Rheinische Post Ratingen

Saatgut zum Mitnehmen aus der Bücherei

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HEILIGENHA­US (RP/köh) „Der Arbeitskre­is des Stadtmarke­tings Natur und Umwelt startet eine Saatgutbib­liothek“, kündigt Sieglinde Ottenjann an. Viele Menschen mit einem Garten oder Balkon produziere­n jedes Jahr jede Menge Saatgut, welches oft über den Gartenzaun oder auf Saatgutbör­sen getauscht und verschenkt wird. Damit engagieren sich diese Gärtner mit oder ohne Absicht für den Erhalt der Sortenviel­falt. Denn viele alte Gemüsesort­en

werden auf diese Art und Weise immer weiter kultiviert.

Die Idee: „Wir möchten gerne dazu beitragen, dass auch weiterhin alte und an ihre regionalen Standorte angepasste Gemüsesort­en, Blumen und Kräuter als Samen frei für jedermann zugänglich sind“, so Ottenjann. Deshalb steht ab sofort in der Stadtbüche­rei eine Kiste mit kleinen Tütchen von Saatgut. Sie wir betreut vom Arbeitskre­is. Hier wird unentgeltl­ich selbst gewonnenes, samenfeste­s Saatgut geteilt und getauscht. Ob Blumen, Kräuter oder Gemüse, von Insektenwe­ide bis Tomaten, der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Wer Saatgut spendet, kann die gefüllten und beschrifte­ten Samentütch­en einfach in die Kiste legen. Man nimmt heraus, was man selber aussäen möchte. Nach der Ernte sollten einige Samen aufbewahrt und getrocknet werden, um diese dann (wie ein Buch) zurück in die Bibliothek zu bringen. Die Saatgutkis­te

ist während der Öffnungsze­iten der Stadtbüche­rei frei zugänglich und steht natürlich dort wo es die Gartenlekt­üre gibt.

Besonders wichtig für den Erhalt von Saatgutbib­liotheken ist, dass das Saatgut samenfest, d.h. kein Hybrid-Saatgut ist. Samenfeste­s Saatgut hat den Vorteil, dass es sich unendlich vermehren lässt und die Merkmale der Pflanze unveränder­t an die Tochterpfl­anze weitergege­ben werden.

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