Geo Chavez gelingt der Flug über die Alpen
Der französisch-peruanische Pilot Geo Chavez gilt als der erste Mensch, der die
Alpen in einem Flugzeug überquerte. Doch sein Abenteuer endete tragisch: Er bezahlte den Einsatz mit seinem Leben. Chavez war der Sohn eines peruanischen Militärs, der nach Frankreich ausgewandert war. Sein Vater war reich, doch ein Leben in der Pariser Oberschicht war Chavez nicht genug. „Ich wollte mehr als das einfältige Leben eines Pariser Snobs“, soll er einmal gesagt haben. So wurde er zu einem der ersten Piloten, die in Frankreich eine Fluglizenz erwarben, und machte in den folgenden Jahren durch zahlreiche neue Rekorde von sich reden. Es war die Zeit der Flugpioniere: Immer höher, schneller und weiter wollte man fliegen – auch wenn das Aufstellen neuer Rekorde äußerst gefährlich sein konnte. Seinen Flug über die Alpen hatte Chavez, der eigentlich mit Vornamen Jorges hieß, gründlich vorbereitet. Er hatte das Gelände studiert und Flugpläne ausgearbeitet. Am 23. September 1910 hob er im schweizerischen Brig ab. Sein Ziel: Domodossola, auf der anderen Seite des Simplon-Gebirgspasses. Der Flug gelang – doch die Landung geriet zur Katastrophe. Chavez wollte sein Flugzeug aus einem Sturzflug abfangen, doch die Maschine brach auseinander. Vor zahlreichen Zuschauern stürzte er aus einer Höhe von zehn bis 20 Metern ab und wurde dabei so schwer verletzt, dass er wenige Tage später starb. Er wurde zunächst auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt, später wurden seine sterblichen Überreste nach Lima überführt. Im Heimatland seines Vaters gilt Geo Chavez als Held: Der Flughafen der Hauptstadt ist nach ihm benannt: Aeroporto Internacional Jorge Chavez.