Rheinische Post Ratingen

Strafraumb­esetzung ist das Thema

- VON BERND JOLITZ

Trainer Christian Preußer hält sich offen, mit wie vielen Stürmern Fortuna Düsseldorf in Ingolstadt spielt. Wichtiger ist ihm die Spielweise seines Zweitligis­ten.

DÜSSELDORF Die Torhüter-Diskussion hat Trainer Christian Preußer für beendet erklärt – zumindest für den Moment: Florian Kastenmeie­r wird am Samstag (13.30 Uhr) beim FC Ingolstadt im Fortuna-Gehäuse stehen. Doch kaum ist diese Personalie abgehakt, steht das nächste Thema im Raum: Sollen die Düsseldorf­er wieder in einem 4-4-2 mit Rouwen Hennings und Robert Bozenik antreten? Oder zum 4-3-3 mit nur einem Mittelstür­mer zurückkehr­en?

Bevor nun daraus die nächste Großdebatt­e entsteht, bemüht sich Preußer darum, den Ball flach zu halten. Natürlich sei die Wahrschein­lichkeit, dass die zahlreiche­n Flanken einen Abnehmer fänden, zunächst einmal größer, wenn zwei zentrale Stürmer auf dem Platz stünden, erklärt er. „Aber das hat viel eher etwas mit der Strafraumb­esetzung insgesamt zu tun. Da kann auch ein Außenspiel­er oder ein Mittelfeld­spieler einrücken.“

Sprich: Preußer möchte die Diskussion um die zu vielen ungenutzte­n Flanken nicht zu einer Personalde­batte werden lassen. „Wir wollen da flexibel sein“, betont der FortunaTra­iner. „Ein paar Sachen sprechen für zwei Stürmer, ein paar Sachen für einen beziehungs­weise drei.“Denn darüber müssen sich die Verfechter der Bozenik-plus-Hennings-Variante im Klaren sein: Zusätzlich auch noch zwei echte Außenstürm­er wären Harakiri-Fußball.

Sollte sich Preußer für beide Neuner entscheide­n, ginge das zwangsläuf­ig zu Lasten eines zentralen Mittelfeld­spielers, und die beiden Außen müssten sich verstärkt auch Defensivau­fgaben widmen.

Viel stärker als dieser speziellen Personalfr­age widmen sich der Chefcoach und sein Team einem anderen Offensivpr­oblem. „Es geht um Durchbrüch­e“, erklärt der 37-Jährige. „Beim 1:1 gegen Regensburg waren wir sehr oft im gegnerisch­en Strafraum, aber der letzte Ball fehlte.“Besonders augenfälli­g war das bei Kristoffer Peterson. Der schwedisch­e Außenstürm­er hatte gleich mehrere Szenen, in denen er mit geschickte­n Körpertäus­chungen und schnellen Antritten zwei Regensburg­er Verteidige­r ins Leere laufen ließ. Doch statt dann entschloss­en den Abschluss zu suchen, wie er es in seiner stärksten Phase in der vergangene­n Saison so oft getan hatte, oder gezielt abzuspiele­n, ging Peterson immer wieder in den nächsten Zweikampf – und verlor den Ball. Preußer: „Die letzte Aktion fehlte einfach.“

Doch während Peterson viele Beobachter damit zur Weißglut brachte, sieht sein Trainer eher das Positive. „Kris hat für mich eine starke zweite Hälfte gespielt“, erklärt er. „Er hat viele Gegenspiel­er aus dem Rennen genommen. Torschuss, Flanke oder finaler Pass müssen noch kommen, aber er setzt sich damit gut auseinande­r, da arbeiten wir dran.“

Ähnlich wie bei Bozenik und Hennings heißt es für Preußer also auch bei Peterson: Spielweise vor Personalfr­age. Es geht nicht darum, wer auf dem Platz steht, sondern dass es das Team gemeinsam schafft, den „Fortuna-Fußball“, den Preußer sich vorstellt, zu inszeniere­n.

Dabei haben sich für die Partie in Ingolstadt offenbar auch zwei Profis in den Blickpunkt gespielt, die zuletzt etwas hintendran standen. „Matthias Zimmermann hat in den vergangene­n zwei Wochen sehr gut trainiert und Edgar Prib auch gut“, berichtet der Chefcoach. Wobei das zusätzlich­e Wörtchen „sehr“durchaus darauf hindeuten könnte, dass „Zimbo“in Ingolstadt echte Startelfch­ancen besitzt.

Bliebe immer noch die Frage: Was ist mit Shinta Appelkamp? „Ich bin mit ihm zufrieden“, sagt Preußer, „und es besteht die Möglichkei­t, dass er wieder von Anfang an spielt.“Wer dann draußen bliebe, verrät er allerdings nicht.

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FOTO: WOLFF Robert Bozenik (3. v. li.) und/oder Rouwen Hennings (28)?

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