Sonder-Impfaktion im Nonnenbruch
Die Stadt musste schnell entscheiden und tat das: Als die Anfrage vom Kreis kam, nahm man an. Die Resonanz war eher schleppend. Zweieinhalb Stunden nach dem offiziellen Start waren 70 von 420 Impfdosen verabreicht.
HEILIGENHAUS Auffällige Zahlen verzeichnet man im Rathaus seit einiger Zeit, wenn es um Corona-Infektionen im Stadtteil Nonnenbruch geht. Am Freitag die Reaktion: Sonderimpfaktion im alten Familienzentrum des Stadtteils.
„Ursprünglich waren seitens des Kreises solche Aktionen in Ratingen (siehe Infokasten), Velbert und Monheim geplant. Im Augenblick, da Impfstoffmangel kein Thema ist, sind weitere Aktionen möglich“, sagt Organisator Peter Parnow. Er war gestern mit einem guten halben Dutzend DRK-Mitarbeiter sowie einer Anzahl von Helfern aus örtlichen Netzwerken und Verwaltung mit am Werkerhofplatz. Ursprünglich war vorgesehen, mit der Vergabe der 420 vorhandenen Impfdosen um 13.30 Uhr zu beginnen. Man entschloss sich aber, eine Art gleitenden Start hinzulegen, so dass schon ab 12 Uhr geimpft werden konnte. Und da sich am Werkerhofplatz weder bei der Registrierung noch in den beiden Räumen fürs Impfen Schlangen bildeten, konnte um 15 Uhr divers gepostet werden: Noch vorhandene Impfdosen werden nicht mehr für über 45-Jährige aus dem Nonnenbruch reserviert (so war es zum Start), sondern jeder, der sich impfen lassen wolle, könne dies nun am Werkerhofplatz tun. Parnow rechnete mit einem Ende der Aktion gegen 18 Uhr. Für ihn war es vor dem Start eine Rechnung mit Unbekannten: „Wir konnten überhaupt nicht absehen, wie groß der Zuspruch werden würde.“Folge: Die Organisatoren richteten sich personal- und raumtechnisch auf alles ein. „Die Immobilie hier, das leer stehende Zentrum, hatten wir von Beginn an im Auge“, so Parnow. Allerdings war es leer, Möbel und notwendigste Ausstattung mussten vorab heran geschafft werden. Das sei bei einer früheren Aktion völlig anders gewesen: „Die war für Lehrer und Erzieher
gedacht, da stand die Anzahl der zum Impfenden fest.“
Vor Ort war für das Kreis-DRK auch Christian Schildknecht. Sein Verband ist stark gefordert, nicht nur dadurch, dass das Impfzentrum des Kreise inzwischen mit 2300 Impfungen täglich ausgelastet ist. Hinzu kommen immer wieder Sonderschichten, wie zuletzt die für die für die Bundestagswahl vorgesehenen Wahlhelfer. Zu den Helfern im Familienzentrum gehörte auch die Höseler Abiturientin Ann Kathrin Lemke. Ihr Job: Impfdosen aus Ampullen in die Injektionsspritzen hochziehen. Für sei ein Nebenjob, „anstrengend auf jeden Fall, man muss sich sehr konzentrieren.