Politiker sagen Schottergärten den Kampf an
DÜSSELDORF Der politische Wille ist da, doch um den besten Weg ans Ziel wird noch gerungen: Düsseldorfs Vorgärten sollen grün und nicht grau sein, Schottergärten in Zukunft weitgehend verhindert werden. Grund ist die unerwünschte Versiegelung von Flächen. Gleich zwei Ausschüsse befassten sich jetzt mit dem Thema. „Schotter- und Steingärten ärgern uns schon lange. Wir wollen neue Regeln für die Vorgärten, aber wir müssen auch rechtssichere Wege gehen“, begründete Grünen-Ratsherr Lukas Mielczarek im Umweltausschuss den Antrag von CDU und Grünen. Danach soll die Verwaltung prüfen, ob Vorgaben für begrünte Vorgärten nicht nur in Satzungen, sondern auch in künftigen sowie in bestehenden Bebauungsplänen verankert werden können.
Der SPD ging das einen Schritt zu weit. „Wenn wir längst bestehende Bebauungspläne da hineinnehmen, verzögern wir die Prüfung erheblich.
Stattdessen sollten wir versuchen, schnell ans Ziel zu gelangen und uns im ersten Schritt auf künftige Bauprojekte beschränken“, sagte SPDRatsfrau Ursula Holtmann-Schnieder. Auch die Liberalen wollten eine Ergänzung. Ulf Montanus sagte, ein vollständiges Verbot mache keinen Sinn, da es immer Gründe für eine unbegrünte Fläche geben könne. Er schlug vor, die Vorgabe für begrünte Vorgärten auf 70 bis 80 Prozent zu deckeln. Doch die Mehrheit lehnte beide Änderungsanträge ab.
Auch der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen hatte sich mit den Vorgärten beschäftigt und eine einstimmige Empfehlung beschlossen. „Wir haben lange genug geredet, es muss jetzt etwas passieren“, sagte Vera Esders von den Grünen. Die Zeit sei reif für eine Vorlage, um diese endlich zu beschließen.
Bis die neue Satzung tatsächlich kommt, wird es aber noch dauern. Bis Ende des Jahres soll die Verwaltung ihre Pläne vorstellen. Erst nach der Sommerpause 2022 sollen dann die eigentlichen Beratungen in den Ausschüssen folgen.