Neuer Investor fürs Goldkuhle-Gelände
Die Wohnkompanie NRW mit Sitz in Düsseldorf hat das wichtige Areal in Hösel erworben. Die Politik hat Vorgaben gemacht – unter anderem mit einem Supermarkt und einer Kita. Nun stellte sich der Investor im Bezirksausschuss vor.
HÖSEL Katrin Eming, Geschäftsführerin der Wohnkompanie NRW mit Sitz in Düsseldorf, und ihr Team wollen durchstarten. Und sie haben ein Areal im Blick, das in den vergangenen Jahren immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt hat: das Goldkuhle-Gelände in Hösel. Nun haben sich die Mitglieder des Bezirksausschusses Hösel/Eggerscheidt mit dem Thema einmal mehr beschäftigt. Eming und ihr Geschäftsführer-Kollege Gerd Kropmanns haben ihre Vorstellungen skizziert. Und: Die Wohnkompanie ist der neue Investor, nachdem Ten Brinke nach einigen Jahren der Planung abgesprungen war.
„Wir haben das Gelände gekauft“, betonte Eming auf RP-Anfrage. Insgesamt sei die Situation aufgrund der Goldkuhle-Insolvenz nicht einfach gewesen, berichtete sie. Doch nun will man das Ganze mit viel Schwung angehen. Und es gibt auch schon einen Wunschtermin für einen Baubeginn: Mitte des kommenden Jahres.
Fakt ist auch: Es müssen neue Gutachten erstellt werden, so auch mit Blick auf den Artenschutz und die Verkehrssituation rund um das Areal. „Wir haben die Politik so verstanden, dass man schnell eine Lösung für das Goldkuhle-Gelände schaffen und realisieren will“, betonte Eming.
Fakt ist aber auch: Die Politik hat klare Vorgaben gemacht und diese bereits beschlossen. „Der neue Eigentümer des Goldkuhle-Geländes muss sich mit seinen Planungen für das Areal vom Grunde her an die gültigen Beschlüsse des Rates der Stadt Ratingen halten“, erklärte CDU-Fraktionschef und Höseler Ratsmitglied Stefan Heins mit Blick auf die Information, dass das gesamte Projekt durch den neuen Investor neu geplant werden soll.
Grundlegend habe der Rat bereits vor drei Jahren die Beschlüsse zum Bebauungsplan H 391 „Östlich Bahnhofstraße/Hugenpoeter Busch“, kurz „Goldkuhle“genannt, mit weiteren Zielsetzungen einstimmig konkretisiert: „Im Gesamtprojekt sind eine Kindertagesstätte und ein Supermarkt für die Nahversorgung
im unteren Teil Hösels vorgesehen“, betonte CDU-Ratsmitglied Tatjana Pfotenhauer. Diese Projektdetails dürften nicht zur Disposition gestellt werden. Weiterhin sei der bestehende Beschluss, auf dem Gelände einen Supermarkt anzubieten, dahingehend konkretisiert worden, dass die Gesamtverkaufsfläche auf rund 1.000 Quadratmeter zu beschränken ist. „Dieser gültige Gesamtbeschluss des Rates soll und kann aktuell nicht durch einen neuen Vorhabenträger über Bord geworfen werden – gerade im Interesse der Höseler und Eggerscheidter Bevölkerung“, unterstrich Peter Thomas, CDU-Ortsverbandsvorsitzender.
„Wir sind bereit, uns die modifizierten Pläne zu Position, Geschosshöhe und Außenansicht der Baukörper anzusehen“, erklärte
CDU-Ratsmitglied Michael Droste. „Unabdingbar aber ist eine ins Ortsbild passende Planung und stadtplanerisch zielführende Gesamtansicht. Das betrifft selbstverständlich auch die Geschosshöhe.“Der geplante und per Ratsbeschluss für dieses Bauprojekt festgelegte Anteil von 20 bis 25 Prozent des geförderten bzw. preisgedämpften Wohnraums steht aus Sicht der CDU ebenfalls nicht zur Disposition. „Der Fortgang des Projektes wird in einem Dauertagesordnungspunkt des Bezirksausschusses aufmerksam und kritisch verfolgt“, versicherte Droste, der auch Vorsitzender dieses Gremiums ist.
Eming betonte, dass man die Beschlüsse respektiere und sich daran halten wolle, „die Planungen für das Gelände stehen aber am Anfang“, es gebe noch sehr viel zu tun.