Corona-Gedenken in NRW mit Kerzen und weißen Luftballons
DÜSSELDORF (epd) Zum bundesweiten staatlichen Gedenkakt für die Corona-Toten ist am Sonntag in Nordrhein-Westfalen der rund 15.000 Menschen gedacht worden, die bisher landesweit an oder mit dem Coronavirus gestorben sind. „Unsere Gedanken sind bei allen, die um geliebte Menschen trauern“, erklärte Ministerpräsident Armin Laschet in einer Mitteilung der Düsseldorfer Staatskanzlei.
Als Zeichen der Anteilnahme waren Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbmast gesetzt worden. Auf der großen LED-Wand am nordrhein-westfälischen Landtag, im Internet und in sozialen Netzen wurde das Video einer brennenden Kerze gezeigt, die im Plenarsaal des Landtags entzündet worden war.
In einer Videobotschaft sagte der Präsident des Landtags, André Kuper: „Wir denken bewusst auch an diejenigen, die aufgrund der Corona-Pandemie persönlich, beruflich oder familiär in eine Krise geraten sind.“Das Licht der Kerze solle auch Hoffnung ausdrücken, „dass wir nicht zerbrechen an den Wunden unserer Trauer, des Verlustes oder Schmerzes, sondern gestärkt werden durch die Hilfe so vieler Menschen, die selbstlos und mit Nächstenliebe ihre Hände reichen in dieser für unser ganzes Land so schweren Zeit“.
In zahlreichen anderen Städten in Nordrhein-Westfalen wurde der Corona-Opfer
gedacht. In Dortmund etwa setzte der Filmemacher Adolf Winkelmann im Auftrag der Stadt eine öffentliche Gedenkbotschaft künstlerisch um. Er ließ in einer Installation am städtischen Wahrzeichen „Dortmunder U“weiße Luftballons aufsteigen. Die „Fliegenden Bilder“am Wahrzeichen der Stadt zeigten den Schriftzug „Dortmund trauert“.
In der Nachbarstadt Essen gaben die Philharmoniker ein Gedenkkonzert,
das auf der Videoplattform Youtube und auf der Internetseite des Ensembles übertragen wurde. Bereits am Samstag hatten die beiden großen Kirchen in Essen in Erinnerung an die Bürgerinnen und Bürger, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie an einer Covid-19-Infektion verstorben sind, im Grugapark einen Baum gepflanzt. Damit solle inmitten des Essener Bürgerparks ein Ort geschaffen werden, „der als Zeichen der Trauer, aber auch des Lebens
alle Menschen zur Erinnerung, zum Dank und zur Hoffnung auf eine Überwindung der Pandemie und ihrer Folgen einlädt“, erklärten die Essener Superintendentin Marion Greve und der katholische Stadtdechant Jürgen Schmidt.
Vielerorts in Nordrhein-Westfalen luden am vergangenen Wochenende Kirchengemeinden zu Online-Gebeten ein und ließen die Glocken als Zeichen der Trauer erklingen.