Peters und Koch auf Werbetour für den DFB
FRANKFURT (dpa) Für Interimsboss Rainer Koch ist der Deutsche Fußball-Bund „kein Sanierungsfall“, sein Mitstreiter Peter Peters hält sich weiter mit öffentlichen Ambitionen auf das Präsidentenamt zurück. Beim krisengebeutelten DFB ist das Duo ein halbes Jahr vor dem Verbandstag auf Erklärungstour in turbulenten Zeiten. Der 59 Jahre alte Peters, Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und früherer Finanzvorstand des FC Schalke 04, gilt im Falle einer internen Lösung als Kandidat Nummer eins für die Nachfolge des zurückgetretenen Fritz Keller.
Für DFB-Direktor Oliver Bierhoff wäre Peters offenbar ein geeigneter Verbandschef: „Er hat den 360-Grad-Blick“, sagte er. Peters sagte in der Sport1-Sendung „Doppelpass“am Sonntag: „Beim DFB bewirbt man sich nicht, da wird man vorgeschlagen.“Der Verband wird seit Kellers Rücktritt Mitte Mai interimistisch von Peters und Koch geführt, zwischen denen es auch Spannungen gibt. Am 11. März 2022 soll auf einem Bundestag eine neue Verbandsspitze gewählt werden. „Ich muss jetzt meine Aufgaben beim DFB erfüllen, das ist nicht die glücklichste und nicht die schönste Aufgabe. Ich stelle mich aber dieser Verantwortung, weil wir endlich in diesen Verband Ruhe reinbekommen müssen und weil wir ihn gestalten müssen für die Zukunft“, sagte Peters. Das Wichtigste seien erst einmal Inhalte und Strukturreformen, für die eine Mehrheit gefunden werden müsste, und die Befriedung des Verbandes, erklärte Peters.
Koch wehrte sich am Samstag beim Verbandstag des Hessischen Verbandes in Frankfurt gegen Kritik am DFB, die auch auf Peters am Sonntag im „Doppelpass“einprasselte. Beide betonten, dass auch „viel Gutes“getan werde, vor allem an der Basis. „Leider ist das Bild des DFB in diesen Tagen in der Öffentlichkeit kein gutes, sicher sehen das viele von Euch so. Auch ich sehe das so“, sagte Koch. „Aber es ist beileibe nicht so, wie es gerne pauschal nach außen getragen wird.“