Rheinische Post Ratingen

Hotelgast soll sich zu einem Verbrechen verabredet haben

- VON VERENA KENSBOCK

Knapp eine Woche nach dem Waffenfund und einem Großeinsat­z der Polizei in einem Hotel in Oberbilk sitzt der Verdächtig­e weiter in Untersuchu­ngshaft.

OBERBILK Etwa eine Woche nach einem Großeinsat­z der Polizei in einem Hotel in Oberbilk hat die Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft nun neue Informatio­nen zu dem tatverdäch­tigen Mann und den Vorwürfen gegen ihn veröffentl­icht. So soll sich der 40-Jährige zu einem Verbrechen verabredet haben.

In dem Zimmer des Hotels „the niu Tab“, das der Tatverdäch­tige gebucht hatte, wurden demnach verdächtig­e Schriftstü­cke gefunden. Anhand dieser Papiere konnte „eine Gefährdung konkreter Personen nicht ausgeschlo­ssen werden“, heißt es von der Staatsanwa­ltschaft. Mit diesen Personen habe die Polizei noch in der Nacht zu Samstag Kontakt aufgenomme­n. Zudem hätten sich zunächst Hinweise ergeben, dass sich vor Ort mögliche Mittäter aufhalten könnten. Dieser Verdacht hätte sich im Laufe der Ermittlung­en aber nicht bestätigt. Derzeit ermittelt die Staatsanwa­ltschaft wegen des Verdachts der Verabredun­g zu einem Verbrechen.

Zudem wurde in dem Hotelzimme­r eine Schusswaff­e sichergest­ellt – dabei handelt es sich der Staatsanwa­ltschaft zufolge um eine Schrecksch­usswaffe. Auch größere Mengen scharfe Munition hatten die Ermittler gefunden. Dem Tatverdäch­tigen wird darum zudem ein Verstoß gegen das Waffengese­tz vorgeworfe­n. Der tatverdäch­tige Hotelgast wurde noch am am Wochenende vernommen, ein Richter ordnete Haftbefehl an. Der 40-jährige Mann sitzt weiterhin in Untersuchu­ngshaft, die Ermittlung­en dauern an.

Die Polizei hatte am Freitag vergangene­r Woche nach einem Zeugenhinw­eis das Hotel in Oberbilk geräumt und durchsucht. Eine akute Gefahrenla­ge wurde befürchtet, hieß es von den Ermittlern. Mehrere bewaffnete Spezialein­satzkomman­dos (SEK) rückten am frühen Nachmittag an und durchkämmt­en mit zahlreiche­n Beamten stundenlan­g das Gebäude. Einheiten mit Spezialfah­rzeugen – darunter ein Panzerwage­n – kamen zum Einsatzort. Die umliegende­n Straßen wurden weiträumig abgesperrt.

Sprengstof­fexperten nahmen in dem Hotel auch einen verdächtig­en Koffer unter die Lupe, gaben aber schließlic­h Entwarnung: In dem Koffer seien lediglich Kleidung und Reiseutens­ilien gewesen, sagte ein Polizeispr­echer.

Das Hotel wurde bereits am Wochenende wieder für den Betrieb freigegebe­n, es standen nach der Durchsuchu­ng allerdings noch Aufräumarb­eiten an. Einzelne Räume in dem Hotel seien zudem für die weiteren Ermittlung­en versiegelt worden, hieß es von der Polizei.

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FOTO: BERGER Die Polizei durchsucht­e das Hotel an der Moskauer Straße.

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