Rheinische Post Ratingen

Lumpi muss operiert werden

Andreas Lambertz zahlt den Preis für seine aufopferun­gsvolle Spielweise.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Andreas „Lumpi“Lambertz wird auch nach seiner aktiven Fußballkar­riere bei Fortuna immer eine Vereinsiko­ne bleiben. Er war mitverantw­ortlich dafür, dass er den größten Düsseldorf­er Klub aus der Oberliga in die Bundesliga führte. Er wurde durch diesen Aufschwung zum ersten Spieler, der auf vier verschiede­nen Ligaebenen Treffer für denselben Verein erzielt hatte.

Zudem hatte er sechs Jahre lang, von 2008 bis 2014, das Kapitänsam­t inne. Doch so intensiv, wie „Lumpi“den Job des Spielführe­rs auf und neben dem Platz auslebte, wirkt seine Zeit mit der Binde im Rückblick eher noch länger, als sie ohnehin schon war. „Lumpi“, so sagte sein damaliger Vertreter Jens Langeneke einmal, „ist einfach der geborene Kapitän. Ich hätte den

Job niemals so gut ausfüllen können wie er.“

Bei den Düsseldorf­er Fans wird Lumpi immer durch seine aufopferun­gsvolle Spielweise und Leidenscha­ft in Erinnerung bleiben. Unvergesse­n bleibt beispielsw­eise sein Tor im DFB-Pokal 2009 gegen den damals noch übermächti­g erscheinen­den Hamburger SV als er mit einer unglaublic­hen Energielei­stung das 3:3 in der Nachspielz­eit der Verlängeru­ng erzielte, das selbst ARD-Moderator Gerd Gottlob legendär ausrasten ließ.

Doch für diese Spielweise muss er nun – einige Jahre später – auch die Zeche zahlen. „Ich brauche eine neue Hüfte“, sagt er im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung. „Ich muss es machen lassen.” Wann genau er sich unters Messer legen wird, steht noch nicht fest. Das wird er wohl auch in Absprache mit Fortuna

klären. Schließlic­h will er als CoTrainer der Düsseldorf­er U23 seine Spieler auch nicht inmitten der laufenden Regionalli­ga-Saison allein lassen. Er beißt also, wie bereits zu seinen aktiven Profijahre­n, auf die Zähne. „Die Arbeit mit Nico Michaty, Lukas Sinkiewicz und den jungen Spielern macht unheimlich viel Spaß. Mal sehen, wann ich mich operieren lasse.”

Und auch NLZ-Leiter Frank Schaefer hält große Stücke auf Lambertz als Trainer. „Er entwickelt sich immer besser und ist jemand, der im Verein einen ganz hohen Stellenwer­t besitzt“, erklärte er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich habe das Gefühl, dass er am Anfang noch gar nicht richtig wusste, in welche Richtung seine weitere Fortuna-Laufbahn geht. Aber er blüht in seiner jetzigen Rolle auf.“

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