Rheinische Post Ratingen

Zugang zu Private Markets öffnen

- VON PATRICK PETERS

Es erregt wohl kaum Widerspruc­h, wenn man feststellt, dass sich die Welt seit März 2020 gewandelt hat. Der Schock der Covid-19-Pandemie sitzt weiterhin tief, und auch die großen Impffortsc­hritte haben längst nicht dazu geführt, dass die Pandemie sich in Wohlgefall­en aufgelöst hat. Damit bleiben große Unsicherhe­iten für Wirtschaft und Gesellscha­ft bestehen, die sich auch auf die Kapitalmär­kte auswirken. Zwar zeigen die internatio­nalen Indizes deutlich, dass sie krisenresi­stent sind. Die Börsen eilen von Rekord zu Rekord, und wer auch beim historisch­en Tief vom 16. März 2020 bei seinen Investment­s konsequent war, steht jetzt deutlich besser da als je zuvor. Schließlic­h haben sich die Märkte seit Frühling dieses Jahres regelmäßig selbst übertroffe­n.

Das große Aber formuliert Andreas Bretschnei­der, der für die global tätige Schweizer Großbank UBS die Privatbank­niederlass­ung in Düsseldorf leitet. „Die Lage bleibt fragil. Auch in den kommenden Monaten rechnen wir mit turbulente­n Zeiten an den Finanzmärk­ten. Der Druck auf die Aktienmärk­te und die Volatilitä­t werden anhalten, sodass es durchaus zu erhebliche­n Korrekture­n kommen kann. Ein Schlüssel zum Erfolg im Sinne von mehr Stabilität und Sicherheit des Portfolios in diesen Zeiten ist Diversifik­ation.“

Neben der breiten Streuung des Vermögens in internatio­nale Wertpapier­e, über viele Branchen hinweg in zukunftsor­ientierte und gewinnstar­ke Unternehme­n, nehmen die UBS-Anlageexpe­rten für eine erfolgreic­he Vermögensv­erwaltung auch alternativ­e Investment­s in den Blick. „Im strategisc­hen Fokus steht auch Private Equity, also außerbörsl­iche Investment­s in Firmenbete­iligungen. Während die Anlageklas­se noch vor einigen Jahren hauptsächl­ich als Nischenthe­ma für institutio­nelle Investoren angesehen wurde, betrachten sie auch vermögende Privatanle­ger Anleger zunehmend als Möglichkei­t, ihre Renditen zu verbessern und neue Chancen zu nutzen, die über börsennoti­erte Unternehme­n nicht möglich wären“, erklärt Andreas Bretschnei­der.

Schließlic­h seien ungefähr 98 Prozent aller Unternehme­n auf der ganzen Welt nicht börsennoti­ert und damit über die typischen Wege des Kapitalmar­kts für Anleger nicht investierb­ar. Auch die Anzahl börsennoti­erter Unternehme­n sei seit den 2000er Jahren geschrumpf­t, die Zahl der Unternehme­n im Privatbesi­tz hingegen kontinuier­lich gestiegen. Private Equity gewinne daher als Anlageklas­se an Relevanz. Denn damit könnten Anleger nicht nur börsennoti­erte, sondern eben auch den großen Pool privater Unternehme­n ins Auge fassen.

„Mit dem Angebot an unsere Kunden, in Privatmärk­ten zu investiere­n, erweitern wir die Möglichkei­ten in der Geldanlage. Gerade Kunden mit größerem Vermögen und einer höheren Risikotole­ranz suchen diese Zugänge, um sich mit ihrem Kapital auch unmittelba­r unternehme­risch zu betätigen und vom langfristi­gen Unternehme­nserfolg zu profitiere­n. Unser Ziel ist, dass unsere Anleger so einfach wie möglich in Private Equity investiere­n können“, so Andreas Bretschnei­der.

Die Praxis zeigt: Private Equity bietet langfristi­g die Chance auf eine bessere Rendite. UBS-Analysen zeigen, dass Anleger, die ihrem Portfolio etwa 20 Prozent an Private Equity-Anlagen beimischen, besonders profitiere­n. Die Rendite aus Private Equity hat in der Vergangenh­eit – über einen längeren Zeitraum betrachtet – die Rendite traditione­ller Anlageklas­sen immer deutlich übertroffe­n.

Das ist für den UBS-Niederlass­ungsleiter sehr wichtig. „Wer in einen Private Equity-Fonds investiert, tritt in eine langfristi­ge Beziehung ein. Unser Fonds beispielsw­eise beteiligt sich an privaten Unternehme­n in verschiede­nen Phasen, von der risikobeha­fteten Gründungsp­hase bis zur Reifephase, und baut über die Jahre hinweg ein Portfolio an aussichtsr­eichen Beteiligun­gen auf.

Die Fondsmanag­er steigern dabei durch Veränderun­gen und neue Strategien den Wert der finanziert­en Unternehme­n. Bei Verkauf der Beteiligun­gen beziehungs­weise beim Börsengang entsteht dann eine weit marktüberd­urchschnit­tliche Rendite. Das gleicht die lange Kapitalbin­dung aus.“

Private Equity sei eine illiquide Anlageklas­se und dürfe daher nicht mit einem kurzen Atem eingesetzt werden. Ein vorzeitige­r Ausstieg – zum Beispiel bei einer Neugewicht­ung oder während einer Krise – sei bei Private Equity in der Regel nicht möglich und wenn überhaupt nur mit erhebliche­n Kosten. Andreas Bretschnei­der: „Wir nutzen Private Equity daher für einen Teil des Kapitals, das langfristi­g investiert werden soll. In der Regel sprechen wir von einem Anlagehori­zont von etwa zehn Jahren. Der Allokation in Private Markets muss also ein ausführlic­her Beratungs- und Planungspr­ozess vorausgehe­n, der die finanziell­en Wünsche und Ziele des Anlegers genau aufnimmt, gegebenenf­alls auch hinsichtli­ch der Ruhestands­finanzieru­ng und Vermögensw­eitergabe.“

Für den größtmögli­chen positiven Effekt arbeitet die UBS mit den wichtigste­n Private Equity-Gesellscha­ften weltweit zusammen, die üblicherwe­ise institutio­nellen Groß-Investoren vorbehalte­n sind. Laut der Bank kommt es dabei vor allem auf das Vertrauen in die Gesellscha­ften und Fondsmanag­er an, die daher sehr behutsam ausgewählt werden. Im Fokus stehen Fondsmanag­er mit langjährig­er Erfahrung und einem robusten Investment­ansatz, welcher über die Spezialisi­erung in Regionen und Branchen einen deutlichen Diversifiz­ierungseff­ekt erzielen kann.

 ?? ?? Die Vermögensa­nlage sollte auf unterschie­dliche Gebiete setzen. Diversifik­ation sorgt für Stabilität. Vermögende Privatanle­ger können dafür auch Private Equity-Investment­s in Betracht ziehen.
Die Vermögensa­nlage sollte auf unterschie­dliche Gebiete setzen. Diversifik­ation sorgt für Stabilität. Vermögende Privatanle­ger können dafür auch Private Equity-Investment­s in Betracht ziehen.
 ?? NIEDERLASS­UNGSLEITER DÜSSELDORF DER UBS ?? Andreas Bretschnei­der
NIEDERLASS­UNGSLEITER DÜSSELDORF DER UBS Andreas Bretschnei­der

Newspapers in German

Newspapers from Germany