Die Perle im Herzen des Niederrheins
Die kleinste Kommune im Kreis Wesel hat Großes zu bieten. Ein in der Eiszeit entstandener Höhenzug ermöglicht Ausblicke bis weit in die Region sowie auf die drei idyllischen Ortsteile, die landwirtschaftlich geprägt sind.
Auch wenn Sonsbecks Wappen rot unterlegt ist, die prägendste Farbe der Gemeinde ist Grün. Umgeben von Tüschenwald, Hochwald, dem Naturschutzgebiet Grenzdyck und zahlreichen Feldern gilt die kleinste Kommune im Kreis Wesel nicht umsonst als die grüne Perle vom Niederrhein. Als landschaftlicher Kontrastpunkt erhebt sich im Norden die sogenannte Sonsbecker Schweiz, die der offenen, flachen Region einen ganz anderen Charakter verleiht.
Entstanden durch eine durchs Inland ziehende Gletscherdecke während der vorletzten Eiszeit (Saale-Kaltzeit), die Sand-, Kiesel- und Erdmassen vor sich schob, kann Sonsbeck 250.000 Jahre später mit einer Hügelkette auftrumpfen, die geologisch einmalig ist und ebenso einmalige Ausblicke bietet. Zu den höchsten Erhebungen zählt der Dürsberg 86 Meter über dem Meeresspiegel. Darauf thront ein Aussichtsturm, der erst in diesem Jahr erbaut wurde, wie ein in sich verdrehtes Mikado-Spiel wirkt und damit selbst eine Sehenswürdigkeit darstellt. In Planung ist noch ein angrenzender Walderlebnispfad, der schon den Jüngsten die Natur und die Folgen des Klimawandels veranschaulichen soll.
Die Verantwortung gegenüber der natürlichen Landschaft wird ebenfalls in Sonsbecks gemeindlicher Entwicklung deutlich: Schwerindustrie
Aussichtsturm
sucht man vergeblich. Mit TB Transit und KS Recycling sind zwar auch größere Logistiker ansässig, die gehören aber zu den alteingesessenen Firmen der Gemeinde. Das Gewerbegebiet wird nur behutsam erweitert, dient vor allem dazu, den heimischen Mittelstand zu stärken, anstatt externe Großunternehmen anzusiedeln. Einen entscheidenden Wirtschaftszweig bildet die Agrarindustrie. So werden rund 75 Prozent der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt. Das Konzept geht auf: Seit Jahren gehört Sonsbeck zu den einkommensstärksten Kommunen im Kreis.
Auch bei der Wohnbebauung gilt nach einem schnellen Wachstum in den 90er Jahren heute das Prinzip sanfte Entwicklung. Vor allem Einfamilienhäuser bestimmen die Architektur rund um den historischen Ortskern. Derzeit entstehen unter den klingenden Namen „Rübstück“und „Kornfeld“zwei Neubaugebiete in Sonsbeck. Ein drittes ist in Planung. Ebenso in den Ortsteilen Hamb und Labbeck sollen perspektivisch weitere Wohngebiete erschlossen werden. Bedient werden soll aber vornehmlich der Bedarf der einheimischen Familien. Und die Gemeinde ist als Lebensmittelpunkt gefragt. Die idyllische Lage bei zugleich guter Verkehrsanbindung mit eigenem Autobahnanschluss machen die kleine Kommune zum attraktiven Wohnort. beaw
Was macht die Gemeinde aus? HEINZ-PETER KAMPS Neben der reizvollen Landschaft ist es vor allem der starke Zusammenhalt in der Gemeinde, der in größeren Kommunen häufig fehlt. Eine wichtige Rolle dabei spielt das rege Vereinsleben. Sonsbeck hat rund 90 Vereine, die zahlreiche Veranstaltungen organisieren und die Bürger zusammenbringen. Allein der SV Sonsbeck hat mehr als 1600 Mitglieder – bei nicht einmal 9000 Einwohnern. Auch im Gemeinderat herrschen die sprichwörtlichen „Sonsbecker Verhältnisse“. Natürlich werden Anträge diskutiert, meist finden sich aber für alle vertretbare Kompromisse.
Und wie beliebt ist Sonsbeck bei Menschen von außerhalb? KAMPS Sonsbeck hat viele Tagestouristen. Da einige Highlights jedoch noch eher unbekannt sind, bieten wir historische und geologische Führungen an. Ein Zugpferd sind zudem die Camping-Plätze, die mit vielen Angeboten Familien schöne Urlaubstage bereiten.
Was fehlt Ihnen im Ort? KAMPS Beim Öffentlichen Personennahverkehr besteht Entwicklungspotenzial. Auch der Ausbau des Radwegs zur Kreisstadt ist ein Thema.