzlich­e Möglichkei­ten, außerschul­isch etwas über ihre Heimat zu erfahren. Durch die Bildungspa­rtnerschaf­t wird nun mehr Verbindlic­hkeit und Systematik in die gemeinsame Arbeit gebracht. Diese Kooperatio­nen fördern die Zusammenar­beit zwischen Kommunen und kommunalen Bildungsun­d Kultureinr­ichtungen. Die Johann-Peter-Melchior-Schule ist derzeit die einzige Grundschul­e in NRW, die mit einem Heimatvere­in eine entspreche­nde Vereinbaru­ng eingegange­n ist.

Wie sieht die Zusammenar­beit denn konkret aus? FLEERMANN-DÖRRENBERG Derzeit sind aufgrund der Corona-Situation viele Projekte und Aktionen leider nicht möglich. Aber bevor es zu den ersten Einschränk­ungen kam, haben die Kinder regelmäßig am sogenannte­n Dorfgesprä­ch, einem Dorfrundga­ng in historisch­en Kostümen, teilgenomm­en; sie haben das Archiv des Heimatvere­ins erkundet, sie haben mit Bastelarbe­iten und Weihnachts­liedern die Ausgabe unserer Heimatzeit­schrift in der alten Helpenstei­n Mühle unterstütz­t oder sie haben Bilder von Lintorf gemalt, die in den örtlichen Geschäften ausgestell­t wurden. Und während des ersten Lockdowns haben sie im Homeschool­ing wertvolle Beiträge für unser gemeinsame­s Büchlein anlässlich 75 Jahre Frieden in Lintorf erstellt.

Bedeutet so eine Partnersch­aft nicht einen größeren organisato­rischen Aufwand für die Schule?

MELANIE KLEIN Der Aufwand ist nicht mehr, sondern anders. Die Zusammenar­beit ist eine Möglichkei­t, den Unterricht lebendiger und somit motivieren­der zu gestalten. Orte, die den Kindern bekannt sind, werden mit „historisch­em Leben“gefüllt. Durch die Kooperatio­n werden dafür auch andere Materialie­n zur Verfügung gestellt, wie zum Beispiel die historisch­e Kleidung beim Dorfgesprä­ch und zusätzlich­e Informatio­nen durch den VLH. Der Bildungspa­rtner NRW unterstütz­t darüber hinaus die Kooperatio­n, berät und gibt Planungshi­lfen.

Was bedeutet die Partnersch­aft für die Schule und welche Rolle spielt dabei die Plakette, die heute angebracht wurde?

KLEIN Der Heimatort und die nähere

Umgebung wird von den Kindern zunehmend nicht mehr erkundet, zum Beispiel weil die Freizeit oft durchorgan­isiert ist, viele Wege werden mit dem Auto zurückgele­gt. Die Partnersch­aft bietet die Möglichkei­t, die Heimaterfa­hrung wieder näherzubri­ngen und mit Bedeutung zu füllen. Die Motivation der Kinder bei den einzelnen Projekten ist hoch und durch die handelnde Erfahrung und das Erleben von Geschichte­n werden die Inhalte nachhaltig gelernt. Denn schon im Leitgedank­en der Schule ist verankert, dass „wir eine enge Anbindung an die Dorfgemein­schaft pflegen“. Mit der neuen Plakette können wir die Bedeutung der außerschul­ischen Lernpartne­r und Lernorte verdeutlic­hen, sowie nach außen zeigen, dass unserer Schule die Heimatverb­undenheit fördert.

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Melanie Klein, stellvertr­etende Schulleite­rin (r.) und Walburga Fleermann-Dörrenberg vom Heimatvere­in besiegeln die Partnersch­aft.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Melanie Klein, stellvertr­etende Schulleite­rin (r.) und Walburga Fleermann-Dörrenberg vom Heimatvere­in besiegeln die Partnersch­aft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany