Eigentum muss gestärkt werden
Ist es nicht „eigentümlich“, dass große Teile der Politik ignorieren, dass der Wunsch nach Eigentum zu den Deutschen gehört? Bis zu 84 Prozent der Deutschen wünschen im eigenen Heim zu leben. Dass viele politische Parteien in konsequenter Ignoranz dieses Mehrheitswunsches einzig den Mieterschutz in den Mittelpunkt ihrer Programmatik stellen, statt die Förderung des Wohneigentums, kann man schon fast als undemokratisch bezeichnen. Es gibt jedenfalls in Deutschland die mit Abstand geringste Eigentumsquote in der EU. Wer kennt heute noch die 7B-Abschreibung oder die Eigenheimzulage? Niemand. Anfang der 2000er verabschiedete sich die Politik nahezu vollständig aus der Eigentumsförderung. Die Folgen sind bis heute zu sehen. Auch wenn an unterschiedlichsten Schrauben vielfach gedreht wurde. Eigentum verpflichtet – so steht es im Grundgesetz. In Deutschland gibt es aber vergleichsweise wenig Privateigentum. Warum nur? Eine These (nicht unbedingt unsere): Die Politik hat jahrzehntelang versucht, Privateigentum zu verhindern. Doch wofür? Viel Eigentum wurde unter dem Deckmantel des Sozialen zum staatlichen Wohl verallgemeinert. Und das fehlt heute den Privateigentümern. Das schafft soziale Ungerechtigkeiten und hält Abhängigkeiten aufrecht. Je weniger Eigentum in privater Hand, desto stärker der Staat. Privates Eigentum dagegen stärkt das Volk gegenüber dem Staat. Es lohnt der Blick in die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien zur Bundestagswahl 2021.
Oliver Peeters Der Autor ist geschäftsführender Gesellschafter von
Eck & Company Immobilien GmbH.