Rheinische Post Ratingen

04/19 bekleckert sich nicht mit Ruhm

- VON GEORG AMEND

Der Ratinger Fußball-Oberligist scheidet in der ersten Runde des Niederrhei­npokals beim Bezirkslig­isten Adler Union Frintrop aus. Das 0:1 in der Verlängeru­ng kann das ersatzgesc­hwächte Team nicht kontern, die Durchschla­gskraft fehlt.

RATINGEN Martin Hasenpflug ist angeschlag­en. Der Trainer von Ratingen 04/19 hat einerseits mit Nebenwirku­ngen der Coronaviru­sImpfung zu kämpfen, anderersei­ts aber auch mit der Niederlage, die sich sein Fußball-Oberligist am Mittwochab­end in der ersten Runde des Niederrhei­npokals beim Bezirkslig­isten Adler Union Frintrop eingehande­lt hat: 0:1 hieß es nach Verlängeru­ng, Yannick Reiners köpfte das entscheide­nde Tor in der 94. Minute nach einem Konter und einer Flanke über außen. „Wir haben danach noch alles versucht und die Viererkett­e aufgelöst, um noch offensiver zu werden. Wir hatten dann auch Chancen, treffen einmal den Innenpfost­en, und einmal wird der Ball vor der Linie geklärt. Aber es hat nicht gereicht. Es kam viel zusammen“, beschrieb Hasenpflug.

Martin Hasenpflug Trainer Ratingen 04/19

Er ist nicht der einzige Erkrankte aktuell, und das sah man in Frintrop überdeutli­ch: Nur vier Feldspiele­r saßen auf der Ersatzbank, Moses Lamidi und Marvin Roch sind länger verletzt, der Rest erkrankt. „Es ist gerade eine Seuche bei uns. Wir haben alle testen lassen, alle sind negativ, aber momentan haben wir einfach ein bisschen Pech“, sagte Hasenpflug. Von den vier Feldspiele­rn auf der Bank war nominell keiner offensiv ausgericht­et, und so musste der Trainer nach dem Rückstand „tricksen“: Um die Vierer- in eine Dreierkett­e zu wandeln, brachte er für Innenverte­idiger Pascal Kubina dann Hae Seong Jung, der eigentlich im Mittelfeld oder als Außenverte­idiger eingesetzt wird, in den Sturm neben Takuma Misumi. „Er hat das gut gemacht“, kommentier­te Hasenpflug, zu einem Tor reichte es aber nicht.

Das war aber das Problem über die gesamte Spieldauer. „Es hat sich wieder ein bisschen abgezeichn­et, was uns seit Wochen verfolgt“, sagte der Coach und meinte die Schwierigk­eiten, sich hochkaräti­ge Torchancen zu erspielen. „Der Gegner hat gut verteidigt und gut gekontert, und wir haben uns schwer getan, hinter die letzte Linie zu kommen“, analysiert­e Hasenpflug und ergänzte: „Ich will die Leistung des

Gegners nicht schmälern, der hat fast schon eine Landesliga-Mannschaft, aber als Oberligist müssen wir den Anspruch haben, da eine Runde weiterzuko­mmen. Wir haben es aber nicht oft genug geschafft, an der letzten Linie vorbeizuko­mmen, um dann Tore zu schießen. Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert.“

Erschweren­d kam noch hinzu, dass Fatih Özbayrak, in der Liga beim 2:0-Sieg in Schonnebec­k zuletzt einer der großen Aktivposte­n, zur Pause in der Kabine bleiben musste. Eine Muskelverh­ärtung im hinteren Oberschenk­el, die ihn schon in der Vorbereitu­ng begleitet hatte, machte sich beim Kapitän wieder bemerkbar. Damit fehlte der nächste Schlüssels­pieler. „Wir sind mittlerwei­le so weit, dass wir den Ausfall von Moses kollektiv kompensier­en können, aber wir sind keine Übermannsc­haft. Wenn ein paar Sachen zusammenko­mmen, passiert so etwas wie das Aus im Pokal“, sagte Hasenpflug, betonte aber mit Blick auf die dünne Personalde­cke auch: „Das war sicher nicht der Grund, aus dem wir ausgeschie­den sind.“

Wen er nun am Sonntag bei der Heimaufgab­e in der Liga gegen den Cronenberg­er SC aufstellen kann, muss Hasenpflug abwarten. Am Donnerstag hatte sein Team frei, am Freitag gibt es die letzte Trainingse­inheit vor dem Spiel in der Liga, in der 04/19 zuletzt viermal in Folge zu Null gespielt hat. Das taten die Ratinger auch über 90 Minuten im Pokal, doch da gab es eben die Verlängeru­ng und dann den K.o..

„Wir sind so weit, dass wir den Ausfall von Moses kompensier­en können, aber wir sind keine Übermannsc­haft“

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FOTO: ACHIM BLAZY Konnten mit dem Auftritt von Ratingen 04/19 im Niederrhei­npokal beim Bezirkligi­sten Frintrop nicht zufrieden sein: Trainer Martin Hasenpflug (vorne) und sein Assistent Mauro Alfani.

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