Pesch: Innenstadt-Projekt hat Vorrang
Die Umgestaltung des Areals an der Turmstraße und Kirchgasse hat für den Bürgermeister absolute Priorität. Es sei eine einmalige Chance, man müsse nun die Kräfte dafür bündeln. Und es gebe noch sehr viel zu tun.
RATINGEN Jochen Kral fungiert jetzt als Beigeordneter in Düsseldorf, Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch hat das Technische Dezernat kommissarisch übernommen – und setzt neue Prioritäten. Die Abkehr vom umstrittenen Voisweg-Projekt ist ein Paukenschlag (die RP berichtete bereits). Der Verwaltungschef will sich vor allem auf die Innenstadt konzentrieren. Die Pläne für den Voisweg (dort sollten 34 Wohnungen entstehen) sind vor allem mit Blick auf die Entwässerungsproblematik sehr komplex und kosten viel Zeit. Zeit, die an anderer Stelle fehlen würde.
Pesch gibt auf RP-Anfrage Einblicke in seine Planungen: Hintergrund des Strategie- und Arbeitsprogrammwechsels sei die Gesamtschau und die daran anknüpfende Bewertung aller Planungsvorhaben und deren Rahmenbedingungen einerseits und der Kapazitätensteuerung andererseits.
Einige wichtige SchwerpunktFragen tun sich da auf: Welche Planungsvorhaben sind vorrangig von besonderer Wichtigkeit oder gar Dringlichkeit? Welche wären nur sehr mühsam, langwierig, zeit- und kraftbindend voran zu bringen? Und welche internen und externen Fachund Arbeitskapazitäten stehen dem jeweils gegenüber?
Pesch fand Antworten. Und er konnte in den vergangenen zwei Monaten (also seit kommissarischer Interimsübernahme der Betreuung des Baudezernates) feststellen, dass die – vielleicht einmalige oder gerade noch knapp rechtzeitig letztmalige – Chance besteht, das viele Jahre lang festgefahrene Planungsgroßprojekt an der Turmstraße/Kirchgasse mit „Schwung, Entschlossenheit und gemeinsamer Schaffenskraft“jetzt doch noch voranbringen zu können. Dies bedeutet laut Pesch nicht weniger als die Chance auf die Neugestaltung eines Herzstücks der Innenstadterneuerung.
Es habe ihn sehr beeindruckt, mit welchem Engagement die Vertreter des Kirchenvorstandes, Benjamin Kirmas und Dr. Kyrill Makoski, gemeinsam mit den ebenso engagierten Fachleuten der Diözese
Köln auf der einen Seite und Planungsamtsleiterin Petra Cremer mit ihrem mehrköpfigen Planungsteam auf der anderen Seite in kürzester Zeit ein sehr straff und systematisch aufgestelltes Prüf- und Arbeitsprogramm aufgestellt und auch schon sofort in Angriff genommen haben. „So kann das was werden“, meinte Pesch geradezu euphorisch.
Um die herausragende Bedeutung dieses Planungsvorhabens in Stichworten anzudeuten: Es gehe darum, in erheblichem Umfang dringend benötigten Wohnraum im Herzen der Innenstadt zu schaffen, ebenso wie eine neue, moderne Tageseinrichtung für Kinder, in der dann auch unter Dreijährige von der katholischen Kirchengemeinde Peter & Paul aufgenommen werden können; darüber hinaus gehe es auch