„Schönste Polizeiwache im Kreis“ist saniert
Die alte Villa Kiekert erstrahlt im neuen Glanz: Sie wird auch in den kommenden Jahren die Heimat für die Polizeiwache sein.
HEILIGENHAUS Als erstes sticht der Eingangsbereich der alten Villa Kiekert ins Auge, der ist völlig neu gestaltet, und es riecht hier, noch durch den Mundschutz hindurch, nach frischem Holz. Im Kern des Hauses findet sich auch noch die alte, nun aufgearbeitete Holztreppe.
Die Heiligenhauser Polizeiwache in der alten Industriellenvilla am Höseler Platz ist einmal kernsaniert worden und seit gestern auch offiziell wieder eröffnet. Und das an einem Tag, den Landrat Thomas Hendele so noch nicht erlebt hat: Gleich zwei frisch sanierte Polizeiwachen konnte er gestern kurz nacheinander einweihen, denn auch die Wache in Erkrath-Hochdahl an der Sedentaler Straße – mit der passenden Hausnummer 110 – wurde am Freitag mit hochrangingen Gästen, wie NRW-Innenminister Herbert Reul eröffnet.
Auch er freute sich über dieses sichtbare Zeichen der Wertschätzung für die Polizistinnen und Polizisten: Denn sie bräuchten nicht nur eine gute Ausbildung für ihre Arbeit, sondern müssen auch technisch gut ausgestattet sein, um gute Arbeit leisten zu können. In Heiligenhaus sei nun eine „Musterwache“entstanden, betont Reul. Insgesamt 1,2 Milliarden Euro fließen in die Liegenschaften der NRW Polizei, bei denen es landesweit einen, so Reul, massiven Investitionsbedarf gebe – „und der Bedarf ist noch einmal so hoch.“
In Heiligenhaus waren es dabei gut 1,5 Millionen Euro, die in die Kernsanierung der alten Industriellen-Villa aus der Kaiserzeit geflossen ist, die im Besitz der Stadt Heiligenhaus ist. Mit Überraschungen: „Denn es wurden Schadstoffe verbaut, die die Sanierung noch einmal deutlich verzögert haben“, sagt Bürgermeister Michael Beck. Die Baukosten seien dadurch um etwa 100.000 Euro erhöht worden, sagt Kämmerer und Verantwortlicher für den Immobilienservice, Björn Kerkmann.
Zu den deutlichsten Veränderungen gehört jetzt eben jener Eingangsbereich, in dem nun ein Lift den Zugang über die Treppe ergänzt und damit auch Menschen mit Behinderungen einen bequemen Zugang ins Haus ermöglicht. Auf der Rückseite steht nun eine Feuertreppe. „Dazu kommt zum Beispiel auch kugelsicheres Glas in den Fenstern“, sagt Kerkmann. Neben der Heiligenhauser Polizeiwache unter der neuen Leitung von Ralf Michaelis, dessen Team die Räume in dieser Woche frisch bezogen hat, ist auch das Kriminalkommissariat Nord unter der Leitung von Michaela Fonfara im Obergeschoss hier bereits seit einer Weile eingezogen.
Während der Umbauarbeiten war das im Untergeschoss des Heiligenhauser Rathauses temporär zu Hause. „Und das Team hat sich dort sehr wohl gefühlt“, weiß Hendele. Über 500 Quadratmeter stehen der Polizei in dem Haus zur Verfügung, über 340 davon als Nutzfläche. Und klar ist bereits: Die Wache will an dem Standort bleiben.
2019 wurde der neue Mietvertrag mit der Stadt hat eine Laufzeit von 15 Jahren plus einer anschließende Option auf weitere fünf Jahre. Sie liegt verkehrstechnisch gut angebunden und: „die Heiligenhauser Wache ist die schönste Wache im Kreis“, sagt der Landrat. Besonders lobend erwähnt Reul vor allem die zügige Umsetzung.
Bürgermeister Beck: „Bei Kaiserwetter die Villa aus der Kaiserzeit einweihen, das hat doch was. Ich hoffe, dass die Polizeiwache auch bei den Bürgen ihren Platz haben wird“.