So international ist Düsseldorf
Knapp ein Viertel aller Menschen, die in Düsseldorf leben, hat keinen deutschen Pass.
DÜSSELDORF Die Landeshauptstadt wird immer internationaler. Die Zahl der Personen mit einer nichtdeutschen Staatsbürgerschaft ist zwischen den Jahren 2014 und 2019 um 25.844 gestiegen. Von 645.923 Menschen (Stand 2019, Quelle: Stadt), die in Düsseldorf leben, sind 152.232 Ausländer. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 23,6 Prozent. 74.325 Frauen und 77.907 Männer haben eine nichtdeutsche Staatsbürgerschaft.
Bei einer Erhebung der Stadt 2017 kam heraus, dass in Düsseldorf Menschen aus 171 Nationen leben. Die meisten Ausländer kommen aus der Türkei (8,3 Prozent), gefolgt von Griechenland (6,7 Prozent) und Polen (5,8 Prozent). Anteilig auf die Bevölkerung eines jeweiligen Stadtteils leben in der Stadtmitte die meisten Menschen, die keinen deutschen Pass haben. 44,7 Prozent (Bewohner: 14.958, Ausländer: 6686) sind es im Düsseldorfer Zentrum, in der Altstadt 39,5 Prozent (von 2453 haben 987 keinen deutschen Pass) und in Flingern-Süd 36,9 Prozent (3842 von 10.413 Menschen). Den geringsten Ausländer-Anteil gibt es in Himmelgeist, dort haben 6,3 Prozent der Bürger keinen deutschen Pass. In Itter sind es 7,1 Prozent und in Hubbelrath acht Prozent.
In den Altersgruppen gibt es unterschiedliche Entwicklungen. Absolut betrachtet ergibt sich bei der Altersgruppe der 50- bis unter 65-Jährigen der größte Zuwachs an Menschen, die eine ausländische Staatsbürgerschaft haben. Im Vergleich
der Jahre 2014 zu 2019 steigt die Zahl der Personen im Alter von 50 bis unter 65 Jahre um 12.774 Menschen. Die Altersgruppe der über 80-Jährigen verzeichnet ebenfalls ein deutliches Plus von 7115 Personen. Ein deutlicher Zuwachs ist auch bei den unter 18-Jährigen zu beobachten: Die Zahl der Kinder im Alter bis unter sechs Jahre steigt um 3256 auf 37.659 an, die Gruppe der Kinder und jungen Erwachsenen von sechs bis unter 18 Jahren verzeichnet einen Zuwachs um 5183 auf 64.196 Personen. Im Vergleich zum Referenzjahr 2014 ist die Zahl der 18- bis unter 30-Jährigen absolut gestiegen (ein Plus von 3545 Personen), jedoch ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung leicht um 0,1 Prozentpunkte gesunken.
Ähnlich sieht es bei den 30- bis unter 50-Jährigen aus: Im betrachteten Zeitraum ist mit einem Plus von 359 Personen einerseits eine leichte Zunahme zu verzeichnen, andererseits sinkt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung um 1,2 Prozentpunkte auf 30,1 Prozent. Die deutlichsten Verluste gibt es in der Gruppe der 65- bis unter 80-Jährigen. Ihre Zahl sinkt um 5960 auf 82.191 Personen, was einem Anteil von 12,7 Prozent (minus 1,5 Prozentpunkte) entspricht.
Neben Ausländern leben in Düsseldorf aber auch Menschen, die einen Migrationshintergrund haben. Die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund setzt sich aus der Summe der ausländischen, der eingebürgerten und (spät-)ausgesiedelten Personen zusammen. 2014 hatten 37,96 Prozent aller Düsseldorfer
einen Migrationshintergrund, 2019 lag der Wert bei 42,26 Prozent – ein Plus von 16,1 Prozent innerhalb von sechs Jahren.
Die Stadtteile mit den meisten Migranten (Stand: 2017) sind Oberbilk (16.869), Bilk (15.438), Eller (13.847), Pempelfort (12.227), Düsseltal (11.081) und Wersten (10.875). Etwas anders stellt sich die Verteilung
dar, wenn man den Anteil an der Gesamtbevölkerung des jeweiligen städtischen Quartiers in den Blick nimmt. Die höchsten Anteile von Migranten weisen die Stadtmitte (60,5 Prozent), Flingern-Süd (58,3 Prozent), Hassels (57,5 Prozent), Oberbilk (50,3 Prozent), Reisholz (55,3 Prozent) und Lichtenbroich (53,3 Prozent) auf.