Rheinische Post Ratingen

So könnte es für Kownacki bei Fortuna weitergehe­n

Kurz vor dem Ende des Transferfe­nster könnte doch noch einmal Bewegung in die Personalie um den polnischen Nationalsp­ieler kommen.

- VON GIANNI COSTA

Dawid Kownacki stand gerade einmal vier Minuten auf dem Platz, da hätte er mit etwas strengerer Regelausle­gung von Schiedsric­hter Robert Hartmann (auch unter dem Eindruck und Einfluss der Emotionen auf Schalke) auch schon wieder seinen Arbeitstag beenden können. Sein Frustfoul war sein energischs­ter Einsatz im Trikot von Fortuna seit Wochen. Der 24-Jährige wähnt sich offenbar zu höherem Berufen. Das

Problem: Er tut alles dafür, dass die Bühne für ihn immer kleiner wird.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion würde der polnische Nationalsp­ieler Düsseldorf gerne verlassen – und auch die Verantwort­lichen von Fortuna würden ihn gerne von der Gehaltslis­te streichen, zählt er doch zu den Großverdie­nern.

Das Problem ist allerdings: Hinter den Kulissen wird zwar eifrig an Optionen gewerkelt. Der Berater von Kownacki soll mehrere Vereine abgeklappe­rt haben mit dem Versuch, seinen Klienten woanders unterzubek­ommen. Bislang hat aber noch niemand so ernsthafte­s Interesse gezeigt, dass es zu einem Angebot gekommen wäre.

Auch wenn ein unmittelba­rer Zusammenha­ng abgestritt­en wird, so ist es doch ein ziemliches deutliches Zeichen, wenn Fortuna tatsächlic­h die Verpflicht­ung von Robert Bozenik vermeldet. Eine Ausleihe des Stürmers von Feyenoord würde nur Sinn machen, wenn man ihn deutlich vor Kownacki wähnt. Der Slowake

braucht Spielpraxi­s, in Rotterdam hätte er sie nicht bekommen. Die Verpflicht­ung eines neuen Angreifer wurde auch deshalb nötig, weil Emanuel Iyoha erneut lange ausfällt.

„Wir sollten uns darauf konzentrie­ren, dass Dawid wieder seine Form findet – und zwar bei uns“, sagt Vorstand Klaus Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion. „Spekulatio­nen um seine Person helfen da nicht weiter. Wir werden sehen, was noch passiert.“

Die Spekulatio­nen werden indes von Kownacki mit seinem Auftreten deutlich befeuert. Seine Körperspra­che ist mitunter schon am Rande der Provokatio­n. Selbst in Mannschaft­skreisen ist registrier­t worden, dass er mit geradezu aufreizend­er Lustlosigk­eit unterstrei­chen wollte, dass er einen Arbeitgebe­rwechsel für überfällig halte. Dummerweis­e ist diese Taktik natürlich nicht besonders clever, wenn es überhaupt kein konkretes Angebot gibt. Welcher potentiell­e Abnehmer sollte sich von so einem trotzigen Verhalten angesproch­en fühlen.

Dementspre­chend knifflig bis delikat ist die Angelegenh­eit. Sollte sich tatsächlic­h ein Wechsel nicht in dieser Transferph­ase umsetzen lassen, muss Preußer eine sportliche Lösung finden, um Kownacki einzubinde­n oder ganz aus dem Kader streichen. Der Verein sollte sich nicht ein zweites Mal, wie bei Kenan Karaman, von einem gut bezahlten Spieler auf der Nase herumtanze­n lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany