Träumen erlaubt, Realismus geboten
Wenn man sich gerade mit Fortuna-Fans unterhält, dann stellt man sehr schnell fest, dass viele eine Frage umtreibt: Sollen sich die Anhänger jetzt wirklich wieder Hoffnung auf den Aufstieg machen? Aus vielen Gesprächen oder Postings in den sozialen Medien klingt die Furcht durch, am Ende nochmals enttäuscht zu werden. Schließlich hatten die Fans doch nach dem 0:3 gegen Bochum schon einmal mit der Saison abgeschlossen und das Scheitern im Aufstiegskampf gerade so halbwegs verarbeitet.
Nun, ein Patentrezept, die eine eindeutig richtige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Es ist schon was dran: Einmal enttäuscht zu werden ist bitter, aber ein zweites Mal – nachdem man sich eben wieder zu neuer Hoffnung aufgerafft hatte – wäre noch viel bitterer.
Andererseits: Was wäre die Welt ohne Träume? Ist nicht gerade Fußball erst dann wirklich faszinierend, wenn man als Fan mit aller Leidenschaft mitgeht? Um ein Ziel fiebert, ganz unabhängig davon, ob es am Ende auch erreicht wird?
Träumen ist erlaubt bei Fortuna. Erst recht, seit der HSV mit dem
1:2 beim SV Sandhausen wieder einmal gezeigt hat, dass auf ihn und sein Frühjahrstief Verlass ist. Es geht noch was nach oben, und deshalb ist die Vorfreude auf das Gastspiel beim SC Paderborn am Samstag doch gleich viel größer.
Einen gesunden Realismus schließt diese Haltung ja nicht aus. Er ist sogar geboten, denn die Wahrscheinlichkeit, am Ende auf Platz drei zu landen, ist noch immer gering. Aber Mitfiebern macht mehr Spaß, und Hand aufs Herz: Mit Enttäuschungen umzugehen, wirft einen echten Fortuna-Fan doch nun wirklich nicht um.