Wie die Biennale – ganz neu – zurück kommt
Der Internet-Auftritt der Neanderland-Biennale bleibt einstweilen noch ausbaufähig. Für den erwünschten „Neustart“der Kultur in der Stadt sind dagegen die Weichen schon gestellt.
HEILIGENHAUS Auf die allerwichtigsten Fragen zum Thema „Neanderland Biennale“2021 gibt es schon Antworten. Ja, das Theaterfestival wird stattfinden, vom 21. August bis 10. September. Ja, es gibt einen originellen Titel: „10Suchtsorte“(mit feinem Einbau aller kreisangehörigen Städte). Und dann wäre da noch der Countdown auf der Homepage der ganzen Veranstaltung. Dazu die freundliche Einladung, „auf unserer neuen Website zu stöbern, die wir nach und nach mit Inhalten füllen werden“. Voraussichtlich Mitte Juni soll das Programm stehen. Ein Rückblick auf 2019 ist noch im Angebot.
Auf Facebook brachte die Vorschau bisher auf 16 mal „Wow“oder „Gefällt mir“und einen Kommentar gibt es auch: „Tolles Motto“. Der Auftritt im sozialen Netzwerk hat 801 Abonnenten. So weit, so übersichtlich.
Für Geduldige verheißungsvoll sind aktuelle Kultur-Ideen für Heiligenhaus. Auch wenn sie (oder gerade weil sie) in denkbar großem Gegensatz zu aktuellen, coronabedingten Diskussionen um Ausgangssperen, Verweilverbote oder
Inzidenzen stehen. Denn für die in der Vergangenheit verwöhnten Freiluft-Theaterfans in Heiligenhaus ist die Neanderland-Biennale in diesem Jahr schon verknüpft mit dem, was Thomas Langmesser für die Kulturverwaltung einen „Neustart“nennt. So plant die Regisseurin Ute Kranz gemeinsam mit zwei Profi-Schauspielerinnen für den 3.
September zwei Theaterspaziergänge zu sehr besonderen Bedingungen und mit möglichst großer Vorab-Beteiligung möglichst vieler Heiligenhauser. (siehe Infokasten).
Neustart, Teil zwei, folgt wenige Tage später. Am 8. September ist ein junger Autor zu Gast zu einer Lesung, der im vergangenen Jahr bereits mehrere Monate als Regionenschreiber
im Kreis Mettmann, genauer: in Erkrath, gelebt hat.
Tilman Strassser (Jahrgang 1984) im Kurzporträt seines Verlages: Er studierte in Düsseldorf Germanistik und in Hildesheim Kreatives Schreiben. Während des Studiums moderierte er Lesebühnen, Poetry Slams und Radiosendungen, organisierte ein Theaterfestival und leitete ein Online-Magazin. Inzwischen schreibt er Drehbücher, Hörspiele, Zeitungsartikel, außerdem leitet er mit zwischen/miete nrw die größte Lesereihe für junge deutschsprachige Literatur. Für die Arbeit an „Hasenmeister« erhielt er unter anderem das Literaturstipendium der Stadt München. Er lebt in Köln und im Neandertal.
Ein Buch hat er auch schon geschrieben, es heißt „Hasenmeister“und verquickt seine bevorzugten Themen, klassische Musik und Medizin. Er war vor seiner Zeit in Erkrath schon einmal drei Monate als Stadtschreiber in Hamburg und bemüht sich gern um Aufenthaltsstipendien. Raus aus dem Gewohnten, sich frischen Wind um die Nase wehen lassen das gefällt ihm.
Wie gut, dass dafür Stipendien existieren, wie sie das landesweite Literaturprojekt „stadt.land.text NRW“vergibt. Es finanzierte Strassers Aufenthalt in der Region – und parallel den von neun weiteren Autoren in neun anderen Regionen – mit jeweils 7200 Euro, um „die unterschiedlichen Facetten der Kulturregionen auf literarische Weise lebendig werden zu lassen,“wie Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen unterstreicht.
Die Lesung soll übrigens im Steinbeck-Park stattfinden.