Deutsche Bank: Aus für 37 NRW-Filialen
Allein in der Region sollen 19 Niederlassungen geschlossen werden.
FRANKFURT Die Deutsche Bank hat den im September des vergangenen Jahres angekündigten Abbau von etwa 100 Niederlassungen im Bundesgebiet präzisiert und eine Liste mit den Standorten veröffentlicht, die als Filiale aufgegeben werden sollen. Das Ergebnis: Von dem Streichungsplan sind vor allem die Großstädte und Nordrhein-Westfalen betroffen. Allein in NRW schließt die Bank 37 Standorte und davon wiederum etliche in der Region. Zu den Filialen, die wegfallen, gehören vier in Düsseldorf, drei in Köln, je zwei in Duisburg und Wuppertal sowie Niederlassungen in Emmerich, Kempen, Korschenbroich, KrefeldUerdingen, Leverkusen-Opladen, Wegberg, Wermelskichen und Willich. In Berlin werden sechs Standorte geschlossen, in Hamburg, München und Frankfurt je vier.
Man habe bei der Auswahl der Standorte darauf geachtet, „dass die Wege zur nächsten Filiale im ländlichen Raum nicht zu weit werden“, sagte Deutsche-Bank-Manager Philipp Gossow dem „Handelsblatt“. Unter dem Strich bleiben damit etwa 400 Niederlassungen übrig, mit denen die Bank längerfristig plant. Denkbar sind zudem Finanzzentren, in denen bisherige Deutsche-Bank-Mitarbeiter selbstständig Kunden beraten könnten.
Gerade erst hat sich die Bank mit dem Betriebsrat auf einen Interessenausgleich
für jene Mitarbeiter geeinigt, deren Stelle mit dem Filialabbau ebenfalls verschwindet. 450 sind es, die den Sparmaßnahmen zum Opfer fallen. Diese sind auch dem Umstand geschuldet, dass durch die Corona-Krise noch weniger Kunden in die Filialen kommen, als das in Zeiten wachsenden Online-Bankings schon vor dem Ausbruch der Pandemie der Fall war. Solche Niederlassungen verlieren aus Sicht der Bank ihre Daseinsberechtigung.
Und längst sind es nicht mehr nur junge Menschen, die sich den Besuch in der Zweigstelle sparen. Selbst Kunden, die vorher nicht mit dem Online-Banking vertraut gewesen seien, erledigten nun viele Geschäfte über Laptop und Smartphone, heißt es. Gebraucht wird die Filiale offenbar unter anderem von älteren Kunden, die ohnehin zu Hause über kein Internet verfügen und die zudem möglicherweise auch Hilfe bei den Bankdienstleistungen brauchen.