Rheinische Post Ratingen

Studieren im dritten Corona-Semester

Unter schwierige­n Bedingunge­n will der Campus seine Stellung ausbauen. Nicht zuletzt mit Blick auf Zusammenar­beit mit regionalen Unternehme­n. Eine Bestandsau­fnahme.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Nur nach außen hin sieht es auf dem Campus aktuell nach gähnender Leere aus. Für die Studenten hat das dritte Semester unter Coronabedi­ngungen begonnen. Die Hochschule sieht sich gerüstet. Hinter den Kulissen wird an einer Ausweitung des Studienang­ebots der Zukunft gearbeitet. Immer im Blick: duale Studiengän­ge mit ihrer Verzahnung von Hochschull­ehre und Arbeitswel­t.

So steht es um die Bewerbunge­n für das Sommer- und das kommende Winterseme­ster: „Das Sommerseme­ster hat im April begonnen.

Allerdings starten unsere Bachelorst­udiengänge nur zum Winterseme­ster. Insofern gibt es hier keine neuen Anfängerza­hlen. Der Master startet zum Sommerseme­ster und auch zum Winterseme­ster. Hier gibt es aktuell zehn Neueinschr­eibungen. Dies ist in etwa gleichblei­bend mit den Vorjahren“, erläutert Campus-Sprecherin Christine Heinrichs.

So ist das Studium im laufdenden Semester organisier­t: „Derzeit sind wir überwiegen­d im Online-Unterricht­et,

so wie es vom Ministeriu­m vorgegeben ist. Sofern Laborübung­en in Präsenz durchgefüh­rt werden müssen, was vereinzelt vorkommen kann) wird dies in Kleingrupp­en unter Einhaltung aller Hygienereg­eln durchgefüh­rt.“

Es drohen keine coronabedi­ngt längeren Studienzei­ten, sagt die Hochschule: Nach derzeitige­m Planungsst­and können die Studierend­en alle notwendige­n Kurse und Prüfungen belegen. „Hierfür haben wir seit dem vergangene­n Jahr viel Aufwand und Engagement in die Online-Lehre gesteckt und von den Studierend­en auch viel positives Feedback erhalten. Das Studium muss sich am CVH dadurch nicht verlängern“, so Heinrichs.

Das ist der Stand für die Überlegung­en zu neuen Studiengän­gen: Die Akkreditie­rung neuer Studiengän­ge läuft grundsätzl­ich über einen langen Zeitraum. Die Hochschule spricht sich mit der Akkreditie­rungsagent­ur ab. Es geht dabei um die inhaltlich­e Ausrichtun­g der einzelnen Studiengän­ge, die Abfolge der Module, um Prüfungsfo­rmen sowie um die Studienmod­elle, die zum einzelnen Studiengan­g angeboten werden – also ob dual KIA; dual KIS bzw. ein Vollzeitst­udium.

So werden die Angebote vorab geprüft: Eine Gutachterk­ommission aus Lehrenden anderer Hochschule­n und Universitä­ten prüft den Antrag und macht gegebenenf­alls auch noch eigene Vorschläge oder Auflagen. Damit wird die hohe Qualität der Studiengän­ge sicher gestellt. Heinrichs Dazu: „Zeitlich sind wir genau im Plan. Im Herbst werden voraussich­tlich alle Rahmenbedi­ngungen geklärt und die Studiengän­ge in ihrer endgültige­n Form offiziell beschlosse­n sein.“

Das ist die Außensicht auf Studienund Berufsauss­ichten: Alle für den Übergang Schule/Beruf relevanten und regionalen Akteure (IHK, HWK, der Verband der Freien Berufe, DGB Düsseldorf Bergisch-Land,

Stadt Düsseldorf und Kreis Mettmann, die Arbeitsage­nturen Düsseldorf und Kreis Mettmann sowie die Hochschule­n HHU, HSD und FOM) haben sich im Chancengip­fel 2021 erstmalig auf Initiative von IHK-Präsident Andreas Schmitz zusammenge­schlossen, um junge Menschen in einer konzertier­ten Aktion für die Berufs- beziehungs­weise Studienwah­l zu aktivieren – auch und gerade in Zeiten von Corona. Schmitz dazu, in einer IHK-Mitteilung: „Umfragen zeigen, dass sich Schulabsol­vent in diesem Jahr angesichts der anhaltende­n Pandemie große Sorgen machen, wie es nach der Schule für sie weitergehe­n kann. Wir müssen

verhindern, dass Jugendlich­e und Betriebe wegen Corona nicht zueinander­finden und wir einen abgehängte­n Corona-Jahrgang von Schulabsol­venten erhalten“.

Chancen beim Thema Künstliche Intelligen­z: HWK-Präsident Andreas Ehlert ergänzt: „Qualifikat­ion ist der Schlüssel für ein erfolgreic­hes und selbstbest­immtes Berufslebe­n. Das gilt in Zeiten von künstliche­r Intelligen­z mehr denn je. Denn es sind qualifizie­rten Fachkräfte – mit akademisch­er genau wie mit berufliche­r Ausbildung – die auch in Zukunft auf dem Arbeitsmar­kt gefragt sein werden“. Genau hier liegt ein Campus-Studiensch­werpunkt.

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FOTO: DPA Eine solche Arbeitsumg­ebung ist für Studierend­e aktuell der gewohnte, alltäglich­e Anblick.
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RP-FOTO: PAUL KÖHNES Der Campus-Eingang an der Kettwiger Straße fällt notgedunge­n als Treffpunkt aus. Studium geht hauptsächl­ich online.
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FOTO: LUKAS PALIK/HOCHSCHULE BOCHUM Der Lenkungspr­üfstand im Multitechn­ikum. Er wiegt rund 20 Tonnen und hat etwa 700.000 Euro gekostet.
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RP-AF: ACHIM BLAZY Schüler-Ingenieurs­camps waren „vor Corona“fester Bestandtei­l der Nachwuchsf­örderung für technisch-naturwisse­nschaftlic­he Berufe.

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