So soll das Testzentrum am Stadion laufen
RATINGEN Der TV Ratingen hat dafür gearbeitet, dass am Ratinger Stadion ein Corona-Testzentrum entstehen kann, das für alle Bürger gut mit dem Auto erreichbar ist. TV-Vorsitzende Marion Weißhoff-Günther hatte noch auf dem Spielplatz mit ihrer Enkelin Ida die Unterlagen für den nötigen Antrag beim Kreis Mettmann per Handy zusammengestellt und verschickt, wie sie im Interview mit unserer Redaktion berichtet hatte.
Freitag folgte nun der Ortstermin, zu dem neben Vertretern des TV (siehe Info-Kasten) auch Jens Stieghorst als Vorsitzender der Fußballer von Ratingen 04/19 und Michael Schneider als Vorsitzender des Stadtsportverbandes gekommen waren, die der TV mit ins Boot holen will. Ebenfalls vor Ort: Nicolas Hilbert, der als Medizinstudent inzwischen schon in mehreren Testzentren in leitender Funktion tätig ist, und Volker Doppstadt, der mit Professor Dietrich Baumgart und Preventicum in Essen bereits Zentren am Bahnhof Hösel, in der Gaststätte Zum Kothen und zuletzt beim TuS 08 Lintorf eröffnet hat. Eindrücke von dem Ortstermin.
Doppstadt: „Am Bahnhof Hösel sind wir inzwischen so weit, dass da 200 bis 250 Tests pro Tag in sechs, sieben Stunden gemacht werden können. Es ist ein Riesenbedarf da, die Leute sind alle sehr dankbar. Wir erhalten nur positive Resonanz.“
Weißhoff-Günther: „Unser Ansporn ist, ein Testzentrum für Mitte zu haben, das gut mit dem Auto zu erreichen ist und auch uns Vereine in die Lage versetzt, dass sich unsere Mitglieder auf dem Weg zum Sport testen lassen können. Dahin fährt man ja meistens mit dem Auto oder dem Rad, kaum jemand geht mit der gepackten Sporttasche zu Fuß zum Sport. Wir müssen hier nichts neu erfinden, sondern können das kopieren, was hier monatelang bei der Corona-Praxis schon gut gelaufen ist.“
Jens Jürgens: „Die Johanniter hatten damals hier am blauen Tor zwei große Zelte mit zwei, bis drei Durchreichen, so dass hinten die Tests ausgewertet werden konnten. Hier ist ein Parkplatz gegeben, Toiletten sind da, Strom ist im Kasten, und Internet bekommen wir auch hierhin.“
Hilbert: „Am besten macht man die Registrierung über die App Doctolib, dann sind bei der Anmeldung hier die meisten Daten schon da. Grundsätzlich ist es für alle einfacher, nur nach Anmeldung zu einem bestimmten Termin hier zu sein, dann geht es für alle am schnellsten. Wir brauchen dann mindestens Drei-Personen-Teams hier: Einer macht die Anmeldung, einer den Test, einer die Auswertung.“
Doppstadt: „Wenn jemand positiv getestet wird, müssen wir ihn zur Gothaer Straße schicken, wo die PCRTests
gemacht werden. Wir bringen zwei PCs mit, auf denen Doctolib schon vorinstalliert ist. Wir müssen mindestens 20 Wochenstunden anbieten, das Personal muss geschult werden. Für diese Personen gibt es aber ein Bonbon: Sie kommen durch ihre Tätigkeit in der Impf-Reihenfolge
weit nach vorne. So haben wir schon einige mit Biontech impfen lassen können.“
Weißhoff-Günther: „Wir haben jetzt erstmal Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag genommen, aber das ist ja nicht in Stein gemeißelt. Das müssen wir absprechen. Ebenso,
wer wann Personal stellen kann.“
Schneider: „Wir müssen uns noch abstimmen, wie das alles rechtlich ist, auch mit der Haftung.“
Stieghorst: „Und was für einen Mehrwert das für einen Verein hat.“Doppstadt: „Wir machen das ja perspektivisch, auch für den Tag, an dem Zuschauer, die negativ getestet sind, wieder ins Stadion dürfen.“Stieghorst: „Die Perspektive haben wir ja nicht. Aber ich finde die Örtlichkeit ideal.“Schneider: „Die Auto-Abindung ist super.“Marcel Franke: „Als Drive-In hätten wir ein Alleinstellungsmerkmal.“Schneider: „DriveIn ist das A und O. Es parkt doch niemand in Mitte im Parkhaus, um dann zu einem Test zu gehen, wo es dann möglicherweise noch lange Warteschlangen gibt.“
Weißhoff-Günther: „Es ist unser innigster Wunsch, dass wir das hier hinkriegen für alle. Wir können eine aktive Unterstützung leisten, dass es mal voran geht in Ratingen. Da geht es nicht um den Mehrwert für den Verein. Wir müssen zusehen, dass jeder, der etwas tun kann, alles in dieses Thema reinpackt. Vielleicht können wir Anfang Mai starten. Lieber einen Tag später, aber dafür richtig.“