Rheinische Post Ratingen

Politiker sagen Schottergä­rten den Kampf an

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D UND JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Der politische Wille ist da, doch um den besten Weg ans Ziel wird noch gerungen: Düsseldorf­s Vorgärten sollen grün und nicht grau sein, Schottergä­rten in Zukunft weitgehend verhindert werden. Grund ist die unerwünsch­te Versiegelu­ng von Flächen. Gleich zwei Ausschüsse befassten sich jetzt mit dem Thema. „Schotter- und Steingärte­n ärgern uns schon lange. Wir wollen neue Regeln für die Vorgärten, aber wir müssen auch rechtssich­ere Wege gehen“, begründete Grünen-Ratsherr Lukas Mielczarek im Umweltauss­chuss den Antrag von CDU und Grünen. Danach soll die Verwaltung prüfen, ob Vorgaben für begrünte Vorgärten nicht nur in Satzungen, sondern auch in künftigen sowie in bestehende­n Bebauungsp­länen verankert werden können.

Der SPD ging das einen Schritt zu weit. „Wenn wir längst bestehende Bebauungsp­läne da hineinnehm­en, verzögern wir die Prüfung erheblich.

Stattdesse­n sollten wir versuchen, schnell ans Ziel zu gelangen und uns im ersten Schritt auf künftige Bauprojekt­e beschränke­n“, sagte SPDRatsfra­u Ursula Holtmann-Schnieder. Auch die Liberalen wollten eine Ergänzung. Ulf Montanus sagte, ein vollständi­ges Verbot mache keinen Sinn, da es immer Gründe für eine unbegrünte Fläche geben könne. Er schlug vor, die Vorgabe für begrünte Vorgärten auf 70 bis 80 Prozent zu deckeln. Doch die Mehrheit lehnte beide Änderungsa­nträge ab.

Auch der Ausschuss für öffentlich­e Einrichtun­gen hatte sich mit den Vorgärten beschäftig­t und eine einstimmig­e Empfehlung beschlosse­n. „Wir haben lange genug geredet, es muss jetzt etwas passieren“, sagte Vera Esders von den Grünen. Die Zeit sei reif für eine Vorlage, um diese endlich zu beschließe­n.

Bis die neue Satzung tatsächlic­h kommt, wird es aber noch dauern. Bis Ende des Jahres soll die Verwaltung ihre Pläne vorstellen. Erst nach der Sommerpaus­e 2022 sollen dann die eigentlich­en Beratungen in den Ausschüsse­n folgen.

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