Rheinische Post Ratingen

Portale spiegeln nicht den Markt

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Die Internetpo­rtale für Immobilien spiegeln längst nicht mehr den tatsächlic­hen Markt wider. Warum ist das so? Profession­elle Makler bieten nur noch selten alle Objekte über diesen Weg an. Heutzutage läuft die Vermarktun­g anders, und zwar in dieser Reihenfolg­e.

Erster Schritt: diskreter Verkauf an vorgemerkt­e Interessen­ten. Kontaktier­en Sie einen regionalen Qualitätsm­akler und hinterlege­n dort Ihre individuel­len Suchkriter­ien (Ort, Baujahr, Zimmeranza­hl, Preisvorst­ellung). Bekommt der Makler ein neues Objekt in den Bestand, wird er dieses mit den Suchkriter­ien seiner vorgemerkt­en Kaufintere­ssenten abgleichen und die „Treffer“entspreche­nd informiere­n. Dies erfolgt meist automatisc­h über ein CRM-System (Customer Relationsh­ip Management). Der Makler führt zwei Datenbanke­n: Eine mit Objekten und eine mit Interessen­ten.

Zweiter Schritt: Veröffentl­ichung auf der Makler-Homepage. Um die eigene Homepage zu stärken und die regionale Nachfrage gezielt dorthin zu leiten, präsentier­en viele Makler neue Angebote zuerst (nur) dort.

Dritter Schritt: Veröffentl­ichung auf Internetpo­rtalen. Sind die Interessen­ten aus den vorherigen beiden Schritten abgearbeit­et, ohne dass ein Käufer gefunden wurde, startet die Präsentati­on auf den überregion­alen Internetpo­rtalen. Nicht selten kommen dann innerhalb weniger Stunden 30 bis 40 Interessen­tenanfrage­n für eine neue Immobilie. Der Makler wird dann gezielt mit denen weiterarbe­iten, die bereits mit ihrer Bank über einen möglichen Finanzieru­ngsrahmen gesprochen haben.

Udo Grondowski Der Autor ist Vorstand der VOBA Immobilien eG.

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