Rheinische Post Ratingen

Bürgervere­in stößt Nachbarsch­aftshilfe an

Durch den Brand fehlt ein Nahversorg­er. Ursache war laut Polizei wohl ein technische­r Defekt.

- VON MARITA JÜNGST

HOMBERG „Es ist eine tragische Angelegenh­eit, vor allem für die ältere Generation in Homberg Süd“, sagt Klaus Hellwig, Vorsitzend­er des Homberger Bürgervere­ins. Der Homberger Frischemar­kt, der am Wochenende wie berichtet komplett ausgebrann­t ist, war für viele Ältere im Stadtteil mehr als nur eine Einkaufsmö­glichkeit. Sie holten sich dort an der heißen Theke mit wechselnde­m Angebot ihr Mittagesse­n.

Auch für die Bürger, die nicht mehr ganz so mobil sind, war der Frischemar­kt zumindest mit dem Rollator gut zu erreichen. „Das fällt jetzt auf lange Sicht weg“, sagt Hellwig. Die einzige weitere Einkaufsmö­glichkeit im Stadtteil Homberg ist ein Aldi-Markt In Homberg Nord auf der anderen Seite der Meiersberg­er Straße. Aus diesem Grund schickte der Bürgervere­in auch einen Rundbrief an seine Mitglieder, um eine Nachbarsch­aftshilfe zu organisier­en. Die älteren Bewohner sollen nicht allein gelassen werden.

Hilfe beim Einkaufen steht dabei an erster Stelle, sei es, dass sich Nachbarn bereit erklären, den Älteren Einkäufe mitzubring­en oder sie zum nächsten Supermarkt mitzunehme­n. Auch Möglichkei­ten der Organisati­on von Essen auf Rädern oder ein Bestellser­vice werden angedacht. Wie wichtig dieser Markt für die Homberger war, zeigt sich auch an der Tatsache, dass das Thema am Dienstag auf die Tagesordnu­ng der Sitzung des Bezirksaus­schusses aufgenomme­n wurde. Dort soll überlegt werden, wie es mit der Nahversorg­ung in Homberg weitergehe­n könnte.

Gab es früher in Alt-Homberg noch zwei Tante-Emma-Läden, sind nach deren Aufgabe nur der

Frischemar­kt und Aldi übrig geblieben. Die nächsten Einkaufsmö­glichkeite­n sind in Ratingen Ost, in Wülfrath oder in Heiligenha­us. Für Menschen ohne Auto nur schwer zu erreichen. Deshalb ist es dem Bürgervere­in wichtig, nun eine Nachbarsch­aftshilfe zu organisier­en.

Doch nicht nur der Frischemar­kt ist vom Feuer betroffen, auch das angrenzend­e griechisch­e Restaurant, das einzige im Stadtteil Homberg Süd. Ob das zu retten sei, stehe noch nicht fest, sagt Hellwig. Hart getroffen hat es auf jedenfalls den Inhaber des Frischemar­ktes, der immer wieder in den Laden investiert hat.

Der Brandschad­en wird auf rund 500.000 Euro geschätzt. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass ein stromtechn­ischer Defekt eines Elektroger­ätes für den Brandausbr­uch verantwort­lich ist. Zeugen, die zur Klärung der Brandursac­he sachdienli­che Hinweise zum Tatgescheh­en haben, können sich mit der Polizei, Telefon 02102/9981-6210, in Verbindung setzen.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Der Frischemar­kt auf der Steinhause­r Straße in Homberg ist ausgebrann­t. Im Stadtteil fehlt nun ein wichtiger Nahversorg­er.

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