Razzia gegen Hells Angels in NRW mit 900 Polizisten
DUISBURG/MÖNCHENGLADBACH (vima) Einsatzkräfte aus mehreren Bundesländern sind in einer Gemeinschaftsaktion Schlag gegen die Rockergruppe Hells Angels in NRW vorgegangen. Rund 900 Polizisten waren nach Angaben des NRW-Innenministeriums an der Razzia beteiligt, darunter auch Spezialeinheiten mit gepanzerten Fahrzeugen. Sie haben 24 Objekte in neun Städten durchsucht und zwei Haftbefehle vollstreckt. Einer der Tatverdächtigen ist nach Informationen unserer Redaktion Chef der Mönchengladbacher Hells Angels.
Der Hintergrund der Ermittlungen liegt bereits mehrere Jahre in der Vergangenheit. Es geht unter anderem um einen Mord aus dem Jahr 2014 in Duisburg. Ein Mitglied der Rockerbande
hatte laut Polizei einen anderen Hells Angel erschossen. Das Opfer habe unter dem Verdacht gestanden, Geheimnisse der Gruppe verraten zu haben. „Mit dem heutigen Einsatz haben wir den Rockern gezeigt, dass wir am Ende den längeren Atem haben“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
Zwei weitere mutmaßliche Täter, gegen die ermittelt wird, sind auf der Flucht. Sie sollen sich im Ausland aufhalten und werden mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Die Razzia in NRW ist der zweite große Schlag gegen die Rocker-Kriminalität in kurzer Zeit: Vor rund zwei Monaten hatte das Bundesinnenministerium nach Razzien die Bandidos-Gruppe verboten.
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