Lange schon dabei
Es gibt Menschen, die lesen die Rheinische Post schon fast so lange, wie es sie gibt. Einige von ihnen haben wir getroffen und sie erzählen lassen.
mir besser merken. Wenn ich einen interessanten Artikel in der Zeitung sehe, schneide ich ihn aus und gebe ihn an meine Kinder weiter.“Auch ganze Zeitungen hat Hildegard Horr aufbewahrt -– bisher allerdings nur zwei Stück. „Ich habe die erste Ausgabe der Rheinischen Post vom 2. März 19446 und die vom 3. Oktober 1990.“Letztere sei auch etwas ganz Besonderes. „Auf der Titelseite steht: ‚Deutschland ist wieder vereinigt’“.
sei es seine Frau, die sich die Zeitung ganz genau vornehme. Noch etwas hat sich in den letzten Jahren für Heinz Willi Kleinen zum Ritual entwickelt. „Jeden Morgen schicke ich den Newsletter der Rheinischen Post an meine Tochter und meinen Enkel weiter.“Lektüre für Generationen.
Abo der ersten Stunde
Das Abonnement, das die Eltern von Margret Ungruh 1946 abgeschlossen hatten, besteht noch heute. Nach deren Tod übernahm die heute 78-jährige Hildenerin den Bezug – und besitzt damit wohl eine der ältesten Liefervereinbarungen in der RP-Geschichte.
1946 ist Margret Ungruh gerade einmal drei Jahre alt. Ihre Eltern sind da gerade aus dem westfälischen Rheine nach Hilden gezogen. Dort arbeitet der Vater als Textilingenieur in einem Textilunternehmen – ein Kernbereich der Hildener Industrie zu der Zeit. Für ihre Eltern sei vor allem die Politik und der Sport interessant gewesen. „Damals hatte man ja noch viel Zeit zum Lesen“, sagt Ungruh. Entsprechend gehörte die Lektüre der Rheinischen Post für ihre Eltern zum Alltag.
Für Ungruh selbst war die Zeitung nicht von Anfang an spannend. „Als Schülerin habe ich mich dafür weniger interessiert“, sagt sie. Da seien die Freunde noch wichtiger gewesen. „Erst als Berufstätige habe ich angefangen, die Rheinische Post regelmäßig zu lesen.“
Die Hildenerin las sich zunächst vor allem im Lokalteil fest. Dort erfuhr sie von den Veränderungen in der Stadt – etwa, wenn unternehmen nach Hilden kamen oder ein neues Kaufhaus eröffnete. Das sei damals noch etwas ganz Besonderes gewesen, erinnert sich Ungruh. „Wenn meine Mutter Essen kochen wollte, musste sie vorher in vier verschiedene Geschäfte.“Supermärkte und Discounter habe es Anfangs in Hilden gar nicht gegeben. Als die kamen, habe sich vieles verändert, sagt Ungruh.
Dass sie eines Tages das Abo ihrer Eltern übernehmen würde, stand für Ungruh von vornherein fest. Heute hat es ihr vor allem das Feuilleton angetan. „Ich bin vom Theater begeistert“, verrät die Hildenerin. Aus der RP erfährt sie, welche Stücke in der Region gespielt werden – und wie der Kritiker sie sieht.