Reusrather Rumpftruppe unterliegt Unterrath
Das „letzte Aufgebot“des SCR muss zwei neue Verletzte verkraften, geht dennoch in Führung, verliert dann aber noch 1:2.
DÜSSELDORF Am Vereinsheim der SG Unterrath ließ das Trainerteam des SC Reusrath am frühen Abend das vorangegangene Landesliga-Spiel noch einmal Revue passieren. Und so nebenbei wurden auch kleine Rechenspiele gemacht: Zwei Spieler kommen zum nächsten Spiel wieder zurück, zwei fielen nun am Sonntag verletzt aus. Es bleibt bei einer Reusrather Rumpftruppe. „Wir waren ja schon mit dem letzten Aufgebot hier, und dann haben wir nach rund 20 Minuten zwei Verletzte“, ärgerte sich Trainer Ralf Dietrich über die Ausfälle von Niclas Neubauer und – besonders bitter – Torjäger Moritz Kaufmann. So war die Partie in Unterrath für den SCR am Ende zu schwierig, sie ging 1:2 (1:0) verloren.
Dabei waren die Gäste in Führung gegangen. Tristan Siefert erzielte nach tiefem Pass von Robin Seinsch das 1:0 für Reusrath (27.). „Fairerweise muss man aber sagen, dass wir davor auch viel Glück gehabt haben, nicht in Rückstand zu geraten“, sagte Dietrich. Ihm hatte die erste Viertelstunde seines Teams wenig gefallen. Danach habe der SCR aber angefangen „erste kleine Nadelstiche zu setzen“, der größte war dann das Führungstor, das Dietrich als „etwas glücklich“bezeichnete. „Reusrath kam mit einem Einwurf einmal vor das Tor“, ärgerte sich Unterraths Trainer Deniz Top über den Gegentreffer. „Danach haben wir nichts mehr zugelassen, selber aber auch keine wirklichen Chancen mehr gehabt“, sagte der SCR-Coach.
So ging es mit dem 1:0 für sein Team in die Pause. Danach zählte
Dietrich „zwei, drei gute Chancen auf das zweite Tor“, die aber nicht genutzt wurden. „In der Phase ist Unterrath überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, sagte Dietrich. Seine Gegenüber fand: „Wenn wir in der Vorwoche maximal 15 gute Minuten hatten, so hatten wir heute maximal 15 schlechte Minuten“, sagte Top, dessen Team zu Liga-Auftakt noch klar verloren hatte.
Diesmal wendeten die Unterrather die Niederlage ab, auch, weil der Gegner es zuließ. „Nach zehn Minuten in der zweiten Halbzeit haben wir leider das Fußballspielen eingestellt“, ärgerte sich Dietrich. Er erkannte aber auch an, dass „die Körner“bei seinem Team gefehlt hätten – der Kräfteverschleiß des Rumpfteams machte sich also bemerkbar. „Dann hat das Spiel seinen Lauf genommen: Unterrath war dann deutlich am Drücker“, sagte Dietrich. „Die Jungs haben die Köpfe nicht hängen lassen“, lobte SGU-Coach Top die Einstellung seiner Mannschaft nach dem Rückstand. In der zweiten Hälfte habe sein Team ein „fußballerisches Feuerwerk“abgebrannt.
Salim El Fahmi entwickelte sich zum Mann des Tages auf Unterrather Seite. Zunächst traf er per Abstauber zum 1:1 (80.). Und kurz vor Schluss scheiterte er zunächst nach Zuspiel von Mustafa Kalkan am gegnerischen Torwart Tim Hechler, doch im dritten Versuch war El Fahmi erfolgreich und traf zum 2:1 (90.). In Unterrath brachen nun alle Dämme, der Torschütze versank unter einer Jubeltraube. „Da ist die ganze Anspannung nach der Auftaktniederlage abgefallen“, sagte Top.
Dietrich wiederum fand: „Beim 1:1 kriegen wir den Ball zweimal nicht richtig geklärt, beim dritten Mal ist er dann drin. Und auch vor dem 2:1 hätten wir längst klären müssen. Letztlich war es ein verdienter Sieg für Unterrath.“Ein Beispiel für die Erschöpfung seines Kaders, brachte Dietrich noch. „In der Nachspielzeit
hat Leo Goudinas die Riesenchance, weil der gegnerische Torwart über seinen Mitspieler fällt und den Ball fallen lässt – und Leo schiebt den dann am leeren Tor vorbei. Da sieht man, dass er auch noch nicht wieder richtig fit ist.“
Die frühen Wechsel hatten Dietrich auch Optionen genommen, und so musste zum Beispiel Jonas Hergesell durchspielen, obwohl er nach seinem Urlaub gerade erst einmal mit der Mannschaft trainieren konnte. Wie schlimm es Neubauer und Moritz Kaufmann erwischt hat, muss der SCR abwarten. „Mo hatte die Woche über schon Probleme mit den Adduktoren. Wir haben gehofft, dass es reicht, aber er hat schon früh gemerkt, dass es noch nicht wieder geht. Ich hoffe, dass wir ihn beim nächsten Spiel im Kader haben werden“, sagte Dietrich.