E-Scooter am Haken
Nach mehreren Verzögerungen hat am Montag in Köln die Bergung der Roller aus dem Rhein begonnen. Mit einem speziellen Sonarboot wurden 105 potenzielle Fundorte identifiziert. Am Ende des ersten Tages stand ein überraschendes Ergebnis.
und Schifffahrtsamt Rhein ein schlüssiges Konzept. Der Verband investiert in die Bergung einen sechsstelligen Betrag aus eigener Tasche. Die Aktion soll mehrere Wochen dauern.
Die Stadt Köln setzt die Firmen stark unter Druck, nicht nur wegen des möglichen Elektroschrotts im Rhein. „So kann es nicht bleiben“, twitterte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Freitag, dazu das Foto einer mit EScootern vollgeparkten Straße.
Die Strategie der Stadt scheint aufzugehen: Die Verleiher haben in einem Maßnahmenkatalog vereinbart, ihre Flotten in der Innenstadt jetzt schon um 35 Prozent zu reduzieren. Dieser Wert ist offenbar ein Kompromiss, die Stadt Köln habe eine Reduzierung der Flottengröße in der Innenstadt um 50 Prozent gefordert, heißt es in einer Pressemitteilung der PSM. „Das wäre für uns betriebswirtschaftlich nicht darstellbar“, schreibt der Verband. Die Anbieter wollen nach eigenen Angaben in Köln nun vermehrt die Außenbezirke in den Fokus nehmen.
Bald sollen weitere Einschränkungen erlassen werden. „In weiten Teilen der Innenstadt wird die Abstellung von E-Scootern bis zum
Ende des Sommers eingeschränkt“, besagt die Vereinbarung. Das „Free Floating“, also das Parken der EScooter an jeder Ecke, soll beschränkt werden. Es soll in der Innenstadt punktuelle Abstellverbote und ausgewiesene Parkplätze geben. „Dort können Nutzer ihre EScooter abstellen und zu Fuß weitergehen“, erklärt der Verband. Auch für die Einhaltung der Regeln wollen die Anbieter selbst sorgen. Eine Fußpatrouille soll für alle Anbieter die Stadt nach falsch geparkten EScootern absuchen und die Geräte von Gehwegen entfernen. Bürger können auch falsch abgestellte Fahrzeuge selbst melden. „Zusätzlich können in allen Bezirken offensichtlich falsch abgestellte Fahrzeuge gemeldet werden“, heißt es von der PSM. „Die Anbieter verpflichten sich zu einer Reaktionszeit von drei bis sechs Stunden zu normalen Betriebszeiten“, lautet das Versprechen.
Mit anderen NRW-Städten gibt es bislang keine ähnlichen Vereinbarungen.
Dabei würden mehrere Großstädte zumindest einen Teil der Regeln bei sich durchaus begrüßen. „Alle Maßnahmen zur Reduzierung der Probleme, die durch E-Scooter auftreten, wären aus Sicht der Stadt Bonn wünschenswert“, sagte deren Sprecher. Insbesondere die Fußpatrouillen, die der Verband in Köln stellen wolle, seien eine gute Möglichkeit. Auch über Abstellverbote will Bonn mit den E-Scooter-Anbietern sprechen. Das gelte insbesondere im Bereich der Kennedybrücke, der Fußgängerzone und der Radund Gehwege am Rhein.
Auch in Mönchengladbach stehe ein Gespräch mit dem Verband „auf der To-do-Liste“der Stadt, sagte ein Sprecher. „Wir erhalten immer wieder Hinweise, dass Roller umgekippt sind oder schlichtweg vor Eingängen, auf Radwegen und mitten auf dem Gehweg stehen“, sagte er. Die Absprache mit den Anbietern laufe gut. „Leider verursachen die Nutzer immer wieder neue Probleme.“Weitere Regelungen seien deswegen sinnvoll, heißt es aus Mönchengladbach. Doch die Stadt sieht dabei das Land in der Verantwortung: „Wünschenswert wären einheitliche Vorgaben von Bund und Land, damit sich nicht jede Kommune um eigene Lösungen und Verträge kümmern muss“, so der Sprecher.