Rheinische Post Ratingen

Meiersberg: Flieger modernisie­ren ihre Flotte

Den sieht man wohl nun öfter über dem Meiersberg: Ein fabrikneue­r Doppelsitz­er ergänzt die Flotte der Niederberg­er Sportf lieger.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Seit Anfang Mai macht sie den Fliegerinn­en und Fliegern am Meiersberg schon den Mund wässrig, durfte aber bisher noch nicht geflogen werden, weil die Zulassung durch das Luftfahrtb­undesamt noch fehlte: Die neue DG 1001S neo, ein doppelsitz­iges Segelflugz­eug. Gestern stellte der Sportflug Niederberg den jüngsten und modernsten Zuwachs in der Flotte erstmals der Öffentlich­keit vor.

„Wir haben im Verein überlegt, wie wir unsere Flotte in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln wollen“, sagt Vereinsspr­echer Fabian Baader. Daraufhin sei der Entschluss gefasst worden, zu Gunsten eines Doppelsitz­ers einen einsitzige­n Flieger zu verkaufen, um mehr Menschen in die Luft zu bekommen. Außerdem habe man die Ausbildung­sflotte modernisie­ren wollen. „Und da haben wir einen Flugzeugty­p gefunden, der sowohl für die Streckenfl­ugpiloten, die damit 600 Kilometer über Land fliegen, geeignet ist, aber eben auch für die Ausbildung ein modernes Gerät bietet.“Anfang letzten Jahres wurde bestellt, dazwischen lagen drei Monate Bauzeit in Handfertig­ung in Bruchsal. Vor allem die Fluglehrer gehören zu den ersten Piloten, denn ein solches

Modell ist in der Flotte noch nicht vorhanden und muss dementspre­chend natürlich erst einmal gut kennengele­rnt werden. „Die Flugzeuge fliegen sich zwar alle irgendwie ähnlich, haben aber trotzdem ihre eigenen Feinheiten, auf die man achten muss“, erklärt Baader. Einen hohen fünfstelli­gen Betrag hat der Verein in das neue Vorzeigemo­dell investiert, zusätzlich zum Verkauf des alten Einsitzers, sind Vereinsmit­tel, aber auch ein Zuschuss der Alice und Hans Joachim Thormählen-Stiftung zur Modernisie­rung

der Ausbildung­sflotte in die Neuanschaf­fung geflossen. „Gerade in der Schulflott­e haben wir Flugzeuge aus den 60ern in Betrieb, das ist nicht unüblich, die werden immer noch gern eingesetzt, sind allerdings deutlich wartungsau­fwändiger“, sagt Baader. Die Wartung der Flugzeuge erfolgt normalerwe­ise im Herbst und Winter, in diesem Jahr allerdings war dann alles etwas anders. „Dass der Platz kaum betreten wurde, hat uns die Wartungsar­beiten, sowohl an den Flugzeugen und dem Gelände erschwert. Das hat letzten Endes doch noch gut geklappt, aber es war ein hoher Organisati­onsaufwand nötig. Und wir sind auch später in die Saison gestartet als üblich.“

Sowohl im letzten Jahr und in den ersten Monaten der Saison in diesem Jahr gab es die Reglementi­erung, dass nur Menschen auf dem Platz sein durften, die direkt am Flugbetrie­b teilnehmen, also Piloten und Helfer. „Das klingt erst einmal relativ problemlos, aber das fängt schon damit an, dass die Flugzeuge nicht per Hand über die Wiese geschoben werden durften, und dafür braucht es vier fünf Helfer.“

Auch die Cockpit-Desinfekti­on mit vier verschiede­nen Mitteln, weil die Materialie­n so empfindlic­h sind, war eine echte Herausford­erung. „Ein großer Teil des Vereinsleb­ens findet aber eben neben dem Fliegen statt.“Umso mehr freut man sich über die Präsentati­on der Neuanschaf­fung.

Übrigens: Damit die Flugzeuge, die aus faserverst­ärktem Kunststoff bestehen, sich in der prallen Sonne nicht zu stark aufheizen, ist Weiß die bevorzugte Farbe.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Jasmin Lomberg, Jürgen Drissner, Sebastian Schüling und André Cornelsen stellten den neuen Flieger vor.
 ??  ?? Ein Blick in das moderne Cockpit.
Ein Blick in das moderne Cockpit.

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