04/19 bekleckert sich nicht mit Ruhm
Der Ratinger Fußball-Oberligist scheidet in der ersten Runde des Niederrheinpokals beim Bezirksligisten Adler Union Frintrop aus. Das 0:1 in der Verlängerung kann das ersatzgeschwächte Team nicht kontern, die Durchschlagskraft fehlt.
RATINGEN Martin Hasenpflug ist angeschlagen. Der Trainer von Ratingen 04/19 hat einerseits mit Nebenwirkungen der CoronavirusImpfung zu kämpfen, andererseits aber auch mit der Niederlage, die sich sein Fußball-Oberligist am Mittwochabend in der ersten Runde des Niederrheinpokals beim Bezirksligisten Adler Union Frintrop eingehandelt hat: 0:1 hieß es nach Verlängerung, Yannick Reiners köpfte das entscheidende Tor in der 94. Minute nach einem Konter und einer Flanke über außen. „Wir haben danach noch alles versucht und die Viererkette aufgelöst, um noch offensiver zu werden. Wir hatten dann auch Chancen, treffen einmal den Innenpfosten, und einmal wird der Ball vor der Linie geklärt. Aber es hat nicht gereicht. Es kam viel zusammen“, beschrieb Hasenpflug.
Martin Hasenpflug Trainer Ratingen 04/19
Er ist nicht der einzige Erkrankte aktuell, und das sah man in Frintrop überdeutlich: Nur vier Feldspieler saßen auf der Ersatzbank, Moses Lamidi und Marvin Roch sind länger verletzt, der Rest erkrankt. „Es ist gerade eine Seuche bei uns. Wir haben alle testen lassen, alle sind negativ, aber momentan haben wir einfach ein bisschen Pech“, sagte Hasenpflug. Von den vier Feldspielern auf der Bank war nominell keiner offensiv ausgerichtet, und so musste der Trainer nach dem Rückstand „tricksen“: Um die Vierer- in eine Dreierkette zu wandeln, brachte er für Innenverteidiger Pascal Kubina dann Hae Seong Jung, der eigentlich im Mittelfeld oder als Außenverteidiger eingesetzt wird, in den Sturm neben Takuma Misumi. „Er hat das gut gemacht“, kommentierte Hasenpflug, zu einem Tor reichte es aber nicht.
Das war aber das Problem über die gesamte Spieldauer. „Es hat sich wieder ein bisschen abgezeichnet, was uns seit Wochen verfolgt“, sagte der Coach und meinte die Schwierigkeiten, sich hochkarätige Torchancen zu erspielen. „Der Gegner hat gut verteidigt und gut gekontert, und wir haben uns schwer getan, hinter die letzte Linie zu kommen“, analysierte Hasenpflug und ergänzte: „Ich will die Leistung des
Gegners nicht schmälern, der hat fast schon eine Landesliga-Mannschaft, aber als Oberligist müssen wir den Anspruch haben, da eine Runde weiterzukommen. Wir haben es aber nicht oft genug geschafft, an der letzten Linie vorbeizukommen, um dann Tore zu schießen. Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert.“
Erschwerend kam noch hinzu, dass Fatih Özbayrak, in der Liga beim 2:0-Sieg in Schonnebeck zuletzt einer der großen Aktivposten, zur Pause in der Kabine bleiben musste. Eine Muskelverhärtung im hinteren Oberschenkel, die ihn schon in der Vorbereitung begleitet hatte, machte sich beim Kapitän wieder bemerkbar. Damit fehlte der nächste Schlüsselspieler. „Wir sind mittlerweile so weit, dass wir den Ausfall von Moses kollektiv kompensieren können, aber wir sind keine Übermannschaft. Wenn ein paar Sachen zusammenkommen, passiert so etwas wie das Aus im Pokal“, sagte Hasenpflug, betonte aber mit Blick auf die dünne Personaldecke auch: „Das war sicher nicht der Grund, aus dem wir ausgeschieden sind.“
Wen er nun am Sonntag bei der Heimaufgabe in der Liga gegen den Cronenberger SC aufstellen kann, muss Hasenpflug abwarten. Am Donnerstag hatte sein Team frei, am Freitag gibt es die letzte Trainingseinheit vor dem Spiel in der Liga, in der 04/19 zuletzt viermal in Folge zu Null gespielt hat. Das taten die Ratinger auch über 90 Minuten im Pokal, doch da gab es eben die Verlängerung und dann den K.o..
„Wir sind so weit, dass wir den Ausfall von Moses kompensieren können, aber wir sind keine Übermannschaft“