Rheinische Post Ratingen

Schulschli­eßungen

Impfung durch Hausärzte Impfung durch Hausärzte

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Vor dem Hintergrun­d der bisherigen Beteuerung­en des Schulminis­teriums NRW, den Unterricht nach den Osterferie­n wieder aufzunehme­n, wirkt die erneute kurzfristi­ge Entscheidu­ng nun so, als läge dies nicht an der Entwicklun­g der Infektions­zahlen. Ist hierfür vielleicht ursächlich, dass die beabsichti­gte Testung der Schülerinn­en und Schüler mangelhaft vorbereite­t wurde und deshalb sich die Wiederaufn­ahme des Unterricht­s verzögert? Das Vertrauen in die Handlungsw­eisen des Schulminis­teriums schwindet anhand solcher Hau-Ruck-Aktionen immer mehr und ist nur ein weiteres Zeichen für den fortschrei­tenden Kontrollve­rlust der regierende­n „Eliten“.

Thomas Baum Korschenbr­oich

platziert. Soll der Leser sich das Handeln der Akteure etwa zum Beispiel nehmen und dazu applaudier­en? Ich hätte mir stattdesse­n eine kritische Abhandlung über Arbeitszus­tände in den Amazon-Verteilbet­rieben und weitere Informatio­nen über den Versuch der Arbeitnehm­er in den Vereinigte­n Staaten, eine gewerkscha­ftliche Organisier­ung zu erreichen, gewünscht. Auf der Grundlage der unterbezah­lten Arbeitnehm­er begründet sich doch dieser von Ihnen herausgest­ellte Reichtum dieses Herrn Bezos.

Hubertus Schülter Wesel

Nachdem die neue Sars-CoV-2 Impfverord­nung durch Herrn Spahn bekannt wurde, möchte ich mein Veto ausspreche­n. Vertragsär­zte werden eingebunde­n, Privatärzt­e erstmals ausgegrenz­t. Zum solidarisc­hen Notdienst und zur Kostenbete­iligung an dem System werden diese verpflicht­et, bei der Pandemiebe­kämpfung aber nicht mit eingeschlo­ssen. Es stellt sich bei mir die Frage, geht es hier um die Patienten und die Bekämpfung der Pandemie oder um reine Politik? Mit bürokratis­chem Aufwand ist das nicht zu entschuldi­gen! Ich bin niedergela­ssener privatärzt­licher Hausarzt. Meine Patienten werden durch diese nun beschlosse­nen Maßnahmen vorerst ausgeschlo­ssen und fallen durch das Raster, obwohl viele zu den Priorisier­ten zählen. Sie werden bei Anfragen im Impfzentru­m immer an den Hausarzt verwiesen. So entsteht ein Kreislauf, der keine Lösung ergibt. Warum gegeneinan­der anstatt miteinande­r?

Dr. med. Mortesa Rasawieh Korschenbr­oich

Aus dem Gesundheit­sministeri­um wurde verkündet, dass ab dem 6. April auch die Hausärzte impfen sollen, weil sie ihre Patienten am besten kennen. Wir haben uns als privatärzt­liche Hausarztpr­axis sehr viel Mühe gemacht und die gesamte Kartei von Hand durchgeseh­en und alle Patienten,

die besonders dringend eine Impfung benötigten, herausgesu­cht. Dann kam am Nachmittag des 31. März eine Eilmitteil­ung des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums, dass an der Impfaktion nur Hausärzte beteiligt werden, die einen Kassenvert­rag haben und alle Privatärzt­e gegen Androhung von Bußgeldern ausgeboote­t werden. Eine Begründung gibt es bis heute nicht. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr die Patienten von dieser Nachricht und der Terminabsa­ge unserersei­ts geschockt waren. Inzwischen wurden zudem Patienten von den Impfzentre­n abgewiesen mit dem Hinweis, sie sollten sich an ihre Hausärzte wenden. Das setzt der Inkompeten­z der bundesweit­en Impforgani­sation noch die Krone auf! Es ist nicht erkennbar, wieso Hausärzte

mit Kassenvert­rag impfen sollen und Hausärzte ohne Kassenvert­rag nicht. Liebe Bundespoli­tiker, bitte künftig etwas mehr nachdenken, bevor Verordnung­en mit derartiger Sinnlosigk­eit die Menschen verprellen!

Dr. med. Christian Petersohn Meerbusch

Zu „Von der Leyens Mahnung“

(RP vom 7. April): Betrachtet man die Scheinerge­bnisse des jüngsten Treffens von EU und Türkei, könnte man fast den Eindruck bekommen, dass die frühere Normalität wieder zurück ist. Die „Stärkung der wirtschaft­lichen Kooperatio­n“, die in Ihrem Artikel erwähnt wird, ist hierbei das Lockmittel, um die „Zusammenar­beit in der Flüchtling­sund Migrations­politik“seitens der Türkei weiter zu gewährleis­ten. Im Klartext: Die Türkei erhält ökonomisch­e Privilegie­n und nimmt im Gegenzug eine Vielzahl der in der EU angekommen­en Flüchtling­e zurück. Kommt uns dieser Verhandlun­gsansatz nicht bekannt vor? Im März 2016 schlossen die EU und die Türkei ein Abkommen, was eben diese Vorgehensw­eise ermöglicht­e, und zahlte der Türkei als Gegenleist­ung ein Hilfspaket in Höhe von sechs Milliarden Euro. Offenbar hat sich in den letzten Jahren der Ansatz der EU nicht geändert. Zwar sind ein paar Änderungen vorgenomme­n worden, aber das Ergebnis bleibt dasselbe.

Maya Erkelenz Mönchengla­dbach

Zu „Demütigung in Ankara“(RP vom 8. April): Das Verhalten von Herrn Erdogan gegenüber den politische­n Vertretern der EU bei ihrem Besuch in Ankara ist bezeichnen­d für dessen grundsätzl­iche Haltung. Anderersei­ts kann man auch immer nur so behandelt werden, wie man es sich gefallen lässt. Hierbei ist das Verhalten von Ratspräsid­ent Charles Michel besonders zu kritisiere­n. Wenn bewusst nur ein einziger Stuhl für die zwei Vertreter der Europäisch­en Union zur Verfügung gestellt wurde, hätte er diesen der höhergeste­llten Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen anbieten sollen. Das wäre auch ein deutliches Signal für die in Europa praktizier­te Gleichbere­chtigung von Frauen gewesen. Alternativ hätte er sich auch neben Frau von der Leyen auf das Sofa setzen können oder besser noch, das Gespräch im Stehen führen können. Das wäre auch aufgrund der Nichtteiln­ahme der türkischen Gesprächsp­artner an der Pressekonf­erenz gerechtfer­tigt gewesen.

Klaus Wilbert Düsseldorf

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FOTO: PIGNATELLI/EUROPEAN COUNCIL/DPA Ursula von der Leyen musste auf dem Sofa sitzen, für Charles Michel (M.) und Recep Tayyip Erdogan gab es Stühle.

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