Rheinische Post Ratingen

Ein Jahr danach: Keine Spur von den Uniklinik-Hackern

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BILK (csr/dpa) Knapp ein Jahr nach dem folgenreic­hen Hacker-Angriff auf das Klinikum der Heinrich-Heine-Universitä­t haben die Ermittler keine heiße Spur zu den Tätern. Die Ermittlung­en liefen allerdings noch, da unter anderem Antworten auf Rechtshilf­eersuchen an Behörden in mehreren Ländern noch ausstünden, sagte ein Sprecher der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft.

Die Experten der Zentral- und Ansprechst­elle Cybercrime (ZAC) bei der Staatsanwa­ltschaft Köln hatten die Ermittlung­en übernommen, nachdem die Täter in der Nacht zum 10. September 2020 auf einen Schlag 30 Server der Düsseldorf­er Uniklinik verschlüss­elt hatten. Telefone, E-Mails, Zugriff auf Patientend­aten – fast alles stand plötzlich tagelang still. Das größte Krankenhau­s der Landeshaup­tstadt meldete sich von der Notfallver­sorgung ab, Operatione­n wurden abgesagt. Gerüchte eines Hacker-Angriffs wurden erst eine Woche später im Landtag bestätigt.

Die Ermittler nutzten den angebotene­n Kanal und teilten den Tätern mit, dass sie durch ihren Hackerangr­iff nicht die Uni, sondern das angegliede­rte Krankenhau­s attackiert hatten. Dadurch seien Patienten erheblich gefährdet. Die Hacker zogen zurück und schickten einen Schlüssel, um die Daten wieder zu entsperren. Die Server konnten nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Die Uniklinik litt trotzdem noch Wochen unter den Folgen der Attacke.

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