Der Riesenkalmar wird fotografiert
Das Tier galt über Jahrhunderte als Legende. Berichte von Riesenkalmaren, die in großer Tiefe im Meer lebten, wurden als Seemannsgarn abgetan. Seeleuten, die ein solches Tier gesehen haben wollten, wurde wenig Glauben geschenkt. Doch Mitte des 20. Jahrhunderts schienen sich die Geschichten von den riesengroßen Kopffüßlern doch zu bewahrheiten: Ein Naturforscher bekam 1954 einen Teil eines gestrandeten Exemplars in die Hände. Er beschrieb als erster wissenschaftlich den Riesenkalmar, den Architheutis dux. Das Tier gehört zur Klasse der Kopffüßer und unterscheidet sich von anderen Kalmaren vor allem durch seine riesenhafte Größe. Die war jedoch noch lange umstritten und wurde auch in der Forschung vielfach überschätzt. Architheutis besitzt wie alle Kalmare einen Kopf, der bis zu einen Meter lang werden kann. Er hat insgesamt zehn Arme: Acht davon sind im Vergleich eher kurz, sie werden wohl bis zu drei Meter lang. Die beiden anderen haben einen geringeren Durchmesser, sie können aber Reichweiten von etwa zehn Metern erreichen. Sie dienen dem Meeresbewohner als Jagdwerkzeuge. Denn der Riese geht, so die wissenschaftliche Meinung, in der Tiefe aktiv auf die Jagd. Dabei fotografiert haben ihn am 30. September 2004 die japanischen Forscher Tsunemi Kubodera und Kyoichi Mori. Die Fotos, die sie in einer Tiefe von 900 Metern in westlichen Nordpazifik machten, waren eine wissenschaftliche Sensation. Noch nie zuvor hatte man Architheutis in seiner natürlichen Umgebung sehen können. In den folgenden Jahren gelangen denselben Wissenschaftlern und auch einigen ihrer Kollegen ähnliche Aufnahmen.