Erfolgreiche Frauen in der Kunst
Der Malkasten lud zu einer Podiumsdiskussion in das Jacobihaus ein.
DÜSSELDORF Im Museum hängen meist Bilder, die Männer gemalt haben, international machen auch eher Künstler von sich reden. Doch im Alltag der Galerien wird mehr als zuvor Kunst von Frauen nachgefragt – wenn man den Worten der Kölner Galeristin Gisela Capitain glaubt. Mit den Professorinnen Pia Stadtbäumer und Karin Kneffel diskutierte sie im Jacobihaus über die Frage „Ist die Kunst noch autonom?“. Eingeladen hatte die Malerin Melanie Richter vom Künstlerverein Malkasten zusammen mit dem Frauenkulturbüro NRW. It’s a man‘s world – das gilt noch für die Vorstandsetagen vieler Firmen, aber in der Kunstwelt holen die Frauen auf. Offenbar auch in den wichtigen Positionen in den Akademien.
Gelassen traten denn auch die drei Frauen im Gespräch mit Journalistin Christiane Hoffmans auf. Als Lehrende oder im Kunstmarkt haben sie hart gearbeitet und sich behauptet. Deshalb können sie nun Einblicke eröffnen, wie sie das geschafft haben. Auch, um Studierenden und jungen Künstlerinnen Mut zu machen, ihren eigenen Weg zu gehen. Denn das kristallisierte sich als ein Problem heraus: Wie gelingt es, nicht jede Mode mitzumachen, sondern seine Position zu finden und trotzdem Erfolg zu haben? „Dafür gibt es kein Patentrezept. Aber es hilft, Menschen zu haben, die einen beim Durchhalten unterstützen“, meint Malerin Karin Kneffel. Das können Galeristinnen wie Gisela Capitain sein, die schon einmal zwei Jahre lang einer Künstlerin das Atelier finanziert hat, damit diese ein Projekt zu Ende führen konnte.
Unbeirrt weitergehen, trotz aller Zweifel, die zum Beruf gehören – das ist auch nach Ansicht von Bildhauerin Pia Stadtbäumer die größte Herausforderung. Die Professorinnen waren sich einig: Die Werke, die sie am Anfang ihrer Laufbahn produziert haben, würden sie heute nicht mehr Kunst nennen. Sie hätten viel üben müssen, um ihren Ansprüchen zu genügen. Dabei sei man nicht nur von kreativen Impulsen, sondern auch von schierer Verzweiflung vorangetrieben worden. Zum Beispiel, wenn ein Objekt nicht gelingen will und schließlich aufgegeben werden muss.
Demgegenüber steht aber auch der Erfolg auf dem Kunstmarkt als zweifelhaft da. Tritt er ein, müssen schnell viele Bilder und Skulpturen produziert werden, um die Nachfrage zu befriedigen. Ist das dann noch Kunst oder kann man sie irgendwann nur noch als Designobjekte bezeichnen? Dem Publikum wurde deutlich: Die Fallstricke auf dem künstlerischen Weg sind mannigfaltig – die Ausbildung sollte bestenfalls darauf vorbereiten und eine gute Galerie, der die Künstlerinnen und Künstler in der Regel empfohlen werden, kann helfend oder regulierend eingreifen.