Rheinische Post Ratingen

So soll das Testzentru­m am Stadion laufen

- VON GEORG AMEND

RATINGEN Der TV Ratingen hat dafür gearbeitet, dass am Ratinger Stadion ein Corona-Testzentru­m entstehen kann, das für alle Bürger gut mit dem Auto erreichbar ist. TV-Vorsitzend­e Marion Weißhoff-Günther hatte noch auf dem Spielplatz mit ihrer Enkelin Ida die Unterlagen für den nötigen Antrag beim Kreis Mettmann per Handy zusammenge­stellt und verschickt, wie sie im Interview mit unserer Redaktion berichtet hatte.

Freitag folgte nun der Ortstermin, zu dem neben Vertretern des TV (siehe Info-Kasten) auch Jens Stieghorst als Vorsitzend­er der Fußballer von Ratingen 04/19 und Michael Schneider als Vorsitzend­er des Stadtsport­verbandes gekommen waren, die der TV mit ins Boot holen will. Ebenfalls vor Ort: Nicolas Hilbert, der als Medizinstu­dent inzwischen schon in mehreren Testzentre­n in leitender Funktion tätig ist, und Volker Doppstadt, der mit Professor Dietrich Baumgart und Preventicu­m in Essen bereits Zentren am Bahnhof Hösel, in der Gaststätte Zum Kothen und zuletzt beim TuS 08 Lintorf eröffnet hat. Eindrücke von dem Ortstermin.

Doppstadt: „Am Bahnhof Hösel sind wir inzwischen so weit, dass da 200 bis 250 Tests pro Tag in sechs, sieben Stunden gemacht werden können. Es ist ein Riesenbeda­rf da, die Leute sind alle sehr dankbar. Wir erhalten nur positive Resonanz.“

Weißhoff-Günther: „Unser Ansporn ist, ein Testzentru­m für Mitte zu haben, das gut mit dem Auto zu erreichen ist und auch uns Vereine in die Lage versetzt, dass sich unsere Mitglieder auf dem Weg zum Sport testen lassen können. Dahin fährt man ja meistens mit dem Auto oder dem Rad, kaum jemand geht mit der gepackten Sporttasch­e zu Fuß zum Sport. Wir müssen hier nichts neu erfinden, sondern können das kopieren, was hier monatelang bei der Corona-Praxis schon gut gelaufen ist.“

Jens Jürgens: „Die Johanniter hatten damals hier am blauen Tor zwei große Zelte mit zwei, bis drei Durchreich­en, so dass hinten die Tests ausgewerte­t werden konnten. Hier ist ein Parkplatz gegeben, Toiletten sind da, Strom ist im Kasten, und Internet bekommen wir auch hierhin.“

Hilbert: „Am besten macht man die Registrier­ung über die App Doctolib, dann sind bei der Anmeldung hier die meisten Daten schon da. Grundsätzl­ich ist es für alle einfacher, nur nach Anmeldung zu einem bestimmten Termin hier zu sein, dann geht es für alle am schnellste­n. Wir brauchen dann mindestens Drei-Personen-Teams hier: Einer macht die Anmeldung, einer den Test, einer die Auswertung.“

Doppstadt: „Wenn jemand positiv getestet wird, müssen wir ihn zur Gothaer Straße schicken, wo die PCRTests

gemacht werden. Wir bringen zwei PCs mit, auf denen Doctolib schon vorinstall­iert ist. Wir müssen mindestens 20 Wochenstun­den anbieten, das Personal muss geschult werden. Für diese Personen gibt es aber ein Bonbon: Sie kommen durch ihre Tätigkeit in der Impf-Reihenfolg­e

weit nach vorne. So haben wir schon einige mit Biontech impfen lassen können.“

Weißhoff-Günther: „Wir haben jetzt erstmal Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag genommen, aber das ist ja nicht in Stein gemeißelt. Das müssen wir absprechen. Ebenso,

wer wann Personal stellen kann.“

Schneider: „Wir müssen uns noch abstimmen, wie das alles rechtlich ist, auch mit der Haftung.“

Stieghorst: „Und was für einen Mehrwert das für einen Verein hat.“Doppstadt: „Wir machen das ja perspektiv­isch, auch für den Tag, an dem Zuschauer, die negativ getestet sind, wieder ins Stadion dürfen.“Stieghorst: „Die Perspektiv­e haben wir ja nicht. Aber ich finde die Örtlichkei­t ideal.“Schneider: „Die Auto-Abindung ist super.“Marcel Franke: „Als Drive-In hätten wir ein Alleinstel­lungsmerkm­al.“Schneider: „DriveIn ist das A und O. Es parkt doch niemand in Mitte im Parkhaus, um dann zu einem Test zu gehen, wo es dann möglicherw­eise noch lange Warteschla­ngen gibt.“

Weißhoff-Günther: „Es ist unser innigster Wunsch, dass wir das hier hinkriegen für alle. Wir können eine aktive Unterstütz­ung leisten, dass es mal voran geht in Ratingen. Da geht es nicht um den Mehrwert für den Verein. Wir müssen zusehen, dass jeder, der etwas tun kann, alles in dieses Thema reinpackt. Vielleicht können wir Anfang Mai starten. Lieber einen Tag später, aber dafür richtig.“

 ?? FOTO: ACHIM BLAZY ?? Besprechun­g mit Mund-Nasen-Schutz am Stadion Ratingen mit Jens Stieghorst (gelbes Shirt) sowie (im Uhrzeigers­inn) Volker Doppstadt, Nicolas Hilbert, Marion Weißhoff-Günther, Claudia Erwes-Sidar, Lena Kreft, Marcel Franke, Michael Schneider und Jens Jürgens.
FOTO: ACHIM BLAZY Besprechun­g mit Mund-Nasen-Schutz am Stadion Ratingen mit Jens Stieghorst (gelbes Shirt) sowie (im Uhrzeigers­inn) Volker Doppstadt, Nicolas Hilbert, Marion Weißhoff-Günther, Claudia Erwes-Sidar, Lena Kreft, Marcel Franke, Michael Schneider und Jens Jürgens.
 ?? FOTO: BLAZY (ARCHIV) ?? Im Stadion war schon im Vorjahr monatelang die Corona-Praxis untergebra­cht. Deren Konzepte will man auch jetzt nutzen.
FOTO: BLAZY (ARCHIV) Im Stadion war schon im Vorjahr monatelang die Corona-Praxis untergebra­cht. Deren Konzepte will man auch jetzt nutzen.

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